Mitarbeiter zur Führungskraft
Herr Patrick Gaier leitet das Fachgebiet Erschließung und Netzanschlüsse Gas/ Wasser/ Strom und erzählt uns von seinem Werdegang bei enercity und mit welcher Einstellung er seine neuen Herausforderungen erfolgreich angegangen ist.

Interview mit Patrick Gaier
1999 konnte ich meine Ausbildung als Energieanlagenelektroniker bei enercity fortsetzen, nachdem mein Ausbildungsbetrieb seinen Standort geschlossen hatte. 2002 ging es dann frisch ausgebildet in den Bereich der Straßenbeleuchtung und 2004 in den Bereich Leitungsbau, hier in das Fachgebiet Freileitung. Ab 2007 war ich Planer im Bereich Erschließung und Netzanschlüsse und wurde letztendlich 2014 im eigenen Bereich Fachgebietsleiter. Parallel zu diesen Stationen habe ich meine Ausbildung zum Handwerksmeister der Elektrotechnik absolviert und anschließend das Fernstudium zum Wirtschaftsingenieur drangehängt. Das hat mir neue Türen geöffnet.
enercity-Jump hat mich nicht auf die Rolle der Führungskraft vorbereitet. Das Programm war eher eine Unterstützung auf dem Weg der Weiterentwicklung. Durch die Kontakte und Sonderaufgaben habe ich andere Perspektiven kennengelernt, konnte oft über den Tellerrand schauen und mich mit anderen Jumpern austauschen. enercity-Jump gab mir die Gelegenheit, mich beruflich zu orientieren und mich zu fragen, was ich wirklich möchte. Von meinem Netzwerk aus dieser Zeit profitiere ich heute noch.
Nach 2,5 Jahren bin ich gut im neuen Job angekommen. Eine Umgewöhnung war das aber schon, denn einige Kolleginnen und Kollegen kenne ich seit Jahren und plötzlich bin ich derjenige, der ihnen Orientierung geben möchte . Das war für alle Beteiligten nicht immer einfach. Eine weitere wesentliche Veränderung war, dass ich jetzt die Verantwortung trage, selber entscheide und dabei auch nicht immer schon alle zukünftigen Auswirkungen im Detail abschätzen kann - anfänglich neu und ungewohnt, aber eine sehr interessante Aufgabe. Ebenso hat sich durch meine neue Rolle die Sicht von anderen, vor allem von meinen Mitarbeitenden , auf mich verändert. Dadurch, dass meine Meinung jetzt ganz anders wahrgenommen wird, handele und rede ich überlegter als früher.
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten gern vieles beim Alten gelassen, da sie ihren Job ja auch jahrelang gut gemacht haben. In den Auftaktgesprächen, die ich einzeln mit allen Kolleginnen und Kollegen geführt habe, gab es damals gleich den Gegenwind, doch jetzt bloß nicht alles in Frage zu stellen. Mittlerweile hat sich aber alles gut entwickelt und wurde durch gemeinsame Erfolgserlebnisse relativiert.
Ich musste mich nicht in die bestehenden Prozesse einarbeiten, da ich diese durch meine vorherige Planertätigkeit schon kannte. Somit konnte ich mich erstmal ganz der neuen Rolle als Führungskraft widmen. Das heißt, ich habe mich viel damit beschäftigt, in meinem Fachgebiet ein gemeinsames Verständnis für die Sicht auf den Kunden und die Zusammenarbeit im Fachgebiet und mit Schnittstellen aufzubauen. Parallel habe ich den Fokus auf eine hohe Qualität der Arbeitsergebnisse gelegt.
Durch einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander und dadurch, dass ich versuche, meine Erwartungen klar auszudrücken, haben wir immer einen guten Weg gefunden. Vieles besprechen wir in bilateralen regelmäßigen Terminen, hier ist genügend Raum für Feedback. Ich selber möchte natürlich auch wissen, wie ich „ankomme“ und was ich für eine gute Zusammenarbeit und die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen tun kann. Als Führungskraft ist das Feedback seltener, aber wenn es kommt, dann hat sich der Kollege Gedanken dazu gemacht.
Jetzt kann ich mir einen Teil meiner Ziele selber stecken, Prozesse so ändern wie ich sie für richtig und gut halte und gestalterische Möglichkeiten voll ausnutzen. Ich übernehme gern Verantwortung und kann dieses jetzt in einem größeren Umfang tun. Gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Ziele für unser Fachgebiet zu gestalten und mit Leben zu füllen macht wirklich Spaß. Ein Grad an Freiheit, den ich nicht mehr missen möchte.
Ich bin ehrgeizig und zielstrebig und möchte meine Ziele erreichen. Durch das berufsbegleitende Fernstudium musste ich mich auch manches Mal durchbeißen, bin aber immer am Ball geblieben. Alles in allem sehe ich mich als klaren und ehrlichen Typen, kommuniziere was ich denke und stehe dann auch dahinter.
Wenn man mutig ist und sich Dinge zutraut, kann man viel schaffen und bewegen. Man sollte veränderungsbereit sein und neuen Aufgaben aufgeschlossen gegenüberstehen. Mehr Geld oder Ansehen im Unternehmen sollten nicht die alleinigen Antreiber sein, denn daran gewöhnt man sich schnell. Motiviert und mit „Lust und Laune“ die Chancen nutzen, die wirklich zu einem passen. Das führt zum Erfolg und vor allem zu Zufriedenheit im Beruf.
Ich denke Qualität von Führung sieht jeder aus seiner persönlichen Brille etwas anders und es ist schwer, dies pauschal zu beantworten. Für unglaublich wichtig halte ich es, authentisch zu sein. Klarheit, Verlässlichkeit, einen Rahmen geben, Ansprüche zu definieren und zu erklären und dabei die Kolleginnen und Kollegen motivierend mitzunehmen.
Was Unternehmen dafür tun können, ist neben der Personalauswahl eine gute Wahl bei entsprechenden Hilfsmitteln. Es müssen die richtigen Menschen auf den richtigen Positionen sitzen und dann nach Bedarf und Situation mit Coachings oder anderen Instrumenten begleitet und unterstützt werden.
enercity wird sich auch weiterhin positiv am Markt behaupten. Wir haben die Qualität, gute Leute und die erforderliche Größe um zu bestehen. Vieles bringen wir daher mit, um weiterhin erfolgreich zu sein. Was ich mir als Veränderung für die Zukunft wünsche, ist mit mehr Mut etwas Neues auszuprobieren.