Investieren in die Fachkräfte der Zukunft

Die künftigen Gestalter der denkenden Netze

Den Auszubildenden wird nicht nur das klassische Können und Wissen in ihren Berufszweigen vermittelt. Sie erhalten zudem die Freiheit, an Projekten mitzuarbeiten, um basierend auf den bewährten „alten“ Techniken für die smarte Zukunft zu lernen.

Um den Erfolg von enercity zu sichern und die digitale Energiewelt auch künftig maßgeblich mitzugestalten, hat enercity 2018 die Investitionen in die Fachkräfte der Zukunft noch einmal intensiviert – mit dem Ziel, engagierte Mitarbeitende zu gewinnen und als Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet optimal auszubilden.

Darauf kann enercity zu Recht stolz sein: das neue Technische Ausbildungszentrum (TAZ) im historischen Schalthaus auf dem Gelände des ehemaligen Kohle- und Gaskraftwerks am Standort Herrenhausen, das im Herbst 2018 eingeweiht wurde. Zwei Jahre lang standen bei den Auszubildenden der Elektro- und Metallbauzüge des Jahrgangs 2014/2015 im dritten Ausbildungsjahr auch Baumaßnahmen für ihre eigenen, neuen Ausbildungsräume auf dem Lehrplan. Sie brachten für den Umbau Leistungen aus den Bereichen Metallbau, Heizungs- und Wasserinstallation, Abwassertechnik, Fernmeldetechnik, Medientechnik und Elektrotechnik ein.

Nach der feierlichen Eröffnung durch enercity-Arbeitsdirektor Kai-Uwe Weitz (54) am 27. September 2018 konnten alle Azubis dann vom ehemaligen Ausbildungszentrum in Laatzen-Rethen ins zum Teil von ihnen selbst frisch hergerichtete TAZ umziehen. Für Carsten Campe (54), Leiter der Berufsausbildung bei enercity, ein Meilenstein: Denn hier erhalten fortan alle enercity-Auszubildenden auf fast 2.000 Quadratmetern über zwei Etagen Ausbildungen nach Maß und Bedarf. In den modern ausgestatteten Metall-, Maschinen- und Elektrowerkstätten lernen die Auszubildenden sowohl mit Analog- als auch mit Digitaltechnik umzugehen – und werden so fit gemacht für die Anforderungen der digitalen Energiewelt von morgen. Carsten Campe sieht in den Auszubildenden die künftigen Gestalter der denkenden Netze, die enercity-Kunden innovative Produkte, eine smarte und nachhaltige Energie- und Stromversorgung sowie besten Service bieten sollen.

„Um stets auf dem aktuellsten Stand zu bleiben, müssen sich Azubis ebenso wie Ausbilder ständig weiterbilden.“

Carsten Campe, Leiter der Berufsausbildung bei enercity

Projektarbeit wird großgeschrieben

„Um stets auf dem aktuellsten Stand zu bleiben, müssen sich Azubis wie Ausbilder ständig weiterbilden“, verweist Carsten Campe auf den sich rasant verändernden Arbeitsalltag in der Versorgungsbranche. Auch er muss täglich aufs Neue entscheiden, was nur ein sehr kurzer Hype und was langfristig für die Ausbildung sinnvoll ist. Dabei steht für den Leiter der Ausbildung am TAZ das Lernen in neuen Konzepten ganz oben auf der Agenda.

Es verwundert daher nicht, dass die Auszubildenden neben der Vermittlung von klassischem Können und Wissen in ihren Berufszweigen ebenfalls die Freiheit erhalten, an Projekten mitzuarbeiten, um basierend auf den bewährten „alten“ Techniken für die smarte Zukunft zu lernen. Unbedingt gewollt ist dabei, dass die Ideen dafür auch von ihnen selbst und nicht nur vom Ausbilder stammen. So haben Azubis beispielsweise für die sinnvolle Energie- und Wärmeversorgung eines Einfamilienhauses ein praxisnahes Smarthome-Modell entwickelt oder selbst einen 3-D-Drucker gebaut, über den sich spezielle Bauteile ausdrucken lassen.

„Der Laptop ist das Werkzeug der Neuzeit.“ Carsten Campe (54), Leiter der Berufsausbildung bei enercity (links), und Mark Pöhler (31), Ausbilder Automatisierungstechnik, setzen bei der Ausbildung im TAZ sowohl auf analoge als auch auf digitale Elemente.

Die Energie wird digital

Im Automationsraum des TAZ setzt man ebenfalls auf Modelle. Allerdings sollen die Auszubildenden dort anhand von speicherprogrammierbarer Steuerung (SPS) lernen, wie sich beispielsweise Prozesse in Kraftwerken digitalisieren lassen. Mark Pöhler (31), Ausbilder dieses Bereiches, gibt als eines der Lernziele daher auch die Automatisierung kompletter Vorgänge vor, ohne dabei das Wesentliche wie Sicherheitsaspekte, das Handwerkliche oder die Sensorik aus dem Blick zu verlieren.

Wie sich eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus optimieren lässt, lernt Angela Poschmann (20) während ihres dualen Studiums „Elektrotechnik und Informationstechnik“ (Bachelor of Engineering) im TAZ.

Duales Studium: Theorie und Praxis Hand in Hand

Alles im Blick behält auch Angela Poschmann (20), die sich für ein duales Studium am TAZ entschieden hat. Auf enercity als Ausbildungsbetrieb ist sie über eine Anzeige im Internet aufmerksam geworden, die sowohl eine reizvolle Berufsperspektive für sie eröffnete als auch ihr Interesse für Naturwissenschaften ansprach. Die angehende Elektronikerin für Betriebstechnik kann nun die wertvollen Praxiserfahrungen, die sie im TAZ macht, noch weiter mit theoretischer Grundlagenforschung vertiefen, die ihr der parallele Studiengang „Elektrotechnik und Informationstechnik“ an der Hochschule Hannover bietet.

Versorgung des Technischen Ausbildungszentrums (TAZ) mit erneuerbaren Energien

Mit mehreren Kraftwerksgenerationen wurde am heutigen enercity-Standort Herrenhausen seit 1902 Strom für Hannover erzeugt. Seit der Stilllegung des Blocks B entwickelte enercity das ehemalige Kraftwerksgelände zum Innovationsstandort. Dafür wurde neben einem Großbatteriespeicher und einem Fernwärmespeicher auch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) neu errichtet. Dieses wird mit regenerativ erzeugtem Gas aus Biomethan befeuert. Die Anlagen tragen unter anderem zur Stromversorgung des TAZ bei. Die nahezu komplett grüne Stromversorgung des Technischen Ausbildungszentrums wird schließlich über Solarmodule abgerundet.

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Im Batteriespeicherhaus am Innovationsstandort Herrenhausen betreibt enercity zusammen mit Mercedes-Benz Energy seit Oktober 2017 einen Stromspeicher, in dem gebrauchte Elektrobatterien für E-Smarts regenerativ erzeugte Energien lagern und wieder abgeben können. Sie tragen so zur Stabilität des Stromnetzes bei.

Das LAB sieht enercity langfristig als eine bevorzugte Adresse auf dem Markt für Digitalspezialistinnen und Digitalspezialisten.

„Es gibt sie doch – wir haben sie gefunden.“

Aus einer Initiative von Personalvorstand Kai-Uwe Weitz und dem Betriebsratsvorsitzenden Martin Bühre (50) heraus wurde im Februar 2018 das enercity LAB ins Leben gerufen. Ein siebenköpfiges Team arbeitet daran, „New Work“ bei enercity voranzutreiben. Die neue Arbeitsweise des LAB beschreibt Corinna Bawardi (30), New Work Pioneer im enercity LAB: „Wir arbeiten komplett selbst organisiert ohne Führungskraft und können hier experimentieren.“

Seit Kurzem ist das LAB zusammen mit dem Personalbereich auf der Suche nach heiß begehrten Digitalspezialinnen und Digitalspezialisten und setzt dabei ebenfalls stark auf neue Wege und Kundenorientierung. Ziel der Taskforce ist es, neue Mitarbeitende zu finden, die den Bereich Digitalisierung und den digitalen Vertrieb von enercity vorantreiben möchten und können.

Der Erfolg beim Werben um die Digital-Fachkräfte gibt den modernen Ansätzen des enercity LAB recht: Seit die in Zusammenarbeit mit einer externen Softwareentwicklerin gestaltete neue Bewerberwebsite im November 2018 online ging, haben sich schon über 100 Digitalspezialistinnen und Digitalspezialisten bei uns beworben. „Der Zuspruch, den wir für unsere unkonventionelle Herangehensweise bei der Mitarbeitersuche erfahren, ist richtig gut. Wir bekommen die offenen Stellen besetzt“, berichtet Corinna Bawardis Kollegin Belkis Esmer freudig.

Bei den Bewerberinnen und Bewerbern kommen die ungewöhnlichen Recruiting-Ansätze des LAB jedenfalls gut an. Positive Feedbacks wie „Unkomplizierter und schlanker Bewerbungsprozess per Mail“, „Eine lockere Art sowie das direkte Duzen im ersten Mailverkehr – das hinterlässt schnell einen sympathischen Eindruck“ oder „Bewerbung abgegeben und am selben Tag eine Einladung bekommen“ sind keine Ausnahmen.

Damit ist die „Bewerberreise“ bei enercity aber längst noch nicht beendet: Ein zusätzliches Bonbon etwa ist das persönliche Willkommensvideo inklusive Grußworten vom zukünftigen Team, das jede Neueinsteigerin und jeder Neueinsteiger zugesandt bekommt. Und damit sich die Digitalspezialinnen und Digitalspezialisten richtig wohlfühlen, gut integriert werden und lange bleiben, bietet enercity viele Möglichkeiten, um sich innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu vernetzen. Dazu zählen neben Teamerlebnissen wie dem B2Run (Laufevent um den Maschsee) auch „Meettagspausen“, in denen Kolleginnen und Kollegen aus dem Unternehmen per Zufall ausgelost werden, um dann gemeinsam zu Mittag zu essen und sich auszutauschen.

Mehr Infos auf: www.enercity.de/workit

Credit: Ina Richter (4), Getty Images