Fernwärmepreise

Mit der Umstellung auf die klimafreundliche Produktion wird Fernwärme zu einem wichtigen Hebel, um CO₂-Emissionen flächendeckend zu senken. Doch wie genau wird die Fernwärme bei den Verbrauchern abgerechnet?

Wie setzt sich der Fernwärmepreis zusammen?

Ebenso wie der Strompreis und der Gaspreis setzt sich auch der Fernwärmepreis im Wesentlichen aus einer festen Komponente (Leistungspreis oder Grundpreis) und einer verbrauchsabhängigen Komponente (Arbeitspreis) zusammen.

Leistungspreis

Der Leistungspreis deckt die Fixkosten des Wärmelieferanten ab - zum Beispiel für die Anlagen zur Wärmeerzeugung, Personal oder das Leitungsnetz.

Folgende Faktoren fließen hierbei ebenfalls in die Berechnung ein:

Lohnindex (52 Prozent)
Investitionsgüterindex (48 Prozent)

Arbeitspreis

Der Arbeitspreis ist der tatsächliche, vom Zähler gemessene Verbrauch. Er beinhaltet die Kosten für die Beschaffung der Rohstoffe und weitere Betriebskosten.

Folgende Faktoren fließen hierbei ebenfalls in die Berechnung ein:

Erdgasindex (17 Prozent)
Steinkohleindex (8 Prozent)

Lohnindex (10 Prozent)
Investitionsgüterindex (10 Prozent)
Wärmepreisindex (30 Prozent)
Stromindex (16 Prozent)
CO2-Preis (9 Prozent)

Wie werden die Fernwärmepreise berechnet?

Grundlage für die Lieferbeziehungen zwischen Fernwärmekunden und -lieferanten ist die staatliche „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV)“.

Investitionskosten

Bei Änderungen der Investitionskosten wird der Investitionsgüterindex des Statistischen Bundesamts herangezogen.

Entwicklung des Wärmemarkts

Hierzu fließt der Wärmepreisindex des Statistischen Bundesamts bei vielen Anbietern in die Berechnung ein.

Lohnkosten

Diese ergeben sich meist aus dem Tarifvertrag Versorgungsbetriebe. Bei der Preisberechnung wird ein Durchschnittsgehalt zugrunde gelegt.

CO2-Abgaben

Je nach Entwicklung der CO₂-Abgaben werden die Preise entsprechend angepasst.

Brennstoffpreise

Je nach eingesetztem Energiemix werden z.B. Erdgas-, Steinkohle-, Öl-, oder Stromindex herangezogen.

Warum werden Fernwärmepreise angepasst?

Die AVBFernwärmeV sieht Preisänderungsklauseln als festen Bestandteil des Fernwärmeliefervertrags zwischen Kunde und Anbieter vor. Die Neuberechnung der Fernwärmepreise erfolgt in regelmäßigem Turnus nach der Preisgleitklausel. Anpassungen erfolgen meist zum 01.04. oder 01.10. eines Jahres. Die Preisberechnungsformeln müssen so gestaltet sein, dass sie sowohl die Kostenentwicklung bei Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme sowie die Verhältnisse auf dem Wärmemarkt berücksichtigen.

Mehr Informationen zur Preisanpassung erhalten Sie im folgenden Presseartikel.

Nach welcher Formel wird enercity Fernwärme berechnet?

Jeder Versorger erstellt eine eigene Preisberechnungsformel und legt dabei fest, welche Faktoren beziehungsweise Indexwerte in die Preisgestaltung einfließen. So können sich die einzelnen Formeln von Anbieter zu Anbieter im Detail unterscheiden, abhängig zum Beispiel davon, welche Rohstoffe zur Erzeugung der Fernwärme ein Anbieter verwendet.

Legende

Leistungspreis

LP₀ Basisleistungspreis zum Zeitpunkt der Einführung der vorgenannten Formel
K_LPKorrekturglied zur Nivellierung bei der letzten Formelanpassung
I Investitionsgüterindex nach destatis
L₀ Basiswert Lohnindex
L Lohnindex nach destatis
I₀ Basiswert Investitionsgüterindex

Arbeitspreis

AP₀ Basisarbeitspreis zum Zeitpunkt der Einführung der vorgenannten Formel
K_APKorrekturglied zur Nivellierung bei der letzten Formelanpassung
SK Steinkohleindex nach destatis
SK₀ Basiswert Steinkohleindex
L₀ Basiswert Lohnindex
S Strompreisindex nach destatis
C CO₂-Börsenpreis
W Wärmepreisindex nach detatis
G₀ Erdgaspreisindex
G Gaspreisindex nach destatis
I₀ Basiswert Investitionsgüterindex
I Investitonsgüterindex nach destatis
L Lohnindex nach destatis
S₀ Basiswert Strompreisindex
C₀ Basis CO₂-Börsenpreis
W₀ Basiswert Wärmepreisindex

Gute Gründe für enercity Fernwärme.

grün

enercity Fernwärme hat heute schon weniger als die Hälfte an CO₂ verglichen mit Erdgas. Bis 2027 ist die Fernwärme zu 75 % klimaneutral, bis spätestens 2035 zu 100 %.