25. August 2025
Regionalplanung Wind: Die Region Hannover setzt auf Treibhausgasneutralität bis 2035
In der Regionalversammlung am 01.04.2025 hat die Region Hannover die Zustimmung für ihre Windenergie-Neuplanung erhalten. Damit kommt die Energiewende in der Region Hannover einen großen Schritt voran!
Vierzig neue Vorranggebiete entstehen auf rd. 2,5 % der Regionsfläche
Die neue Regionalplanung beschreibt vierzig sogenannte Vorranggebiete, in denen künftig Windenergieanlagen errichtet werden können. Zusätzlich haben die Kommunen im Rahmen ihrer Bauleitplanung die Möglichkeit, weitere Windenergiegebiete auszuweisen, sodass voraussichtlich rund 2,5 % der Regionsfläche für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung stehen werden.
Bis zum Jahr 2035 strebt die Region Hannover das Klimaziel der Treibhausgasneutralität an, wofür die Windenergie einen wesentlichen Baustein darstellt. Die planerischen Voraussetzungen hierfür schafft die Region Hannover über die Regionalplanung.
”Wir haben systematisch untersuchen lassen, was passieren muss, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Ein zentrales Ergebnis ist: Wir müssen zukünftig etwas mehr als 50 Prozent unseres Stroms aus Windkraft erzeugen. Dazu benötigen wir Windenergieanlagen auf mehr als 2 Prozent der Regionsfläche. Jetzt können wir sagen: das bekommen wir hin!”
Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover
Behutsamer Ausbau: Landschaftsschutz hat Vorrang
In der Regionalplanung erfolgte die Ausweisung von Windenergie-Gebieten in einem zweistufigen Verfahren. Zuerst wurden sogenannte Tabuzonen ausgeschlossen, die aus verschiedenen Gründen nicht für einen Anlagenbetrieb infrage kommen. Das sind insbesondere Naturschutzgebiete, beispielsweise Siedlungen mit ausreichendem Abstand zu den neuen Windenergieanlagen oder militärische Areale. Auch die erlaubte Nutzung von Wald- und Landschaftsschutzgebieten wurde von der Region Hannover in der Planung sehr behutsam umgesetzt, so dass insgesamt 99 Prozent der Landschaftsschutzgebiete und Waldflächen in der Region weiter unberührt bleiben. Die auf diese Weise ermittelten 61 Potentialflächen wurden in einem zweiten Schritt auf Ihre Eignung überprüft. In dieser Phase wurden unter anderem auch die Einwohner:innen in zahlreichen Informationsveranstaltungen beteiligt und insgesamt rund 600 Stellungnahmen ausgewertet. Häufigster Grund für das Ausscheiden von Potentialflächen war das Vorkommen Windenergie-empfindlicher Vogelarten. So wurden im Ergebnis vierzig Flächen als Vorranggebiete für die Windenergienutzung definiert.
100 neue Windenergieanlagen, von denen Kommunen und Einwohner:innen profitieren
Auf Basis dieser neuen Regionalplanung rechnet die Region bis 2035 mit rund 100 zusätzlichen modernen Windenergieanlagen, die teilweise auch alte Anlagen ersetzen werden. Die installierte Leistung wird gegenüber dem heutigen Wert um rund das Vierfache auf 1,9 Gigawatt steigen. Hiervon profitieren insbesondere auch die Kommunen und Einwohner:innen: Im Rahmen einer sogenannten Akzeptanzabgabe teilen sich die Kommunen, die in einem Radius von 2,5 Kilometern an eine neue Windenergieanlage angrenzen, nach Ihrem jeweiligen Flächenanteil einen Erlös von 0,2 Cent pro erzeugte Kilowattstunde Darüber hinaus erhalten wahlweise die Anwohner:innen oder die Kommunen im Umkreis von 2,5 Kilometern ein finanzielles Angebot entsprechend 0,1 Cent pro erzeugte Kilowattstunde. Daneben steigt die Versorgungssicherheit, wenn die regionale Stromerzeugung den Import von Energie ersetzt. Zusätzlich schaffen Projektierer und Betreiber von Windrädern aus der Region Hannover – wie zum Beispiel enercity – Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort.
enercity plant ab 2027 mit neuem Windstrom für 88.000 Haushalte in der Region
Die neue Windenergie-Regionalplanung wurde am 14. August vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser genehmigt. Damit tritt dann der neue Raumordnungsplan in Kraft und Projektierer können jetzt auf dieser Basis Windparks in den Vorranggebieten beantragen. Über die Genehmigung jeder einzelnen Anlage entscheidet wiederum die Region Hannover als Immissionsschutzbehörde. Dabei wird unter anderem geprüft, ob Auflagen zum Lärmschutz und Schattenschlag oder zusätzlicher Abstand zur Wohnbebauung notwendig sind.
enercity wird über sein Tochterunternehmen enercity Erneuerbare GmbH (eEG) für mehrere Windprojekte in den Gemeinden Lehrte und Wedemark einen Genehmigungsantrag einreichen.
”Mit diesen Projekten planen wir den Bau und Betrieb von 34 Windenergieanlagen. Hiermit kann enercity die Region Hannover voraussichtlich ab dem Jahr 2028 mit 351 Gigawattstunden klimaneutralem Strom versorgen. Diese Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 88.000 Vier-Personen-Haushalten.”
Daniel Müller, Geschäftsführer der enercity Erneuerbare GmbH
Standort- und Teamleitung Projektmanagement Wind der enercity Erneuerbare GmbHTelefon 0491 91240 707Martina Grevemann-Pieper
Geschäftsführung enercity Erneuerbare GmbHTelefon 0491 91240 600Daniel Müller