
enercity nimmt neue Filterhalle im Wasserwerk Elze-Berkhof in Betrieb
Fast 100 Jahre lang arbeitete die Filterhalle 1 auf dem Gelände des Wasserwerks Elze-Berkhof als älteste von drei Filterhallen zuverlässig. Seit 1930 wurden dank ihr Menschen in Hannover und Umgebung mit bestem Trinkwasser versorgt. Nun wird sie von einer modernen Halle abgelöst. Die neue Filterhalle ist nicht nur technisch auf dem aktuellsten Stand, sondern auch ein echtes Kraftpaket: 64 Meter lang, 32 Meter breit – mit einer Kapazität für eine Aufbereitungsmenge von bis zu zwölf Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr. Diese Anlage leistet somit einen wichtigen Beitrag zur hochwertigen und nachhaltigen Wasserversorgung für rund 700.000 Hannoveraner:innen sowie Menschen aus dem Umland. Über 35 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Eine Investition in die Zukunft, wie enercity-Chefin Aurélie Alemany erklärt: „Mit Investitionen gewährleisten wir die sichere Versorgung für kommende Generationen.“ Die neue Filterhalle wurde in nur knapp drei Jahren von enercitys Tochterunternehmen Danpower Umwelt gebaut.

Wie funktioniert eine Filterhalle eigentlich?
Bevor Grundwasser bei uns zu Hause aus dem Wasserhahn fließt, muss es gründlich gereinigt werden. Und genau das passiert in der Filterhalle. Hier durchläuft das Wasser, das tief aus dem Boden gepumpt wird, mehrere unterschiedliche Aufbereitungsschritte – ganz ohne Chemie. In der Filterhalle wird das geförderte Rohwasser nach der Belüftung in Kaskaden mithilfe moderner Technik in speziellen Filterbecken zu Trinkwasser aufbereitet. Mit 420 Quadratmetern Filterfläche kann eine Aufbereitungsleistung von bis zu 1750 Kubikmetern pro Stunde erreicht werden. Mit dieser Leistung könnte man ein olympisches Schwimmbecken in unter 1,5 Stunden komplett füllen.
In mehreren Stufen werden gelöste Gase wie Schwefelwasserstoff und Kohlensäure sowie Metallverbindungen wie Eisen, Mangan und weitere Inhaltsstoffe aus dem Grundwasser entfernt. Am Ende entsteht sauberes, frisches Trinkwasser, bereit für den Weg nach Hannover. Das aufbereitete Trinkwasser wird dann aus der Filterhalle ohne zusätzlichen Energieaufwand über ein Gefälle an das benachbarte Wasserwerk geliefert und von dort über große Leitungen in Richtung Hannover gepumpt. Auf dem Dach der Filterhalle ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 210 Kilowatt-Peak (kWp) installiert.
Bedeutung der neuen Filterhalle
Nahezu alle Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen sind an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Klimakrise verschärft die Herausforderungen. Der Schutz des Wassers ist daher eine zentrale Zukunftsaufgabe, um jederzeit auch für kommende Generationen ausreichend sauberes Wasser zu haben“, sagt Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Laut Meyer haben die vergangenen Jahre, in denen durch die Klimaerwärmung außergewöhnlich trockene Perioden auftraten, die Bedeutung einer stabilen Wasserversorgung noch einmal verdeutlicht. Er betont, dass das gemeinsame Ziel sein müsse, mit nachhaltigen Lösungsansätzen langfristig die Ressource Wasser als Grundlage für einen zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsraum zu sichern. „Die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Trinkwasser ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsfürsorge. enercity greift dabei auf fast 150 Jahre Erfahrung zurück. Mit Investitionen wie in die Filterhalle gewährleisten wir die sichere Versorgung auch für die kommenden Generationen“, sagt enercity-CEO Aurélie Alemany und ergänzt: „Bei der Trinkwassergewinnung legen wir besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit, unter anderem durch Grundwasserschutz und umfassenden Waldumbau.“
Klimafreundlich von Anfang an
Denn während Hannovers Bevölkerung wächst, bleibt die Wassermenge im Boden begrenzt. Deshalb setzt enercity auf nachhaltige Konzepte, etwa durch den Schutz von Grundwasser und große Aufforstungsprojekte. Seit fast 30 Jahren werden im Trinkwassergewinnungsgebiet Millionen neuer Laubbäume gepflanzt – über 18 Millionen sind es bereits. Dadurch wird die Umwelt geschützt und langfristig ein wertvoller Beitrag zu einer stabilen Wasserversorgung geleistet. Der Großteil des Trinkwasserbedarfs, den Hannover bezieht, stammt aus dem Fuhrberger Feld. „Damit auch zukünftig genug gutes Trinkwasser für alle da ist, arbeiten wir an einer nachhaltigen Verteilung. enercity ist als größter Wasserversorger der Region dabei einer unserer wichtigsten Partner und investiert vorbildlich in die Versorgungssicherheit“, so Regionspräsident Steffen Krach.
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