Seit 2023 ist enercity Eigentümerin von 166 Windenergieanlagen der Norderland-Gruppe. Übernommen wurde dabei auch die namensgleiche Stiftung, die gemeinnützige Vorhaben in der Samtgemeinde Holtriem finanziell unterstützt.
2023 wurden die beteiligten Windkraftfirmen der Norderland-Gruppe an enercity verkauft – und in diesem Zuge wurde auch ein Übergang der Stiftung vereinbart. „Dass wir die Windpark Norderland-Stiftung im Sinne der Stiftungsgeber weiterführen wollen, stand außer Frage“, sagt Ralf Nietiet, Geschäftsführer der enercity Erneuerbare GmbH. Auch das enercity-Team mit der Zentrale in Leer ist in Ostfriesland tief verwurzelt und blickt auf eine langjährige, erfolgreiche Betriebs- und Projektierungserfahrung in den Bereichen Windenergie und Photovoltaik zurück. „Früher gab es in der Samtgemeinde Holtriem eine Beteiligung einzelner Bürger:innen an den Windparks“, so Nietiet weiter, „von der gegründeten Stiftung profitieren nun alle Bürger:innen in Holtriem unmittelbar und direkt über gemeinnützige Projekte an der Wertschöpfung aus den Windenergieanlagen.“
„Von der Stiftung profitieren alle Bürger:innen in Holtriem unmittelbar und direkt über gemeinnützige Projekte an der Wertschöpfung aus den Windenergieanlagen.“
Dank der Fördermittel der Norderland-Stiftung konnte die einst verfallene Klaashensche Mühle in Schweindorf originalgetreu restauriert werden.
Mehr als 700.000 Euro Stiftungsgelder ausgeschüttet
Auch Manfred Wiards, Geschäftsführer der für die Betriebsführung der Windkraftanlagen zuständigen Norderland enercity Verwaltungs GmbH, ist davon überzeugt, dass die Stiftung auf vielen Ebenen wirkt: „Wenn das eingesetzte Geld zu einer höheren Akzeptanz von Windenergie in der Gemeinde führt, haben am Ende alle Seiten gewonnen: Bevölkerung, Betreiber und Umwelt.“ Die Menschen in Ostfriesland würden regionalen Strom aus einer regenerativen Energieform beziehen, gleichzeitig fließt jedes Jahr ein Teil der aus der Windkraft erwirtschafteten Erträge in echte Herzensprojekte – von der Reparatur einer alten Mühle über die Anschaffung einer Festzeltgarnitur für die Jugendfeuerwehr bis zur Beleuchtung in der Schulaula für die Theatergruppe. „Oft kommen die Antragstellerinnen und Antragsteller persönlich zu uns ins Büro in Westerholt. Wenn sie dann voller Enthusiasmus und Leidenschaft von ihren Projekten und Ideen erzählen, merken wir schnell, dass wir das Geld gut untergebracht haben“, freut sich Wiards. „Je nach Jahresumsatz sprechen wir hier von etwa 100.000 Euro im Jahr, die in den Fördertöpfen stecken und für gemeinnützige Zwecke eingesetzt werden können.“ Überhänge, die nicht ausgeschöpft werden, werden in das Folgejahr übernommen. Seit 2019 hat die Stiftung auf diese Weise mehr als 700.000 Euro an rund 200 gemeinnützige Projekte ausgeschüttet.
„Wenn das eingesetzte Geld zu einer höheren Akzeptanz von Windenergie in der Gemeinde führt, haben am Ende alle Seiten gewonnen: Bevölkerung, Betreiber und Umwelt.“
Antragsberechtigt sind Vereine und Institutionen der Samtgemeinde Holtriem und deren Mitgliedsgemeinden. Ob diese umgesetzt werden, entscheidet der Stiftungsrat. Der setzt sich aus den Bürgermeister:innen der acht Mitgliedsgemeinden, den Fraktionsvorsitzenden der im Samtgemeinderat Holtriem gelisteten Fraktionen und den Samtgemeindebürgermeister:innen zusammen. Ob und welche Projekte gefördert werden, ist auch abhängig von der Höhe des Fördertopfes. „Die Stiftung verfügt aber über ausreichend Liquidität, um viele Anträge zu genehmigen“, sagt Wiards. Er ermutigt dazu, sich bei der Windpark Norderland-Stiftung zu bewerben. Eine der Bedingungen: Die Projekte müssen einen gemeinnützigen Charakter haben – „Aufgaben, die in der Verantwortung der Gemeinden liegen, werden nicht berücksichtigt.“
Die detaillierten Förderbedingungen und Antragsformulare finden sich auf der Webseite der Samtgemeinde Holtriem: Norderland-Stiftung - Holtriem.
Ökostrom für rund 240.000 Haushalte
Bei dem Portfolio der Norderland-Gruppe handelt es sich um besonders gute Windstandorte – vorwiegend an der ostfriesischen Küste. Weitere Windparks befinden sich in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Mit der erfolgreichen Akquise konnte enercity die Windkraftleistung des Unternehmens mehr als verdoppeln: Zur bisherigen erneuerbaren enercity-Stromproduktion ist mit den erworbenen Anlagen eine Jahresstromproduktion von 767 Gigawattstunden (GWh) hinzugekommen. Die erworbenen Anlagen sparen jährlich zusätzlich 330.000 Tonnen CO2 ein und versorgen rund 240.000 Haushalte mit Ökostrom.
5. Juni 2024
Erneuerbare Energien
Klimaschutz
Ökostrom
Autor: Alberto Alsono-Malo. Bilder: Getty Images, Shutterstock, Frisia Orientalis (CC BY-SA 3.0)
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