Ausbildung bei enercity. Dieses Bild zeigt eine Frau, die Werkzeuge in der Hand hält und Arbeitshandschuhe trägt.
Attraktiver Arbeitgeber

Zukunftsgewandt: Ausbildung bei enercity

Bessere Technik, mehr Vernetzung, dienstliches Arbeiten am eigenen PC: Mit dem Umbau des Technischen Ausbildungszentrums sicherte die enercity AG ihren Auszubildenden den besten Start in die Zukunft. Das zahlt sich auch in der Coronakrise aus.
Carsten Campe. Dieses Bild zeigt Carsten Campe, Leiter der technischen Berufsausbildung bei enercity.
Carsten Campe leitet die Berufsausbildung bei enercity.

Manchmal erkennt man Fortschritt schon an einem Blickwinkel. Bei einem Gang durch die Werkstätten des Technischen Ausbildungszentrums (TAZ) von enercity beobachtete Carsten Campe vor einigen Wochen angehende Industriemechaniker dabei, wie sie die seitlichen Kanten eines Würfels feilten. „Das sieht noch genauso aus wie bei meiner eigenen Ausbildung“, sagt Campe, heute Leiter der Berufsausbildung bei enercity. Mit einem Unterschied: Damals wanderten die Blicke der Azubis während des Feilens immer wieder nach unten, weil auf den Werkbänken neben ihnen die technische Zeichnung lag. „Heute schauen die Auszubildenden nach oben“, berichtet Campe, „denn jetzt sehen sie die Zeichnung auch auf einer großen Leinwand.“

Für Campe hat dieses Bild einen symbolischen Wert. Denn es illustriert den Plan, der dem Umbau und der Neugründung des TAZ 2019 zugrunde lag. „Wir wollten die Grundlage für die Ausbildung 4.0 legen“, erklärt Carsten Campe. Ein Ausbildungsjahr und eine Pandemie später zeigt sich: Der Plan hat funktioniert.

Ausrüstung des TAZ

Lidia Alonso merkte das bereits, bevor sie im August 2018 ihre Ausbildung als Industriemechanikerin begann. „Mir ist schon auf dem Rundgang beim Bewerbungstestverfahren aufgefallen, wie viele Werkbänke es gibt und dass es moderne CNC- und Drehmaschinen gibt, bei denen man mit einem Vorschub arbeiten kann.“ Ein Vorschub – das bedeutet, dass der Bediener nicht mehr per Hand über eine Kurbel die Höhe, die Tiefe und die Breite eingibt, in der die Maschine Material abtragen soll, sondern diese Vorgaben auf einer Tastatur eintippt und speichern kann. Vor ihrer Ausbildung hatte Alonso an einer Berufsschule für Metall und Elektrotechnik ein Fachabitur abgeschlossen. „Die Ausstattung dort konnte man nicht annähernd mit der im TAZ vergleichen“, sagt sie. Julius Heidmann, Elektroniker für Betriebstechnik im zweiten Lehrjahr, ist vor allem von den handgroßen SPS-Steuerungen fasziniert, die an Maschinen angeschlossen werden können und diese dann vollautomatisch steuern: „Dadurch erspart man sich einen großen Arbeitsaufwand, und Änderungen sind sehr schnell per Mausklick durchführbar.“

Dieses Bild zeigt einen Stromkreislauf, bei dem man verschiedenfarbige Stromkabel erkennen kann.
Das Technische Ausbildungszentrum (TAZ) von enercity wurde 2018 eröffnet. Hier werden unter anderem Elektroniker für Betriebstechnik ausgebildet.
Dieses Bild zeigt den Auszubildenden Julius Heidmann, einen Elektroniker, der an einem Stromkasten tätig ist.
Julius Heidmann, Elektroniker für Betriebstechnik im zweiten Lehrjahr, profitiert von der modernen Ausstattung des technischen Ausbildungszentrums.

Ausbildung 4.0 heißt vor allem: Digitalität. So sind alle Räume im TAZ untereinander vernetzt, das Gebäude ist durchgängig mit Glasfaser verkabelt, und in jeder Werkstatt gibt es eine Leinwand und einen Beamer. Entscheidend ist für Campe aber nicht allein Zahl und Qualität der Geräte, sondern auch, wie diese genutzt werden. Denn Modernität bedeutet auch, dass sich die Auszubildenden mehr einbringen können. Über interaktive Beamer etwa könnten nicht nur die Lehrenden Texte, Bilder und Videos an die Wand werfen, erklärt Campe: „Damit können wir beispielsweise einen fehlerhaften Schaltplan an die Wand projizieren, in den die Auszubildenden von ihrem Platz aus Korrekturen zeichnen können.“ Und auf der Online-Lernplattform des TAZ können Auszubildende nicht nur Lernsoftware abrufen, die ihre Lehrenden eingestellt haben, sondern auch Rückfragen stellen – und Feedback geben. „Wir haben zum Beispiel einmal vorgeschlagen, Texte umzuschreiben, weil wir die Formulierungen zu theoretisch fanden“, erzählt Heidmann.

Digitalisierte Ausbildung

Um die Plattform möglichst effizient zu nutzen, hatte das TAZ nicht nur an jeden Auszubildenden einen Laptop ausgegeben, sondern zudem eine neue, webbasierte Software eingeführt. Damit können die Auszubildenden und Lehrenden seit Anfang 2020 jederzeit auf Lernsoftware oder Unterrichtspläne zugreifen – unabhängig davon, in welchem Unterrichtsraum, vor welcher Maschine oder in welchem Ausbildungsabschnitt sie sich gerade befinden. Wenige Wochen später zeigte der Beginn der Coronakrise, welchen enormen Nutzen dieser Schritt mit sich brachte. „Unsere erste Reaktion war: schlimm. Schließlich hatten wir eine Pandemie. Die zweite Reaktion war: gut. Denn wir waren vorbereitet“, erinnert sich Carsten Campe.

Von Anfang an konnten die Auszubildenden etwa über die Lernplattform Aufgaben im Homeoffice bearbeiten, mit einem Klick den Ausbildern signalisieren, dass sie die Bearbeitung abgeschlossen hatten – und neue Aufgaben zugeteilt bekommen. „Natürlich lief nicht von Anfang an alles perfekt“, erläutert Campe. So waren zu Anfang des ersten Lockdowns beispielsweise noch nicht die bereits bestellten iPads angekommen, die die Laptops ergänzen sollten, weil auf ihnen mehr Programme über Internet-Browser und Cloud abgerufen werden können. Aber das sei Klagen auf hohem Niveau, meint Carsten Campe. „Der entscheidende Punkt war, dass wir nahtlos weiterarbeiten konnten.“

Virtuelles Kennenlernen im Homeoffice

Davon profitierten auch Auszubildende, die erst nach dem ersten Lockdown mit der Ausbildung begannen, so wie Julia Taubenroth, eine angehende Industriekauffrau. Denn auch im Sommer arbeiteten viele Abteilungen noch überwiegend oder komplett von zu Hause aus. Taubenroth nutzte in dieser Zeit nicht nur die Lernplattform; sie konnte von der Berufsschule geforderte Lehrbücher als E-Books auf ihr Dienst-iPad herunterladen. Und sie erfuhr, wie ihr die digitalen Möglichkeiten des TAZ auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten das Ankommen am neuen Arbeitsplatz leichter machten. Etwa durch die Online-Profile, über die sie die neuen Kollegen zumindest virtuell kennenlernte. Über die Wikis, die beschreiben, welche Abteilung was macht. Oder über Unternehmensnews, in denen sie nicht nur Einsätze von Kollegen nachlesen, sondern sie auch per Kommentarfunktion zu ihrer guten Arbeit beglückwünschen kann. „So bekommt man wenigstens mit, was alles passiert – auch im Homeoffice“, sagt Taubenroth.

Trotz aller unangenehmen Aspekte: Zumindest beruflich ist Ausbildungsleiter Campe sicher, den zweiten Lockdown gut zu überstehen. „Wir profitieren jetzt davon, dass wir uns rechtzeitig Gedanken darüber gemacht haben, was die Zukunft bringt.“ Man könnte auch sagen: von dem Blick nach vorn.

27. November 2020
Hannover

Text: Claus Hornung. Fotos: Getty Images, Ina Richter (2), enercity AG.

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