
Energiespartipps für Unternehmen
Als Unternehmer:in können Sie viel tun, um den Energiebedarf in Ihrem Betrieb zu reduzieren und so Geld und Emissionen einzusparen. Für einige dieser Maßnahmen brauchen Sie fachkundigen Rat, für andere moderne Technologien, manchmal aber auch nur die richtige Motivation. „Bereits durch kleinere technische Optimierungen sowie Verhaltensänderungen sind Einsparpotenziale möglich, die nicht nur finanzielle Vorteile schaffen, sondern auch das Klima schützen“, erklärt Birgit Lachmann. Die enercity-Energieberaterin gibt zehn praktische Tipps zum Energiesparen, die jedes Unternehmen unmittelbar umsetzen kann.

1. Nachhaltige Technologien einsetzen
Ersetzen Sie alte Glühlampen und Leuchtstoffröhren durch LED-Beleuchtung und installieren Sie Bewegungssensoren und Zeitschaltuhren, die dafür sorgen, dass Geräte und Beleuchtung nur dann laufen, wenn sie benötigt werden. Achten Sie bei Neuanschaffungen auf Maschinen und Geräte mit hoher Energieeffizienzklasse. Energielabel gibt es unter anderem für elektronische Displays, Kühlschränke, Lampen und Leuchten, Klimaanlagen oder auch kleinere Heizgeräte.
Tipp: Moderne Bürogeräte und Elektronikprodukte sind oft mit einem Energiesparmodus ausgestattet. Stellen Sie sicher, dass alle Computer, Drucker und andere Geräte nach Gebrauch ausgeschaltet oder in den Energiesparmodus versetzt werden.
2. Mess- und Zählkonzept planen und effizient umsetzen
Ohne ausreichende Datengrundlage können Unternehmen ihre Einsparpotenziale nicht erkennen. Ein Mess- und Zählkonzept stellt sicher, dass alle relevanten energiebezogenen Daten erhoben werden, um die Energieeffizienz zu verbessern. Handfeste Zahlen helfen, ineffiziente Anlagen oder Prozesse zu identifizieren und passende Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs abzuleiten.
Tipp: Wo wird der Strom verbraucht, und was sind die Hauptverbraucher? Mit dem Energiecontrolling von enercity erhalten Sie eine Übersicht über Ihre Energiedaten. Die Verbrauchsdaten werden erfasst, analysiert, ausgewertet und in einem Dashboard angezeigt. Erweiterte Funktionalitäten unterstützen Sie zudem bei Ihrem Energiemanagement nach der vom Gesetzgeber erforderlichen Norm ISO 50001. Das enercity Energiecontrolling vermeidet einen Datenfriedhof, sammelt für Sie nur die relevanten Daten und wertet diese regelmäßig aus.
3. Wärmeverluste verhindern
Durch die Dämmung von Wänden, Fenstern und Dächern lassen sich enorme Wärmeverluste verhindern. Aber auch simple Maßnahmen im Kleinen können dabei helfen. Nutzen Sie beispielsweise elastische Dichtungsbänder oder Bürstendichtungen für die Unterkanten von Türen. Im Winter erzielen über Nacht geschlossene Rollos, Vorhänge und Jalousien einen ähnlichen Effekt. Regelmäßiges Stoßlüften statt dauerhafter Kippstellung der Fenster sorgt dafür, dass genügend Sauerstoff in die Räume gelangt, aber diese nicht auskühlen.
Tipp: Achten Sie auch in der Firma darauf, dass Heizkörper nicht durch Möbel, Kartons oder andere Gegenstände zugestellt werden. Nicht nur bei diesem Punkt sind Sie auf die Motivation Ihrer Mitarbeitenden angewiesen – mehr dazu erfahren Sie weiter unten.
4. Richtig heizen und lüften
Wärme ist einer der wichtigsten Posten beim Energieverbrauch – und bietet damit auch großes Potenzial zum Energiesparen. Ein elementarer Schritt ist bedarfsgerechtes Heizen: Mit einer zentral gesteuerten Temperaturabsenkung während der Nacht und an arbeitsfreien Tagen lässt sich einiges an Einsparungen erreichen. Sinkt die durchschnittliche Raumtemperatur um ein Prozent, kann das allein bis zu sechs Prozent des Energieeinsatzes für Wärme einsparen.
Tipp: Ebenso wichtig sind die regelmäßige Wartung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie ein hydraulischer Abgleich.

5. Effektives Wassermanagement
Wer in Unternehmen den Wasserverbrauch reduzieren und optimieren will, kann dies durch einfache Maßnahmen umsetzen. Drei einfache Beispiele: In Tanks gesammeltes Regenwasser ist für das Bewässern von Außenanlagen nutzbar. Zudem können regelmäßige Dichteprüfungen an Wasserleitungen Leckagen frühzeitig aufspüren und Wasserverluste vermeiden. Und nicht zuletzt mindern installierte Durchflussbegrenzer an Wasserhähnen den Wasserverbrauch.
Tipp: Nicht kurzfristig umzusetzen, aber sehr wirksam sind wassersparende Maßnahmen, die Sie zum Beispiel im Zuge einer Sanierung oder Instandsetzung umsetzen können. So überwachen installierte Abwasserzähler den Wasserverbrauch und identifizieren Einsparpotenziale. Wärmerückgewinnungssysteme führen die Abwärme von Abwasser ab, um Energie zu sparen. Wassersparende Toiletten verbrauchen weniger Wasser pro Spülung.
6. Leistungsspitzen vermeiden und Grundpreis senken
Heizsysteme, Pumpen, Maschinen: Insbesondere im produzierenden Gewerbe kann der stark schwankende Stromverbrauch zu besonders hohen Lastspitzen führen. Die Grundlast in einem Unternehmen setzt sich aus verschiedenen elektrischen Geräten zusammen, die ständig Strom aus dem Netz ziehen und die Stromrechnung steigen lassen. Wer die Grundlast durch Effizienzmaßnahmen reduziert, kann den Grundpreis für die Energie das ganze Jahr über senken. Um das Lastmanagement zu überprüfen, können Unternehmen das Lastprofil von ihrem Energieversorger anfordern, um einen Überblick über ihren Energieverbrauch zu erhalten. Auf dieser Basis kann die Grundlast analysiert und können Geräte identifiziert werden, die kontinuierlich Strom verbrauchen.
Tipp: Leistungsspitzen und Leistungspreis können durch die Verschiebung von An- und Abschaltvorgängen reduziert werden. Nutzen Sie die Möglichkeiten, um Ihren Leistungspreis zu senken.
7. Emissionsfreie Energie nutzen und erzeugen
Sorgen Sie dafür, dass alle elektrischen Geräte emissionsfrei betrieben werden, indem Sie auf Ökostrom umsteigen. Oder erzeugen Sie gleich selbst grüne Energie, beispielsweise durch eine PV-Anlage. Insbesondere im Falle von neu zu errichtenden Firmengebäuden kommen Sie damit möglicherweise auch gleich einer gesetzlichen Verpflichtung nach. Denn in immer mehr Bundesländern gilt für Gewerbegebäude eine Solarpflicht. In Niedersachsen ist das bereits seit 2023 der Fall; seit 2025 ist dort eine Erweiterung in Kraft, die bei Errichtung und Änderung von Gewerbegebäuden – oder Parkflächen – ab einer bestimmten Größenordnung den Aufbau von Solarmodulen vorschreibt.
Tipp: Im Schnitt können PV-Anlagenbesitzer:innen 70 Prozent des Eigenbedarfs selbst abdecken. Der enercity Vorab-Check klärt, welches Potenzial das Dach Ihres Unternehmens hat und welches unserer Komplettangebote für Sie das beste ist.
8. Sorgen Sie für grüne Mobilität
Der offensichtlichste Schritt beginnt bei der „Hardware“, sprich den Autos Ihres Fuhrparks. Stellen Sie Ihre Firmenfahrzeugflotte auf Elektro- oder Hybridantrieb um. Ebenso sinnvoll ist es, Autos weniger oder gar nicht zu nutzen: Fördern Sie Jobtickets und Fahrgemeinschaften von Mitarbeitenden und animieren Sie zu Homeoffice und Videocalls, wo diese reale Treffen sinnvoll ersetzen können. Sind Dienstreisen unvermeidlich, können Sie Ihre Mitarbeitenden anregen, für die An- und die Abreise eine emissionsarme Variante zu wählen. Außerdem können Sie Anreize zum Fahrradfahren schaffen – etwa Fahrradabstellplätze, Fahrradleasing-Angebote sowie Duschen und Umkleideräume.

9. Mitarbeitende motivieren
Einige der genannten Maßnahmen lassen sich rein technisch regeln. Für andere sind Sie darauf angewiesen, dass Ihre Mitarbeitenden mitziehen. Das erreichen Sie zum einen durch Infoveranstaltungen und Schulungen, zum anderen aber auch durch die Möglichkeit, dass Mitarbeitende Vorschläge für Verbesserungen einreichen können – vielleicht verbunden mit einem Bonus für besonders nützliche Anregungen. Ein Ansporn kann auch die regelmäßige Veröffentlichung von Energiesparerfolgen sein, beispielsweise im Intranet.
10. Holen Sie sich externen zertifizierten Rat
Damit Ihre Energiesparbemühungen kein Stückwerk bleiben, sollten Sie einen gut strukturierten Plan entwickeln. Und das am besten mit der Hilfe von fachkundigen Expert:innen. Die professionellen Energieberater:innen von enercity sind darin geschult, relevante Daten zu erheben und zu analysieren. Sie erstellen Lastgänge, die zeigen, wann und wo Energie verbraucht wird, identifizieren die größten Verbraucher – und machen Vorschläge, welche Maßnahmen technisch und finanziell möglich und sinnvoll sind, um die Verbräuche zu reduzieren.
Gut zu wissen: enercity bei der BAFA als Energieauditor zugelassen
Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind seit 2015 verpflichtet, ein Energieaudit in ihrem Unternehmen durchzuführen. Seitens des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) soll dies stichprobenartig überprüft werden. Hierzu führt das BAFA eine öffentlich zugängliche Liste mit zugelassenen Berater:innen. enercity ist dabei als Energieauditor gelistet.

Für enercity ist das Ziel klar: Das Unternehmen strebt Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 an. Was der Energieversorger aus Hannover alles unternimmt, um diesen Anspruch für seine Kund:innen wahr zu machen, können Sie im Geschäftsbericht von enercity nachlesen. Aber enercity sucht auch innerhalb des eigenen Unternehmens stetig nach Möglichkeiten, Energie zu sparen – oder zu produzieren. Ein Symbol dafür ist die Firmenzentrale, die das Unternehmen Ende 2023 bezog.
Im Artikel „Symbol der Energiewende: Die neue enercity-Konzernzentrale“ lesen Sie mehr dazu.
Wo stecken Energieeinsparpotenziale? An welchem Punkt sollten Sie starten? Nutzen Sie die Effizienzberatung von enercity – und erstellen Sie gemeinsam mit unseren Expert:innen einen maßgeschneiderten Plan für Ihr Unternehmen.
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