enercity Konzernzentrale
Norddeutschlands größtes Passivhaus

Symbol der Energiewende: Die neue enercity-Konzernzentrale

Die neue Konzernzentrale von enercity ist ein Symbol der Energiewende. Wir erklären, wie das größte Passivhaus Norddeutschlands Energie aus Photovoltaik und Erdwärme erzeugt, wie es den Energieverbrauch durch eine hocheffiziente Dämmung reduziert – und welche weiteren Faktoren die Energieeffizienz des Gebäudes steigern.

Umzug in die Zukunft: Ende August räumten rund 800 enercity-Mitarbeiter:innen ihre Schreibtische am Ihmeplatz, um kurz darauf die nur einen Häuserblock entfernte neue Konzernzentrale an der Glocksee zu beziehen. Dabei ging es nicht nur um den Wechsel von einem alten Bürogebäude in ein modernes, sondern auch um den Wechsel in ein neues Energiezeitalter. „Das Energie- und Umweltkonzept dieses Gebäudes ist wegweisend in Sachen Klimafreundlichkeit“, sagt enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva. „Damit steht der enercity-Neubau symbolisch für die Energiewende, die wir mit und für unsere Kundinnen und Kunden vorantreiben.“ Und das auf gleich mehreren Ebenen:

50
Kilometer
lang ist das System von Rohren, das in der neuen Konzernzentrale durch die Betondecken führt und Wärme im gesamten Gebäude verteilt.

Wärme aus Geothermie

Zum einen produziert das Gebäude selbst Energie. So wird fast die gesamte Wärmeversorgung durch bodennahe Geothermie abgedeckt. Das bedeutet konkret: Über 29 Erdwärmesonden, die rund 130 Meter tief in den Boden ragen, wird diesem Wärme entnommen. Zwei Wärmepumpen verdichten die so gewonnene Wärme und erhöhen deren Temperatur. Über ein 50 Kilometer langes System von Rohren, das durch die Betondecken führt, wird diese Wärme im gesamten Gebäude verteilt. So kann die neue Konzernzentrale rund 80 Prozent des gesamten Wärmebedarfs für die 20.000 Quadratmeter Nutzfläche auf sechs Geschossen selbst erzeugen. Den darüber hinausgehenden Bedarf deckt das Gebäude über einen Anschluss an die klimafreundliche Fernwärme.

Eine weitere große Besonderheit: In den Sommermonaten arbeiten die Wärmepumpen reversibel. Dann entziehen sie den Räumen die warmen Temperaturen und führen diese ins Erdreich ab. So werden die Außentemperaturen ausgeglichen und die Räume klimaneutral gekühlt.

Das größte Passivhaus Norddeutschlands

Gleichzeitig verbraucht das Gebäude extrem wenig Wärme. Die Gründe dafür sind eine 24 Zentimeter dicke Dämmschicht auf 3500 Quadratmetern Außenfläche und eine Dreifachverglasung im Passivhausstandard für die 3500 Quadratmeter Fensterfläche. Der gesamte Wärmebedarf des Gebäudes beträgt dadurch lediglich knapp 200.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus im Niedrigenergiestandard hat einen Bedarf von rund 10.000 kWh pro Jahr. Der Wärmebedarf der neuen enercity-Zentrale entspricht also ungefähr dem von 20 Einfamilienhäusern – für eine Nutzfläche, die allerdings etwa der von 160 Einfamilienhäusern entspricht. Dieser Effizienzstandard macht das Gebäude zum größten Passivhaus Norddeutschlands.

Stromerzeugung aus Photovoltaik

Auch auf dem Dach der neuen Konzernzentrale wird Energie produziert. Dort erzeugt eine Photovoltaikanlage mit 98 Modulen grünen Strom. Darüber hinaus errichtet enercity auf einem bereits vorhandenen Nachbargebäude eine weitere PV-Anlage mit 155 PV-Modulen. Beide zusammen verfügen über eine Spitzenleistung von rund 100 Kilowattpeak – das ist genug, um den Jahresbedarf von etwa 40 Haushalten abzudecken.

  • enercity Konzernzentrale
  • Atrium enercity Konzernzentrale
  • Atrium enercity Konzernzentrale
  • Büro enercity Konzernzentrale
  • Büro enercity Konzernzentrale
  • Netzwerkfläche enercity Konzernzentrale
  • Kantine enercity Konzernzentrale
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Verbrauchte Wärme wird zurückgewonnen

Das Gebäude erzeugt aber nicht nur Energie, sondern kann sie auch zurückgewinnen. Denn eine hocheffiziente Lüftungsanlage sorgt dafür, dass frische Luft in das Gebäude hineingelangt – und darüber hinaus dafür, dass bis zu 90 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückgewonnen und erneut genutzt werden. Das reduziert den Energieaufwand zur Wärmeerzeugung um rund 30 Prozent.

Nachhaltige Baumaterialien, grüne Dächer

Auch beim Bau selbst achtete enercity auf Nachhaltigkeit. Verbaut wurden ausschließlich schadstoff- und gefahrstofffreie Baumaterialien: Natürliche Materialien wie Stein oder Holz wurden nur verwendet, wenn die Lieferant:innen Herkunftsnachweise vorlegen konnten.

Das Dach ist großflächig mit Bodendeckern und Kräutern bepflanzt. Die Grünfläche hilft, Regenwasser aufzufangen, was bei Starkregen verhindert, dass die Kanalisationen überlastet wird. Darüber hinaus fangen sogenannte Rigolen – unter der Dachoberfläche angebrachte Speicher – weiteres Regenwasser auf.

Nebenbei dient die große Grünfläche auch dazu, das Gebäude und seine Umgebung abzukühlen. Damit verhindert sie, dass durch die neue Konzernzentrale in Hannover eine „Wärmeinsel“ entsteht – so werden versiegelte Flächen bezeichnet, die dazu beitragen, dass Städte überhitzen.

Nachhaltige Mobilität

Die neue Konzernzentrale bringt zudem die Verkehrswende voran, denn sie erleichtert es Mitarbeiter:innen und Besucher:innen, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen. Auf dem Gelände befinden sich 141 Ladepunkte für E-Autos, weitere 70 für E-Bikes und E-Roller sowie großzügige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Darüber hinaus können Besucher:innen und Mitarbeiter:innen das Gebäude leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen - die Stadtbahnhaltestelle entsteht derzeit quasi direkt vor der Tür.

141
Ladepunkte
für E-Autos befinden sich auf dem Gelände der neuen Konzernzentrale. Darüber hinaus gibt es 70 weitere Ladepunkte für E-Bikes und E-Roller und großzügige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Vorteile für die Mitarbeiter:innen

Ganz nebenbei soll die neue Unternehmenszentrale aber auch das Arbeitsklima für die Mitarbeiter:innen weiter verbessern. Darum gestaltete das verantwortliche Architekturbüro „haascookzemmrich STUDIO2050“ das Zentrum des Gebäudes als gläsernes Atrium, das sich zu einer Art Marktplatz innerhalb des Bauwerks entwickeln soll. Angrenzende Konferenzräume, eine moosbewachsene Fitnessfläche mit Gymnastikraum und ein Ausblick auf die Ihme animieren dazu, dass die Mitarbeiter:innen sich regelmäßig begegnen und miteinander austauschen.

5. September 2023
Klimaschutz
Hannover

Text: Claus Hornung. Fotos: Franz Bischof.

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