PV-Anlage mieten: 7 Fragen, 7 Antworten
Wie funktioniert das Mieten einer PV-Anlage?
Wenn Sie eine PV-Anlage mieten, schließen Sie einen Mietvertrag mit einem entsprechenden Anbieter ab. Wie beim Kauf einer PV-Anlage planen Sie zusammen mit den Expert:innen unter anderem die Dimensionierung und die Leistung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse, des Verbrauchs und der Möglichkeiten, die Ihre Immobilie bietet. Der Anbieter kümmert sich anschließend um die Installation und übernimmt in den meisten Fällen auch die Wartung, notwendige Reparaturen und die Versicherung der Photovoltaikanlage. Oft nimmt der Anbieter Ihnen auch die Anmeldung der PV-Anlage beim zuständigen Netzbetreiber und die Registrierung bei der Bundesnetzagentur ab.
Sie zahlen im Gegenzug eine vorab festgelegte monatliche Miete an den Anbieter. Initiale Anschaffungskosten, die beim Kauf einer PV-Anlage anfallen, gibt es nicht. Gut zu wissen: In der Regel beläuft sich die Vertragslaufzeit auf 15 bis 20 Jahre.
PV-Anlage mieten, pachten oder leasen – was ist der Unterschied?
Die Begriffe „mieten“ und „pachten“ werden häufig synonym gebraucht, beschreiben juristisch gesehen aber völlig andere Konzepte. Während eine Mieterin oder ein Mieter das Recht hat, den mit der gemieteten Anlage erzeugten Strom zu nutzen, darf eine Pächterin oder ein Pächter den Strom zusätzlich ins Netz einspeisen und die entsprechende Vergütung als Gewinn behalten. Da dies normalerweise der Regelung bei PV-Anlagen-Mietverträgen entspricht, handelt es sich also rechtlich eigentlich um Pachtverträge.
Bei einem Leasingvertrag zahlt die Leasingnehmerin oder der Leasingnehmer eine monatliche Leasingrate über einen vereinbarten Zeitraum. Nach Ablauf kann die Anlage gegen Zahlung eines vereinbarten Restbetrags übernommen werden. Auch dies ist bei den meisten PV-Mietverträgen der Fall. Allerdings übernimmt der Leasinganbieter keine Reparaturen oder die Wartung. Hier ist die Leasingnehmerin oder der Leasingnehmer in der Verantwortung.
Kann ich mit einer Mietanlage auch einen Batteriespeicher und eine Wallbox betreiben?
Um den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom zu steigern, ist es in vielen Fällen sinnvoll, neben der PV-Anlage auch einen Batteriespeicher zu installieren. So kann der Strom dann genutzt werden, wenn Sie ihn benötigen. Viele Verbraucher:innen entscheiden sich für diese Lösung, da die Einspeisevergütung durch die neuen Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weniger attraktiv ist als die Ersparnis, die im Vergleich zu den Stromkosten für Netzstrom erzielt werden kann. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel „Neue Regelungen für Photovoltaikanlagen“.
Zudem werden auch immer mehr private Wallboxen zum Laden von E-Autos installiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage bieten viele Unternehmen zusätzlich zum PV-Mietmodell Mietoptionen für Batteriespeicher und Wallboxen an. Es ist sinnvoll, alle Geräte von einem Anbieter zu mieten und planen zu lassen, denn so wird sichergestellt, dass sie kompatibel sind und die bestmögliche Leistung erbringen.
Was passiert mit der Photovoltaikanlage nach Mietende?
Läuft der Mietvertrag aus, haben Sie meist die Wahl, ihn zu verlängern beziehungsweise die Anlage abzukaufen – meist gegen einen symbolischen Betrag von einem Euro. Oder Sie erneuern den Vertrag nicht, und die PV-Anlage wird vom Anbieter wieder abgebaut. Am besten lassen Sie sich schon bei Vertragsabschluss über die unterschiedlichen Optionen und Konditionen beraten.
Wie teuer ist es, eine PV-Anlage zu mieten?
Die tatsächlichen Kosten eines PV-Mietmodells hängen vom jeweiligen Anbieter ab und errechnen sich unter anderem aus der Größe und der Leistung der Photovoltaikanlage. Die monatliche Rate erhöht sich zudem, wenn Sie zusätzlich einen Batteriespeicher und/oder eine Wallbox mieten. Durchschnittlich liegt der Basistarif ohne weitere Geräte bei etwa 60 bis 240 Euro pro Monat.
Was ist der Vorteil, wenn man eine PV-Anlage mietet?
Vergleicht man die relevanten Faktoren beim Kauf- und beim Mietmodell, ergeben sich bei beiden Varianten einige Vorteile für Verbraucher:innen. Welche überzeugender sind, hängt ganz von Ihrer jeweiligen Situation ab. Unsere Übersicht zeigt die unterschiedlichen Vorteile im Vergleich:
Vorteile PV-Anlage mieten | Vorteile PV-Anlage kaufen |
Sie zahlen 0 Euro Mehrwertsteuer | Sie zahlen 0 Euro Mehrwertsteuer auf Anschaffung und Installation |
Sie profitieren von den Vorteilen von eigenem Solarstrom | Sie profitieren von den Vorteilen von eigenem Solarstrom |
Sie senken Ihre Stromkosten | Sie senken Ihre Stromkosten |
Sie haben keine Anfangsinvestition | Sie können Ihr Erspartes sinnvoll investieren |
Sie können mit einem festen monatlichen Betrag rechnen | Sie schützen Ihre Ersparnisse vor der Inflation |
Option: Nach Ablauf der Vertragslaufzeit können Sie die PV-Anlage übernehmen | Die Anlage gehört Ihnen, und Sie sind sofort unabhängig |
| Sie erhöhen den Wert Ihrer Immobilie sofort |
Meist sind folgende Services inklusive:
| Sie können je nach Bedarf individuelle Serviceleistungen dazubuchen |
Lohnt es sich, eine PV-Anlage zu mieten?
Steht das notwendige Investitionskapital für den Kauf einer PV-Anlage nicht zur Verfügung oder wollen Sie diese Summe schlicht nicht aufbringen, aber trotzdem von den Vorteilen des Solarstroms profitieren und beispielsweise günstigen, klimaneutralen Strom nutzen, dann lohnt sich das PV-Mietmodell in jedem Fall. Die Kosten stehen schon bei Vertragsabschluss fest und sind daher gut kalkulierbar. Außerdem übernimmt der Anbieter meist alle anfallenden Aufgaben wie Installation, Wartung, Reparaturen und Anmeldung. Ob sich das Mieten oder das Kaufen für Sie mehr lohnt, hängt aber von zahlreichen persönlichen Faktoren ab. Darum ist es sinnvoll, sich vorab von Expert:innen genau über die verschiedenen Optionen, Modelle und Förderungen beraten zu lassen.
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