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Von Stromern, Pionieren und einer Zukunft ohne CO₂ – Hannovers Mobilität im Wandel
Es ist 1992 und auf dem Messegelände in Hannover ragt ein seltsam futuristischer Turm fast 40 Meter in den Himmel. 24 Solarmodule glänzen in der Sonne. Sie erzeugen grünen Strom für ein kleines, knallbuntes Elektroauto, das direkt davor parkt. Ein bisschen kurios sieht er aus, der „Mini-Stromer“. Aber er steht symbolisch für etwas Großes: den Einstieg Hannovers in die klimafreundliche Mobilität – „powered by enercity“.
Dabei ist der Gedanke, elektrisch zu fahren, im Jahr 1992 nicht wirklich neu. Schon Ende des 19. Jahrhunderts experimentieren findige Köpfe mit Elektroantrieben. Andreas Flocken bringt 1888 seinen „Flocken Elektrowagen“ auf die Straße, eines der ersten Elektroautos überhaupt. 1899 schreibt dann ein belgisches Elektroauto Geschichte: „La Jamais Contente“ („Die nie Zufriedene“) rast als erstes Fahrzeug der Welt mit über 100 km/h durch die Gemeinde Achères bei Paris. Elektroautos sind damals so beliebt, dass um 1900 rund 38 Prozent der Fahrzeuge in den USA elektrisch unterwegs sind – eine Quote, von denen Umweltminister:innen heute nur träumen können.
„powered by enercity“: Der Mini-Stromer steht symbolisch für Hannovers Einstieg in die klimafreundliche Mobilität.
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Auch in Europa setzt man auf Strom: Der junge Ferdinand Porsche präsentiert auf der Pariser Weltausstellung 1900 zunächst das reine Elektroauto „Semper Vivus“. Wenig später folgt sein Hybridmodell das Elektro- und Benzinmotor kombiniert. Doch durch die Erfindung des elektrischen Anlassers, der das lästige Ankurbeln der Benzinmotoren ab 1911 obsolet macht, die größere Reichweite der Verbrenner und die hohe Verfügbarkeit von Öl als billigem Kraftstoff gerät das Elektroauto in Vergessenheit. Der Verbrennungsmotor setzt sich durch – zumindest für die kommenden Jahrzehnte.
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Hannovers erste Stromtankstelle
Dass trotzdem bereits 1935 die erste städtische Elektrotankstelle Hannovers in Betrieb genommen wurde, hatte demnach andere Gründe: Das nationalsozialistische Deutschland wollte unabhängig von den Importen flüssiger Treibstoffe werden und dies gab dem Elektroantrieb neuen Aufwind – ebenso wie Erdgas als Treibstoff. Im selben Jahr wie die städtische Elektrotankstelle ging in Hannover auch die erste Stadtgastankstelle Deutschlands in Betrieb.
Die E-Ladeanlage stand an der Glocksee, direkt neben dem städtischen Elektrizitätswerk. Sie war zunächst speziell für den schweren Güterverkehr gedacht. Tatsächlich besaßen die Stadtwerke Hannover in den 1930er-Jahren eigene elektrische Lastwagen. Diese E-Lkw schafften etwa 60 Kilometer Reichweite und wurden vor allem innerstädtisch eingesetzt. Allerdings war das „Stromtanken“ damals alles andere als trivial: Weil der Wechselstrom aus dem Netz erst aufwendig in Gleichstrom für die Fahrzeugbatterien umgewandelt werden musste, dauerte ein Ladevorgang bis zu fünf Stunden – für den Alltagsbetrieb viel zu lang. Kein Wunder also, dass die Glocksee-Stromtankstelle vorerst ein Nischendasein führte. Doch sie markierte den Einstieg der hannoverschen Stadtwerke in ein völlig neues Geschäftsfeld: die Mobilität.
Von der Glocksee zurück auf das Messegelände – und ins Jahr 1992: Zwar sind der kleine Mini-Stromer und die Solartankstelle ihrer Zeit erneut etwas voraus, doch enercity und Hannover bleiben innovativ. Während Elektroautos technisch noch nicht ganz bereit sind, konzentrieren sich die Stadtwerke zunächst auf Erdgasfahrzeuge und bauen ein flächendeckendes Netz an Erdgastankstellen. So wird der Boden für die nächste Etappe der Mobilitätswende bereitet. Diese nimmt zu Beginn des neuen Jahrtausends endgültig an Fahrt auf. Früh beteiligen sich die Stadtwerke Hannover, nun schon unter dem Namen enercity bekannt, an Machbarkeitsstudien und Pilotprojekten zum Thema E-Mobilität. Ab 2010 installiert enercity öffentliche Ladesäulen für Elektrofahrzeuge an zentralen Punkten der Stadt und macht Stromtanken fünf Jahre lang kostenlos. Der Plan geht auf: Hannover entwickelt sich zur Vorzeigestadt für Elektromobilität.
![Tankstelle_Mobilitaet_Gastankstelle Podbielskistraße nach 1936 [de]_1784B04D5DF_487272;3](https://www.enercity.de/imgt/assets/cms/enercity-de/magazin/2025/deine-stadt/hannover-mobilitaet-im-wandel/Tankstelle_Mobilitaet_Gastankstelle-Podbielskistra--e-nach-1936--de-_1784B04D5DF_487272-3.jpg?fit=cover&q=80&w=375)
Eine der dichtesten öffentlichen Ladeinfrastrukturen Deutschlands
Dank enercity und ihren 920 öffentlichen Ladepunkten in Hannover zählt die Stadt zu den führenden Großstädten in Deutschland – ein echter Schub auf dem Weg zur Verkehrswende und zur Klimaneutralität der Landeshauptstadt. E-Mobilist:innen tanken an allen von enercity betriebenen Ladepunkten nur Strom aus erneuerbaren Quellen – denn nur grüner Strom macht Elektromobilität wirklich klimafreundlich.
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Aber das Unternehmen geht noch weiter: enercity stellt konsequent auch die eigene Fahrzeugflotte auf Elektroantrieb um. Schon jetzt ist jedes vierte Fahrzeug elektrisch unterwegs, bis 2040 soll es die gesamte Flotte sein. Und damit die Mobilitätswende auch bundesweit gelingt, realisiert enercity nicht nur Ladelösungen für Industrie, Gewerbe, Wohnungsunternehmen und Kommunen in ganz Deutschland, sondern beteiligt sich im Auftrag des Bundes auch am „Deutschlandnetz“, dem Aufbau von 9000 neuen Schnellladesäulen entlang der deutschen Autobahnen. Ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, die im Jahr 2023 immerhin noch 22 Prozent der deutschen Emissionen insgesamt ausmachten.
Von den ersten elektrischen Kutschen bis zur klimaneutralen Mobilität von heute hat sich viel verändert. Doch eins ist gleich geblieben: enercity ist da – und bereit, Neues auszuprobieren, Lösungen zu entwickeln und den Fortschritt in den Dienst der Menschen in Hannover und darüber hinaus zu stellen. Für eine bessere Zukunft. Seit 200 Jahren.
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