Mit Ordnung im Kühlschrank zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Lebensmittelabfall. Das Bild zeigt eine Frau, die einen Kühlschrank einräumt.
Energiesparen

Ordnung im Kühlschrank spart Energie: so geht's

Die richtige Ordnung im Kühlschrank kommt dem Klima gleich doppelt zugute: Sie spart Energie und verhindert den vorzeitigen Verderb von Lebensmitteln. Wir zeigen, worauf es beim Einräumen des Kühlschranks ankommt.

Rund ein Drittel aller für den menschlichen Konsum produzierten Nahrungsmittel weltweit gehen verloren oder werden weggeworfen – das schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).

Auch in Deutschland ist Lebensmittelverschwendung ein großes Problem: Etwa 75 Kilogramm Lebensmittel pro Person landen hierzulande jedes Jahr im Müll, gibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft an. Bei rund einem Drittel davon handelt es sich um frisches Obst und Gemüse, bei 14 Prozent um Brot und Backwaren, bei elf Prozent um Getränke und bei neun Prozent um Milchprodukte. Insbesondere frische Lebensmittel sowie fertig zubereitete Speisen werden zu häufig weggeworfen.

Wenn Lebensmittel „für die Tonne“ produziert werden, ist das auch schlecht fürs Klima. Denn Produktion und Transport verbrauchen Wasser und Ressourcen und setzen klimaschädliche Emissionen frei, die zugunsten der Umwelt hätten eingespart werden können.

Die Infografik zeigt, wo im Kühlschrank was angeordnet werden sollte. In den unteren Schubladen sollten kälteempfindliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse gelagert werden. In der ersten Ebene von unten frische Lebensmittel wie Fleisch oder Wurst. Im mittleren Teil Milchprodukte und im ganz oberen Bereich Fertiggerichte wie Kuchen.

Ordnung im Kühlschrank spart Ressourcen – und Energie

Ein einfacher Weg, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist es, den eigenen Kühlschrank richtig einzuräumen. Zum einen macht die korrekte Lagerung empfindliche Lebensmittel länger haltbar, und wir können sie länger genießen. Zum anderen sorgt das für die energetisch effizienteste Nutzung des Geräts. Es gibt also gleich zwei Argumente, die für mehr Ordnung im Kühlschrank sprechen.

Ein optimales Aufbewahrungssystem nutzt die verschiedenen Temperaturzonen des Kühlschranks, auch Klimazonen genannt, richtig aus:

  • Die untere Schublade ist gemeinhin als Gemüsefach bekannt. Hier herrschen zehn bis 13 Grad Celsius, bei denen sich Salate und Gemüse wie Brokkoli, Möhren oder Paprika wohlfühlen. Stark wasserhaltige Gemüse wie Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank. Sie verlieren dort an Aroma und werden unter Umständen sogar schneller schimmelig.
  • Direkt über der Gemüseschublade, in den mittleren Fächern, befindet sich bei den meisten Kühlschränken die kälteste Zone. Hier ist es in der Regel zwischen zwei und vier Grad kalt. Entsprechend sollten dort besonders leicht verderbliche Produkte aufbewahrt werden, etwa Fisch- oder Fleischprodukte.
  • Die oberen Bereiche des Kühlschranks weisen Temperaturen von sechs bis zehn Grad Celsius auf. Hier können Milchprodukte wie Joghurt, Sahne und Käse, Eier, ganz oben dann etwa Marmeladen und Kuchen sowie die Reste bereits zubereiteter Speisen aufbewahrt werden. Essensreste sollten immer erst abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank geräumt werden. Das spart Energie und verhindert, dass sich Schwitzwasser bildet.
  • In der Kühlschranktür ist es im Verhältnis am wärmsten. Hier können Getränke, Saucen, aber auch Butter aufbewahrt werden. Achtung: Viele Menschen lagern auch Milch in der Kühlschranktür. Streng genommen gehört diese allerdings in den kühleren Innenraum, wenn sie vor vorzeitigem Verderb geschützt werden soll. Pflanzliche Produkte wie Hafer- und Sojamilch können dagegen ohne Bedenken in der Kühlschranktür aufbewahrt werden.

Wichtig dabei: Wie genau der Kühlschrank am besten eingeräumt werden sollte, hängt von den individuellen Eigenschaften des jeweiligen Geräts ab. Viele moderne Kühlschränke etwa weisen zusätzliche Klimazonen wie eine Null-Grad- oder Fresh-Zone auf. Es empfiehlt sich also in jedem Fall, einen genauen Blick in die Gebrauchsanleitung des eigenen Geräts zu werfen, um das Potenzial voll auszunutzen.

Darüber hinaus sollten einige Lebensmittel gar nicht im Kühlschrank gelagert werden, um lange genießbar zu bleiben: Dazu zählen, wie oben erwähnt, Tomaten und andere stark wasserhaltige Gemüse wie beispielsweise Auberginen. Aber auch Kürbisse und Kartoffeln werden besser bei kalten Zimmertemperaturen in der Speisekammer oder einem Kellerraum aufbewahrt. Südfrüchte wie Zitronen, Orangen, Mandarinen, Mangos und Bananen mögen die kalten Temperaturen im Kühlschrank ebenfalls nicht. Und auch Kaffee, Brot und Honig haben im Kühlschrank nichts zu suchen. Wer diese Regeln beherzigt, spart ebenfalls Energie.

Das Bild zeigt einen Obstkorb mit Südfrüchten wie Orangen, Zitronen, Mandarinen, Mangos, Ananas und Bananen sowie Kürbisse, Melonen, Kartoffeln, Tomaten. Diese Früchte mögen keine Kälte und sollten gar nicht im Kühlschrank gelagert werden.
Südfrüchte wie Orangen, Zitronen, Mandarinen, Mangos, Ananas und Bananen sowie Kürbisse, Melonen, Kartoffeln, Tomaten und andere stark wasserhaltige Gemüse mögen die kalten Temperaturen im Kühlschrank nicht.

Den Kühlschrank richtig einräumen und dabei Strom sparen

„Wenn Sie Ihren Kühlschrank intelligent und effizient nutzen, reicht eine Temperatureinstellung von sieben Grad Celsius aus“, schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das liegt nicht nur an der optimalen Ausnutzung der Klimazonen. In einem gut sortierten Kühlschrank sind die benötigten Lebensmittel zum Beispiel auch schnell greifbar, sodass die Kühlschranktür nicht lange offen stehen muss und keine Kälte unnötig entweicht. Um den Stromverbrauch niedrig zu halten, empfiehlt es sich zudem, das Gefrierfach regelmäßig abzutauen.

Weitere Tipps rund um die effiziente Kühlschranknutzung gefällig? Dann lesen Sie hier, wie Sie den Stromverbrauch beim Kühlschrank optimal reduzieren.

6. September 2021
Energiespartipps
Klimaschutz

Text: Lea Weitekamp Fotos: Getty Images, Shutterstock.

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