Eine vierköpfige Familie sitzt auf einem Sofa und schaut in Richtung ihres Fernsehers
Energieverbrauch senken

Effiziente Tipps zum Stromsparen beim Fernseher

Es gibt im Haushalt viele Geräte, bei denen Sie Strom sparen können. Ein gutes Beispiel ist der Fernseher. Laut Statista wird in Deutschland pro Kopf täglich durchschnittlich 195 Minuten ferngesehen. Das rechnet sich. Wir erklären, wie Sie Ihren Verbrauch berechnen, wie Sie Strom und Kosten sparen und welche Modelle zu den Stromfressern gehören.

Wie viel Strom verbraucht ein Fernseher pro Stunde und aufs Jahr gerechnet?

Als Faustformel lässt sich zwar sagen, dass der Stromverbrauch eines Fernsehers steigt, je größer sein Display ist. Dennoch lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, denn der Stromverbrauch eines Fernsehers hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dabei kommt es auf den Gerätetyp an, also ob Sie einen LED-, LCD-, OLED- oder Plasmafernseher nutzen, aber auch auf die Größe des Geräts, die durch die Bildschirmdiagonale in Zoll angegeben wird, und natürlich auf Ihr Nutzungsverhalten und die individuellen Einstellungen wie beispielsweise die Bildschirmhelligkeit. Hier gibt es am meisten Sparpotenzial, wie unsere Tipps weiter unten zeigen.

Eine vierköpfige Familie sitzt auf einem Sofa und schaut in Richtung ihres Fernsehers
Der Stromverbrauch eines Fernsehers hängt von seiner Größe, der Größe seines Displays, dem Gerätetyp und den individuellen Einstellungen wie etwa der Bildschirmhelligkeit ab.

Für eine grobe Einschätzung des Stromverbrauchs schauen Sie sich zunächst das Energieeffizienzlabel auf dem Gerät an. Die angegebene Energieeffizienzklasse zeigt an, ob der Fernseher ein Stromsparer oder ein Stromfresser ist. Auf dem Label finden Sie neben der Energieeffizienzklasse auch Angaben zur konkreten Stromaufnahme im Betrieb und zum Jahresverbrauch über 1000 Stunden bei einer täglichen Nutzung. Durchschnittlich hat ein moderner Fernseher heutzutage eine Leistung von 100 Watt (W). Dies entspricht auch dem Strombedarf pro Stunde.

Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Fernsehers nach Gerätetyp und Bildschirmgröße:

Tabelle Fernseher Stromverbrauch

Stromverbrauch und Kosten beim Fernseher selbst berechnen

Vergleichstabellen geben einen ersten Überblick, aber wenn Sie den Stromverbrauch Ihres Fernsehers genau wissen wollen, sollten Sie ihn selbst berechnen. Das geht mit dieser einfachen Formel:

Watt (W) x Stunden pro Tag x 365 : 1000 = Anzahl der verbrauchten Kilowattstunden (kWh) pro Jahr

Die Watt-Angabe finden Sie, wie oben bereits erwähnt, auf dem Energieeffizienzlabel. Gut zu wissen: Zusätzlich zum normalen Verbrauch gibt es auch noch einen Wert für den Verbrauch bei aktiviertem Hochkontrastbild („High Dynamic Range“ oder HDR) an. Beide Zahlen sind in Kilowattstunden (kWh) pro 1000 Stunden angegeben.

Beispielrechnung

Verbraucht Ihr LED-Fernseher mit eingeschalteter HDR-Funktion 74 kWh und nutzen Sie ihn 3 Stunden täglich, lautet die Rechnung:

74 x 3 x 365 : 1000 = 81,03 kWh pro Jahr

Pro Jahr verbraucht Ihr Fernseher also 81,03 kWh Strom. Wollen Sie nun die daraus entstehenden Kosten berechnen, brauchen Sie Ihren aktuellen Strompreis und rechnen anschließend:

Anzahl der verbrauchten Kilowattstunden (kWh) pro Jahr x Strompreis : 100 = jährliche Stromkosten in Euro

Für unser Beispiel heißt das bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh:

81,03 x 30 : 100 = 24,31 Euro

Achtung: Diese Rechnung berücksichtigt nicht den Standby-Verbrauch des Fernsehers. Bei einem modernen Flachbildfernseher kommt ein zusätzlicher Verbrauch von 0,1 bis 0,7 Watt pro Stunde im Standby-Modus zum normalen Verbrauch dazu.

60
Watt
pro Stunde verbrauchen 55 Zoll große LCD-, LED- und OLED-Fernseher mindestens.

Wie viel Strom verbraucht ein 55-Zoll-Fernseher?

LCD-, LED- und OLED-Fernseher verbrauchen bei einer Größe von 55 Zoll (1,40 Meter) Bildschirmdiagonale mindestens 60 Watt pro Stunde. Genau lässt sich das aber nur mit den Angaben auf dem Energieeffizienzlabel bestimmen.

Wie messe ich den Stromverbrauch eines Fernsehers?

Noch exaktere Ergebnisse als mit den Angaben auf dem Energieeffizienzlabel bekommen Sie, wenn Sie den Stromverbrauch Ihres Fernsehers mit einem Strommessgerät messen. Viele Geräte zeigen auch gleich die exakten Stromkosten an. Dazu stecken Sie das Messgerät einfach in die Steckdose und verbinden Ihren Fernseher. Tipp: Sie müssen sich kein Strommessgerät kaufen. Häufig können Sie sich die Geräte auch leihen, zum Beispiel bei enercity.

Eine weitere Möglichkeit ist die Ermittlung des Stromverbrauchs im Smarthome. Über spezielle Stecker, die mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden können, lassen sich jederzeit die Verbrauchswerte abrufen.

Stromverbrauch und Kosten bei 10 Stunden Fernsehen

Auch hier kommt es bei der Berechnung auf den Verbrauch des Geräts an. Die Tabelle zeigt den Vergleich zwischen den verschiedenen Gerätetypen:

Tabelle Fernsehen
Infobox Fernbedienung

Worauf sollte ich beim Kauf eines neuen Fernsehers achten?

Wenn Sie mit Ihrem Fernseher Strom sparen wollen, dann sollten Sie beim Kauf eines neuen Geräts vor allem auf das Energieeffizienzlabel und die darauf angegebene Energieeffizienzklasse achten. Besonders sparsame Fernseher fallen in die Klassen A+++ und A++. Vergleicht man deren Stromverbrauch mit einem Fernseher der Klasse B, sparen Sie etwa 60 Prozent Strom.

Wie kann ich beim Fernsehen Strom sparen und Kosten senken?

1. Die passende Größe zum Sitzabstand wählen

Ein großer Fernseher schafft echtes Kino-Feeling, aber oft sind die Geräte für den Raum überproportioniert und verbrauchen dadurch unnötig Energie. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie die optimale Fernsehergröße im Verhältnis zum Sitzabstand sein sollte:

Tabelle Fernsehen Sitzabstand

2. Eco-Modus zum Stromsparen verwenden

Nicht nur bei der Waschmaschine oder der Spülmaschine ist der Eco-Modus sinnvoll, auch beim Fernseher reduziert er den Stromverbrauch, indem das Gerät die Bildschirmeinstellung automatisch der Umgebungssituation anpasst. Helligkeit und Kontrast müssen also nicht mehr manuell rauf- oder runtergeregelt werden.

3. HDR ausschalten, wenn geringe Auflösung ausreicht

Eine hohe Auflösung macht das Filmerlebnis noch besser, aber es ist nicht immer notwendig und verbraucht sehr viel Energie, wie ein Blick auf das Energieeffizienzlabel zeigt. Darum einfach deaktivieren, wenn der Film oder die Serie auch ohne auskommt. So sparen Sie jede Menge Strom und Kosten.

4. Ein smartes Gerät statt viele nutzen

DVB-Tuner, Set-Top-Box, Festplattenrekorder etc. – neben dem Fernseher sammeln sich in vielen Haushalten noch einige weitere Geräte an, die eigentlich unnötig sind. Denn moderne Fernseher haben deren Funktionen bereits eingebaut. Klar verbraucht die All-in-one-Lösung mehr Strom, aber trotzdem weniger als mehrere separate Geräte.

5. Auto-Standby- oder Schlafmodus nutzen

Standby? Das sollte man doch vermeiden? Stimmt, aber wenn man regelmäßig auf dem Sofa beim Fernsehen einschläft, verbraucht der Auto-Standby- oder Schlafmodus, der nach einer gewissen Zeit ohne Aktivität eingeschaltet wird, weniger, als wenn der Fernseher einfach weiterläuft. Nach dem Aufwachen können Sie dann immer noch den Fernseher komplett ausschalten.

Auch mit dem Stromtarif sparen!

Natürlich ist es sinnvoll, nicht nur beim Fernseher Strom und Kosten zu sparen, sondern auch beim Stromtarif selbst. Und besonders klimaschonend wird es mit 100 % Ökostrom von enercity zu günstigen und fairen Konditionen.

9. November 2023
Energiespartipps

Text: Annika Schmitz. Fotos: Getty Images.

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