Fünf spannende Fakten zur Fernwärme: Das Bild zeigt eine junge Frau, sitzend auf einem Stuhl mit einem Notizblock in der Hand.
Wissenswert

5 spannende Fakten über Fernwärme

Nicht überall in Deutschland gibt es Wärmenetze. Doch wer die Möglichkeit hat, für sein Gebäude Fern- oder Nahwärme zu beziehen, der profitiert von geringeren Investitions- und Wartungskosten und schont die Umwelt.

1. Zwei Fliegen mit einer Klappe

Die Wärme wird oft mit einer sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungsanlage produziert. Diese „Wunder-Anlage“ erzeugt nicht nur Wärme, sondern gleichzeitig auch Strom. Dadurch werden die eingesetzten Energieträger wie Biomasse, Müll oder fossile Brennstoffe effizienter ausgenutzt als bei einer separaten Erzeugung.

2. Lieferservice direkt ins Haus

Die erzeugte Wärme wird in einem gut gedämmten Rohrsystem mittels Heißwasser je nach Außentemperatur bei 80 bis maximal 130 Grad ins Gebäude transportiert und mit etwa 50 Grad zur Erzeugungsanlage zurückgeleitet. Die Erzeugungsanlagen liegen meist nah an den zu versorgenden Siedlungen, um lange Transportwege und somit Wärmeverluste bestmöglich zu vermeiden. Teilweise wird zwischen Nah- und Fernwärme unterschieden: Bei Nahwärme handelt es sich um kleine Netze, die einige Gebäude mit Wärme beliefern – im Gegensatz zu großen Fernwärmenetzen, die ganze Orte versorgen.

Das Bild zeigt einen enercity Mitarbeiter, der das gedämmte Rohrsystem für Fernwärme begutachtet.
Ein gut gedämmtes Rohrsystem transportiert die Wärme mittels Heißwasser je nach Außentemperatur bei 80 bis maximal 130 Grad.
50
Prozent
CO₂ sparen Hausbesitzer, die in Hannover mit Fernwärme anstatt mit Erdgas heizen.

3. Mehr Platz für Schönes

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Heizungsanlage wird bei Fernwärme weder Heizungskessel, Öltank noch Schornstein benötigt, sondern lediglich eine kompakte Wärmeübergabestation. Das spart Platz im Gebäude sowie Investitions- und Wartungskosten.

4. Part der Energiewende

Fernwärme schont unsere Umwelt: Im Vergleich zu einer Erdgasheizung werden im Fernwärmenetz Hannover etwa 65 Prozent Primärenergie und 50 Prozent CO2-Emissionen eingespart. Primärenergie sind die Ressourcen, die nötig sind, um in der Erzeugungsanlage Wärme herzustellen.

5. Uraltes Start-up

Um 1876 hat der Amerikaner Birdsill Holly die Idee der Fernwärme für mehrere Gebäude auf Dampfbasis entwickelt. Es gelang ihm, zunächst seinen Schuppen und später auch das Nachbarhaus aus der Ferne zu beheizen. Mit zunehmender Erfahrung gründete er das „Holly-Heizwerk“ mit einer Leitungslänge von fünf Kilometern und versorgte Betriebe und Wohngebäude.

8. April 2021
Erneuerbare Energien
Klimaschutz
Grüne Wärme

Text: Anne Ruhrmann. Fotos: Getty Images, enercity AG.

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