10. Juni 2015enercity Presse

Staatssekretärin Kottwitz würdigt 25 Jahre erfolgreiches Engagement im Grundwasserschutz


Das Fuhrberger Feld ist mit rund 30.400 Hektar Fläche das größte zusammenhängende Grundwasserschutzgebiet Norddeutschlands. Seit einem Vierteljahrhundert engagieren sich hier zahlreiche Land- und Forstwirte ge-meinsam mit enercity für die nachhaltige Verbesserung des Grundwassers. Und das mit vorzeigbaren Erfolgen.

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Am Dienstag, 9. Juni 2015, gab es im Wasserwerk Fuhrberg eine kleine Feier anlässlich einer großen Sache: 25 Jahre Grundwasserschutz-Kooperation im Fuhrberger Feld. Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, lobte den intensiven Einsatz der Beteiligten: "Das niedersächsische Kooperations-modell im Trinkwasserschutz hat sich seit Mitte der neunziger Jahre zu einem absoluten Vorzeigemodell entwickelt. Sogar im europäischen Maßstab nehmen wir dabei eine Vorreiterrolle ein. An dieser Erfolgsgeschichte haben enercity und ihre Kooperationspartner einen beträchtlichen Anteil. Gleichwohl muss das Modell kontinuierlich weiter entwickelt und an neue Anforderungen angepasst werden".

enercity wird gemäß der zum Jahr 2015 erfolgten Anhebung der Grundwasserentnahmegebühr um 50 Prozent jährlich rund 3 Millionen Euro an das Land Niedersachsen abführen. Rund 1,1 Millionen Euro fließen pro Jahr als Finanzhilfe in die Kooperation Fuhrberger Feld zurück. Darin enthalten ist ein 10-prozentiger Eigenanteil von enercity. Seit 1990 sind bisher rund 21 Millionen Euro in das Gebiet für Beratung und Freiwillige Vereinbarungen geflossen. "In den 25 Jahren hat sich eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt - mit viel Kompromissfähigkeit und einem guten Maß an Vertrauen", resümiert Harald Noske, Technischer Direktor bei enercity.

Den eingesetzten Finanzmitteln stehen sichtbare Erfolge gegenüber: Der Gebietsmittelwert an Nitrat im oberflächennahen Wasser konnte deutlich gesenkt werden. Rund 150 Landwirte sind in der Kooperation aktiv und setzen auf rund 6.700 Hektar Fläche grundwasserschonende Anbauverfahren um. Das entspricht rund 53 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Fuhrberger Feld. Zudem wurden rund 3.500 Hektar Nadelwald mit gut 11 Millionen grundwasserschonenden Laubbäumen unterbaut; hierzu haben rund 400 Waldbesitzer Freiwillige Vereinbarungen abgeschlossen. Alle eingeleiteten Maßnahmen kommen langfristig der Qualität und Quantität des Grundwassers, welches enercity im Fuhrberger Feld fördert und anschließend in den Wasserwerken Elze-Berkhof und Fuhrberg aufbereitet, zugute.

Diese Erfolge können durch aktuell anstehende Veränderungen der agrarpolitischen Rahmenbedingungen jedoch schnell wieder zunichte gemacht werden. Bespielhaft zu nennen sind hier steigende Nährstoffimporte aus den intensiven Viehhaltungsregionen in das Trinkwassergewinnungsgebiet oder der Verlust von Grünland- und Bracheflächen aufgrund von EU-Vorgaben. "Hier müssen wir für die Zukunft wachsam sein, um bisherige Erfolge zu sichern. Zunehmender Anpassungsdruck der Landwirtschaft an die Erfordernisse des Marktes einerseits und die hohen Anforderungen an die Grund- und Trinkwasserqualität andererseits werden auch zukünftig ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Kompromissfähigkeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft erfordern. Die kooperative Zusammenarbeit im Fuhrberger Feld bietet unserer Meinung nach eine gute Ausgangsbasis, um auch die zukünftigen Anforderungen zu meistern", erläutert Noske mit Blick nach vorn. "Es ist im Interesse unserer Kunden, dass die Refinanzierung über die Wasserentnahmegebühr im erforderlichen Umfang zweckgebunden für den Schutz ihres Trinkwassers verwendet wird."

Hintergrund-Information zur Grundwasserschutz-Kooperation im Fuhrberger Feld:

Auslöser für das intensive Grundwasserschutz-Engagement von enercity - damals noch Stadtwerke Hannover AG - war unter anderem ein hoher Nitratgehalt des oberflächennahen Grundwassers Ende der 80er Jahre. Eine Kooperation mit der Landwirtschaft auf der Grundlage einer freiwilligen Zusammenarbeit erschien sowohl für den Grundwasserschutz als auch zur Wahrung der landwirtschaftlichen Interessen notwendig. enercity stellte daraufhin 1989 zwei Agrar-Ingenieure ein und bereits 1990 zeigten sich 15 Landwirte sehr interessiert. Man schloss sich zu der "Arbeitsgemeinschaft grundwasserschonende Landwirtschaft Fuhrberger Feld", abgekürzt AGF, zusammen.

Gemeinsam mit den Landwirten und Beratungsringen wurden in Form von Demonstrationsversuchen Anbau- und Düngeverfahren vorgestellt und erprobt, die einer grundwasserschonenden Bewirtschaftung dienten und zur damaligen Zeit kaum Verbreitung fanden. Mit Einführung der Wasserentnahmegebühr 1993, der Möglichkeit zur Finanzierung von Freiwilligen Vereinbarungen und der Ausweitung einer für die Landwirte kostenlosen Düngeberatung entstand schließlich das niedersächsische Kooperationsmodell.

Seit 1993 die Wasserentnahmegebühr eingeführt wurde, zahlt enercity für die Entnahme von Grundwasser zur Trink-wasseraufbereitung rund 2 Millionen Euro pro Jahr an das Land Niedersachsen. Nach der Anhebung der Wasserentnahmegebühr zum 1. Januar 2015 hat sich die jährliche Zahlung auf rund 3 Millionen Euro erhöht. Die Wasserentnahmegebühr wird unter anderem für den Küstenschutz, den Naturschutz oder eben als Entschädigungen für Landwirte eingesetzt, damit sie verantwortungsvoll mit Düngemitteln umgehen und so das Grundwasser vor Belastungen schützen. In das Fuhrberger Feld fließen jährlich rund eine Million Euro als Finanzhilfe des Landes an enercity zur Finanzierung der Beratung und der Freiwilligen Vereinbarungen zurück.

1996 wurde das Fuhrberger Feld als Grundwasserschutzgebiet ausgewiesen. In diesem Jahr wurde auch die "Forstkooperation" gegründet, die seitdem als 2. Standbein die landwirtschaftliche Kooperation ergänzt. Damit begann der langfristige Umbau der Kiefernmonokulturen in Laubmischwälder durch Buchenunterpflanzung. "Durch unsere Bemühungen haben sich nicht nur vielfältigere Lebensräume für Pflanzen und Tiere entwickelt. Die ökologische Aufwertung stabilisiert auch die Waldbestände und sichert damit nachhaltig die gute Qualität des Grundwassers", berichtet der Geschäftsführer der Kooperation, Andreas Rausch von enercity. Bis heute sind rund 11 Millionen Grundwasserschutzbäume auf 3.500 Hektar Fläche gepflanzt worden, die das Grundwasserangebot langfristig um rund 2 Millionen Kubikmeter pro Jahr erhöhen.

enercity versorgt etwa 650.000 Menschen in Hannover und Teilen der Region mit frischem Trinkwasser. Trinkwasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel, auch die Qualität des Wassers aus der Wedemark wird stetig überprüft. Regelmäßig werden Proben entlang der Prozesskette, von den Brunnen über die Aufbereitung bis ins Wassernetz genommen und im Labor untersucht. Das Trinkwasser unterschreitet die strengen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung deutlich. Der Mittelwert für Nitrat im enercity-Wasser liegt zum Beispiel bei 2,4mg/l, der Grenzwert nach Trinkwasserverordnung bei 50 mg/l. Ein weiteres Qualitätsmerkmal des Trinkwassers ist die Tatsache, dass es Grundwasser ist. Denn dieses enthält von Natur aus eine ausgewogene Mischung aus wertvollen Mineralien. Auch muss Grundwasser in der Regel nicht gechlort werden. Die Wasserversorgung wird zu über 90 Prozent durch drei eigene Grundwasserwerke gesichert und durch 8 Prozent Fremdwasserbezug ergänzt. Das Wasser aus den enercity-Wasserwerken wird direkt vor den Toren Hannovers gewonnen: Der Großteil stammt aus den zwei nördlichen enercity-Wasserwerken Elze-Berkhof und Fuhrberg im Fuhrberger Feld, der Rest aus dem Wasserwerk Grasdorf bei Laatzen. In Summe wurden 2014 rund 42 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in das Trinkwassernetz eingespeist.

Fotos vom Pressetermin sowie zum Grundwasserschutz generell finden Sie hier zum Download (ggfs. PIN-Code erforderlich):

Pressetermin am 9. Juni 2015

PIN-Code: 90ZR7
https://mams.enercity.de/pinaccess/showpin.do?pinCode=90ZR7

Personen (v.l.n.r.):
3-Personen-Foto am Trinkwasserbrunnen vor dem Wasserwerk Fuhrberg:

  • Harald Noske, enercity-Technikvorstand
  • Andreas Rausch, Geschäftsführer Grundwasserschutz-Kooperation Fuhrberger Feld, enercity-Fachgebietsleiter Wasserwirtschaft und Technisches Büro
  • Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

5-Personenfoto am Trinkwasserbrunnen:

  • Volker Schulte, Sprecher der Forstwirtschaft
  • Hermann Wöhler, Sprecher der Landwirtschaft
  • Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
  • Harald Noske, enercity-Technikvorstand
  • Andreas Rausch, Geschäftsführer Grundwasserschutz-Kooperation Fuhrberger Feld, enercity-Fachgebietsleiter Wasserwirtschaft und Technisches Büro

Weitere Bilder zur Grundwasserschutz-Kooperation im Fuhrberger Feld: PIN-Code: E2A3E
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Die Trinkwasseranalysen von enercity Wasser und weitere Informationen gibt es unter: www.enercity.de/privatkunden/produkte/wasser/wasserqualitaet/index.html


Über enercity - treibende Kraft der Energiewelt von morgen

Die enercity AG mit Sitz in Hannover ist ein Anbieter von nachhaltigen und intelligenten Energielösungen. Der Konzern zählt mit einem Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro und mehr als 3.000 Mitarbeitenden zu den größten kommunalen Energiedienstleistern Deutschlands (Stand: Geschäftsjahr 2022). Das Unternehmen versorgt rund eine Million Menschen mit Strom, Wärme, Erdgas und Trinkwasser. Darüber hinaus bietet enercity energienahe Services rund um Elektromobilität, Energieeffizienz, dezentrale Kundenlösungen, Telekommunikation und smarte Infrastruktur. Motivation von enercity ist es, die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden zu verbessern.


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