
Umstellung von L- auf H-Gas erfolgreich abgeschlossen
Das bislang größte Infrastrukturprojekt der enercity netz war tatsächlich eines von gigantischem Ausmaß: Insgesamt wurden zwischen Mai 2021 und Juni 2025 mehr als 282.000 Gasgeräte im Netzgebiet erfasst und technisch angepasst. Trotz Corona, Lieferengpässen und energiepolitischen Unsicherheiten verlief das Projekt, dessen Vorbereitung bereits Ende 2018 begonnen hatte, absolut planmäßig.

Notwendige Umstellung
Grund für die Umstellung ist die rückläufige Förderung von L-Gas, das bislang vor allem aus niederländischen und deutschen Quellen stammt. Spätestens 2030 stellen die Niederlande jedoch die Förderung von L-Gas vollständig ein. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bis Hannovers Haushalte vollständig durch klimafreundliche Wärmelösungen wie etwa Fernwärme und Wärmepumpen versorgt werden können, musste der Umstieg auf H-Gas erfolgen – ein Erdgas mit höherem Brennwert, das aus Ländern mit sicheren Gasvorkommen wie zum Beispiel Norwegen stammt.

L-Gas steht für „Low calorific gas“, also Gas mit einem geringeren Brennwert. H-Gas dagegen bedeutet „High calorific gas“, also Gas mit hohem Brennwert. Zum Vergleich: L-Gas hat einen Brennwert zwischen 8,4 und etwa 11,2 Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3), während H-Gas auf etwa 10 bis 13,1 kWh/m3 kommt.
Weitere Informationen darüber, wie viel Gas Deutschland importiert und von wem, wie viel Gas hierzulande verbraucht wird und wie hoch der Anteil im Vergleich zu anderen Energieträgern ist, lesen Sie im Artikel „Zahlen, Daten, Fakten zur Gasversorgung in Deutschland“.
Die Gasumstellung ist gesetzlich vorgeschrieben und in § 19a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) geregelt. Für die Region Hannover war enercity netz als örtlicher Netzbetreiber verantwortlich. Die Herausforderung war groß: Alle Geräte im Netzgebiet, die an das Gasnetz angeschlossen sind, mussten technisch auf die neue Gasqualität angepasst werden.
Intensive Kundenkommunikation
Je nach Projektphase waren im Zuge der Gasumstellung 60 bis 150 Techniker:innen im Einsatz, die bis zu 5000 Kundenbesuche pro Woche durchführten. Zunächst, um alle Gasgeräte im Netzgebiet zu erfassen, anschließend, um diese wenn nötig an die neue Gasqualität anzupassen – etwa durch den Austausch von Düsen oder Einstellungen an Thermen oder Kesseln. So wurde die Gasversorgung in insgesamt zwölf Schaltbezirken schrittweise auf H-Gas umgestellt.
Ein zentraler Erfolgsfaktor war die umfassende und mehrsprachige Kundenkommunikation. Insgesamt zählte enercity netz via Telefon, Brief und E-Mail sowie in Form von Besuchen im ErdgasBüro mehr als 3,2 Millionen Kundenkontakte.
Damit jede:r jederzeit bestens informiert werden konnte, wurden zur Information der Kund:innen rund 235 unterschiedliche Anschreiben in bis zu sieben verschiedenen Sprachen erstellt – und 53 digitale Infoveranstaltungen veranstaltet. Darüber hinaus wurde zur Erhöhung der Erreichbarkeit und Information der Gasnetzkund:innen ab November 2023 das Fahrgastfernsehen der Üstra in den jeweiligen Schaltbezirken mit einem Spot zur Gasumstellung bespielt.
Zuverlässige Energieversorgung auch über 2030 hinaus
Intensive Vorbereitungen, die technische Planung und die engmaschige kommunikative Begleitung der Gasumstellung seien entscheidend dafür gewesen, dass rund 282.000 Gasgeräte in Hannover nun plangemäß mit H-Gas versorgt werden können, erklärt Jan Trense, Geschäftsführer der enercity netz.
Auch die Verbraucher:innen in Hannover hebt er in seinem positiven Fazit hervor:
„Trotz Corona-Pandemie, Lieferengpässen und geopolitischer Unsicherheiten in Folge des Ukraine-Kriegs konnten wir die Gasumstellung planmäßig umsetzen. Das war nur möglich, weil die Kundinnen und Kunden mitgezogen haben – vielen Dank dafür!“
Mit der erfolgreichen Umstellung auf H-Gas ist die Versorgungssicherheit in Hannover und Region auch über 2030 hinaus gewährleistet. Die Gasversorgung bleibt stabil und lässt sich an internationale Beschaffungsmärkte anpassen – ein wichtiger Baustein in der Übergangsphase, bis Hannovers Haushalte zukünftig gänzlich auf fossile Energieträger in der Wärmeversorgung verzichten können.
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