Wie kann man mit Sonnenenergie Heizkosten sparen?
Eine Reihe quadratischer dunkler Paneele – was da auf dem Dach mancher Einfamilienhäuser montiert ist, mag auf den ersten Blick aussehen wie Photovoltaikkollektoren. Doch das geschulte Auge erkennt Unterschiede zwischen Photovoltaik- und Solaranlagen: In einigen Fällen sind die Paneele schwarz und nicht dunkelblau. Eine andere Sorte besteht aus einer Reihe dunkler Röhren anstelle flächiger Zellen wie bei PV-Systemen. Die kleinen Abweichungen zeigen: Bei den Installationen handelt es sich um Solarthermie-Anlagen.
Diese Anlagen nutzen die einfallende Sonnenenergie, um damit in einem Haus Warmwasser zu erzeugen und gegebenenfalls zusätzlich die Heizung zu unterstützen. Das bedeutet: warme Innenräume und warmes Wasser zum Duschen, Kochen oder Putzen mit Sonnenenergie – ohne ein Gramm CO2 freizusetzen.
Wie funktioniert eine Solarthermie-Anlage?
Die Sonneneinstrahlung erhitzt eine Wärmeträgerflüssigkeit in den Flach- oder Röhrenkollektoren der Solarthermie-Anlage auf dem Hausdach. Diese Wärmeenergie wird dann auf das Heizungssystem oder auf Warmwasser übertragen. Das ist nicht nur gut für den Klimaschutz, es lohnt sich angesichts steigender Energiepreise auch finanziell. Schließlich sind Raumwärme und warmes Wasser laut Umweltbundesamt für durchschnittlich 85 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs in deutschen Haushalten verantwortlich. Durch eine Heizung mit Solarthermie verbrauchen Hauseigentümer weniger fossile Energieträger und sparen somit Heizkosten. Sie verringern ihren CO2-Fußabdruck und steigern den Wert ihrer Immobilie.
Schützt das Klima und senkt die Energiekosten
Im Schnitt decken Solarthermie-Anlagen 60 Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser ab. Im Sommer lässt sich die Warmwasserversorgung meist sogar ausschließlich über Sonnenenergie bestreiten. Und je nach Energiestandard eines Hauses können Solarthermie-Anlagen einen Großteil der notwendigen Heizenergie bereitstellen. Im Schnitt sind es 25 Prozent. Besonders gut gedämmte Sonnen- oder Solaraktivhäuser lassen sich sogar ausschließlich mit Sonnenenergie heizen. Dementsprechend sinken die Energiekosten des Haushalts deutlich. Insgesamt gilt: Je mehr Menschen die Solarthermie-Anlage mitnutzen, desto größer ist das Sparpotenzial.
Welche Voraussetzungen benötigt eine Solarthermie-Anlage?
Die klimaneutrale Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung braucht ein Dach mit einer Südausrichtung, das möglichst wenig verschattet ist. Zur Berechnung der benötigten Kollektorfläche auf dem Dach werden unterschiedliche Faustformeln herangezogen. Denn sowohl die Anzahl der Personen im Haushalt, ihr Nutzungsverhalten und die Wohnfläche als auch die verwendete Art von Kollektoren können Einfluss darauf haben, wie viele Quadratmeter an Kollektorfläche benötigt werden. Generell gilt: Für die Warmwasserbereitung wird weniger Fläche benötigt; soll die Solarthermie-Anlage auch die Heizung unterstützen, werden deutlich mehr Kollektoren gebraucht.
Staatliche Förderung für Solarthermie-Anlagen
Die Gesamtfläche mit Solarthermie-Kollektoren in Deutschland wächst nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft. Demnach haben 2021 rund 81.000 Häuser in Deutschland eine neue Solarthermie-Anlage aufs Dach bekommen. Insgesamt sind hierzulande 2,5 Millionen Anlagen in Betrieb. Mehr als ein Drittel davon sind Kombianlagen – das heißt, auf dem Dach finden sich sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Paneele.
Um die Verbreitung weiter anzuschieben, fördert der Staat Solarthermie-Anlagen. So vergibt die KfW zinsgünstige Kredite und Zuschüsse. Und die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude kann ein Viertel der Netto-Investitionskosten übernehmen. Der Zuschuss lässt sich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen.
Das lohnt sich. Denn selbst ohne Förderung spielt eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach ihre Installationskosten in der Regel schon in zehn bis zwölf Jahren wieder ein. Danach profitieren Hausbesitzer von den niedrigen Energiekosten – und das für einen langen Zeitraum: Nach der Installation sorgen die Anlagen bei richtiger Wartung bis zu 25 Jahre lang klimaschonend und kostengünstig für Warmwasser und Heizungswärme.
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