Eine Frau entspannt sich in ihrem Wohnzimmer.
Energiesparen beim Heizen

6 Tipps für das optimale Raumklima

Ein optimales Raumklima trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, es kann auch dabei helfen, Energie zu sparen – und den eigenen Geldbeutel zu schonen. Aber nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit spielt dabei eine große Rolle. Mit unseren sechs Tipps klappt es mit der sparsamen Wohlfühltemperatur wie von selbst.

1. Was ist die optimale Raumtemperatur in Schlafzimmer, Küche und Co.?

Für ein optimales Raumklima im Wohn- und Esszimmer sollte die Temperatur um die 20 Grad Celsius betragen. Das optimale Raumklima im Schlafzimmer liegt bei 16 Grad, in der Küche bei 18 Grad und im Kinder- und Arbeitszimmer bei 22 Grad.

Wenn ein Raum einige Stunden nicht genutzt wird, kann die Temperatur um einige Grad gesenkt werden – in der Nacht sogar um bis zu fünf Grad. Mit jedem Grad weniger Raumtemperatur werden ganze sechs Prozent weniger Energie verbraucht: Das spart Kosten.

Eine Frau programmiert eine an einer Wand in ihrer Wohnung installierte smarte Heizungssteuereinheit
Eine intelligente Heizungssteuerung hilft dabei, Energie zu sparen. Mit ihr lassen sich beispielsweise Uhrzeiten festlegen, zu denen Heizkörper auf hoher beziehungsweise auf niedriger Stufe heizen sollen.

Allerdings ist die Wohlfühltemperatur bei jedem Menschen anders: Sie müssen sich nicht sklavisch an die Angaben zur optimalen Raumtemperatur halten und schwitzen oder frieren. Versuchen Sie jedoch, Räume nicht unnötig zu heizen oder gar zu überheizen. Mit einer smarten Heizungssteuerung können Sie besonders effizient heizen und Kosten sparen, ohne darüber nachzudenken. Ist Ihr individueller Heizplan erst einmal angelegt, übernehmen die smarten Thermostate die Arbeit des Hoch- und Runterstellens der Heizung.

Die Grafik zeigt ein Thermometer, dem bei unterschiedlichen Gradzahlen unterschiedliche Zimmer zugeordnet sind
Für so gut wie jeden Raum einer Wohnung oder eines Hauses gibt es eine unterschiedlich hohe optimale Raumtemperatur.

2. Die Heizung richtig einstellen

Wenn Sie keine smarten Thermostate verwenden, sollten Sie Ihre Heizung selbst richtig einstellen. Fakt ist: Einstellungen an der Heizung werden häufig gar nicht verändert, und manche Heizkörper sind auch nach Jahren noch in der Werkseinstellung, mit der sie ausgeliefert wurden. Wenn die Heizungsanlage nämlich passend auf das jeweilige Gebäude eingestellt ist, können zehn bis 15 Prozent Energie eingespart werden. Wie Sie mit dem sogenannten hydraulischen Abgleich die eigene Energieeffizienz verbessern können, lesen Sie im Artikel „Heizenergie sparen mit dem hydraulischen Abgleich“.           

3. Fenster auf für ein besseres Raumklima

Abgestandene Luft raus, frische Luft rein! So lautet die Devise beim Lüften. Zweimal täglich für fünf bis zehn Minuten reichen in der Regel aus. In besonders gut gedämmten Wohnungen oder Häusern empfiehlt es sich, sogar drei- oder viermal am Tag zu lüften – egal, ob Sommer oder Winter. Besonders effektiv ist das sogenannte Querlüften. Dazu werden in mehreren Zimmern gleichzeitig die Fenster geöffnet, und es entsteht ein kräftiger Durchzug, der die verbrauchte Innenluft schnell austauscht. Besonders Bad und Küche sollten zu jeder Jahreszeit gut gelüftet werden, ansonsten droht Schimmelbildung.

Im Winter verhindert kurzes Stoßlüften, dass Wände und Möbel zu sehr auskühlen. Damit werden der Energieverlust und die dadurch entstehenden Kosten niedrig gehalten. Und auch die optimale Raumtemperatur lässt sich so nach dem Lüften schneller wieder erreichen. Außerdem gilt: Heizung runterdrehen vor dem Lüften. Und: Ein absolutes No-Go im Herbst und Winter ist Kipplüften!

Ein Mann gießt seine auf einer Bank stehenden Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen helfen dabei, das Raumklima zu optimieren. Sie spenden Feuchtigkeit und filtern Schadstoffe aus der Luft.

4. Für optimale Luftfeuchtigkeit sorgen

Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen beträgt 40 bis 60 Prozent. Viel höher darf sie nicht liegen, denn das begünstigt Schimmelbildung. Aber auch ein zu trockenes Raumklima ist schlecht für die Atemwege und macht anfälliger für Atemwegsinfekte.

Gut zu wissen: Mit der optimalen Luftfeuchtigkeit verbessert sich automatisch das Raumklima. Durch effektives Lüften und die Platzierung von Zimmerpflanzen wie Gummibaum oder Birkenfeige kann die Luftfeuchtigkeit gesteigert werden. Zudem filtern Grünpflanzen Schadstoffe wie Formaldehyd und Ammoniak oder Zigarettenrauch aus der Luft. Auch in Arbeitszimmern, in denen technische Geräte wie Drucker oder Kopierer unentwegt schlechte Luft produzieren, sorgen sie für ein gesünderes Raumklima.

Ist die Luftfeuchtigkeit hingegen zu hoch, hilft gezieltes Stoßlüften, um den Feuchtigkeitsgehalt wieder zu senken. Übrigens: Mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser, einem sogenannten Hygrometer, können Sie die Luftfeuchtigkeit zu Hause stets im Blick behalten.

5. Schimmel entgegenwirken

Fast nichts schadet der Gesundheit und dem optimalen Raumklima so sehr wie Schimmel. Damit dieser überhaupt entstehen kann, benötigt es eine Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent. Klingt erst mal wahnsinnig viel, passiert in Räumen mit feuchtwarmem Klima wie Küche oder Bad aber schneller als gedacht. Im Kampf gegen Schimmel sind Wärme und Trockenheit am effektivsten, sprich richtiges Heizen und Lüften.

Außerdem gibt es ein paar grundsätzliche Dinge zu beachten: Wenn möglich, sollte keine Wäsche in den Wohnräumen getrocknet werden, Zimmerpflanzen sollten nicht zu häufig und zu viel gegossen und Möbelstücke von den Außenwänden abgerückt werden.

Blick in ein mit Möbeln und Textilien aus natürlichen Materialien eingerichtetes Wohnzimmer
Möbel und Wohntextilien aus natürlichen Materialien wie Holz und Baumwolle beeinflussen das Raumklima positiv.

6. Auf natürliche Materialien setzen

Neue Möbel, Teppiche oder auch Wandfarben aus synthetischen Stoffen riechen anfangs oft unangenehm, manchmal sogar beißend. Zu Beginn dünsten sie Schadstoffe aus und geben diese an die Luft ab. Das ist schlecht für das empfohlene Raumklima und für die Gesundheit.

Setzen Sie bei Ihrer Einrichtung lieber auf natürliche Materialien wie Holz, Leder, Kork, Sisal, Naturstein oder Baumwolle und auf Wandfarben auf Naturharzbasis, Lehm- oder Kalkfarben. Diese können zwar auch Schadstoffe ausdünsten, aber weitaus weniger als synthetische Stoffe. Achten Sie beim Kauf auf Gütesiegel wie den Blauen Engel, das Goldene M oder das EMAS-Logo. Einrichtungsgegenstände aus Naturmaterialien sind in der Anschaffung zwar häufig etwas kostenintensiver, aber dafür auch meist langlebiger und gesünder.

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28. August 2023
Energiespartipps
Klimaschutz
Heizen

Text: Kathrin Jacobi. Fotos: Getty Images.

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