Lebenselixier Wasser. Dieses Bild zeigt ein Mädchen, welches aus dem Wasserhahn Wasser trinkt.
Lebenselixier Wasser

Wissenswertes rund ums Trinkwasser

Es ist immer da – zum Zähneputzen und Duschen, zum Abwaschen und Trinken, für Spaghetti oder die Lieblingsblumen – und natürlich zum Trinken. Wasser ist unser Lebenselixier. Um so wichtiger ist die Qualität und eine sichere Versorgung. Ein Einblick in die unterschiedlichen Aspekte der Trinkwasserversorgung in Deutschland sowie interessante Fakten rund ums nasse Element.
Trinkwasserqualität. Dieses Bild zeigt vier Hände, zwei größere außen und zwei kleinere innen. Die Hände halten einen gezeichneten Wassertropfen.
Wasser, das in deutschen Haushalten aus dem Hahn fließt, hat immer Trinkwasserqualität.

Egal ob Waschmaschine, Dusche oder Rasensprenger: deutsche Haushalte sind mit einem sicheren Zugang zu sauberem Wasser gesegnet. Selbst in der Toilette fließt es meist in Trinkwasserqualität. Was für einen Großteil der Erdbevölkerung einem unvorstellbaren Luxus gleichkommt, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Luxus hin, Selbstverständlichkeit her: seit 30 Jahren befindet sich der jährliche pro-Kopf-Wasserverbrauch in einem stetigen Sinkflug.

Effizienz und Sparsamkeit bei Haushaltsgeräten, Toiletten und Duschköpfen, sowie ein generell gewachsenes Bewusstsein für den schonenden Umgang mit der natürlichen Ressource Wasser sei Dank. Verbrauchte 1990 eine Person noch durchschnittlich 147 Liter Trinkwasser am Tag, sank der Wert langsam aber sicher bis auf 121 Liter.

Erst der Hitzesommer 2018 sorgte dafür, dass der Verbrauch wieder leicht anstieg. In Sommer 2020 kam es mancherorts vorübergehend sogar zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung. Schuld war die Corona-Pandemie: Viele Einwohner verbrachten ihren Urlaub zu Hause und wässerten wegen der anhaltend hohen Temperaturen täglich ihre Gärten.

188
Milliarden
Die sich erneuernde Wassermenge, das sogenannte Wasserdargebot, liegt in Deutschland bei potenziell rund 188 Milliarden Kubikmetern pro Jahr.

Ein wasserreiches Land

Zum Glück gilt Deutschland trotz Klimawandel nach wie vor als wasserreiches Land. Die sich erneuernde Wassermenge, das sogenannte Wasserdargebot, liegt bei potenziell rund 188 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. 2016 wurden mit rund 24 Milliarden Kubikmetern lediglich 12,8 Prozent der erneuerbaren Wasserressourcen genutzt. Zum Vergleich: Drei Jahre vorher waren es noch 13,3 Prozent. Für eine Industrienation ist das ein vergleichsweise niedriger Wert.

Um die flächendeckende Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser zu gewährleisten, gibt es in Deutschland knapp 2500 Wasserversorgungsanlagen, aus denen mehr als 1000 Kubikmeter Trinkwasser am Tag abgegeben werden. Die Anlagen versorgen etwa 90 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung in den dazugehörigen Wasserversorgungsgebieten und verteilen um die 4,4 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser jährlich. Dabei kommt das verwendete Rohwasser zu 69 Prozent aus Grundwasser, zu 16 Prozent aus Oberflächenwasser und zu 15 Prozent aus anderen Quellen.

Strenge Anforderungen

Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist gleichbleibend hoch. Die Anforderungen der Trinkwasserverordnung sind streng. Sauberes Wasser ist ein unerlässlicher Aspekt für einen hohen Lebensstandard, dementsprechend akribisch wird kontrolliert. Darüber hinaus informiert die Bundesregierung alle drei Jahre die Europäische Kommission über die Trinkwasserqualität.

Aber wie kommt das Wasser eigentlich in die Leitung? Dazu bedarf es eines weit verzweigten und modernen Rohrnetzes, dessen Instandhaltung und Wartung für die Wasserversorger Jahr für Jahr mit rund einer Milliarde Euro zu Buche schlägt. Tatsächlich umfasst dieses Trinkwassernetz schlappe 530.000 Kilometer – damit könnte man die Erde 13-mal umrunden könnte. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Beitrag „Wie kommt das Wasser in den Hahn?“.

Strenge Anforderungen. Dieses Bild zeigt ein Glas, in welches mit einer Karaffe Wasser eingegossen wird.
Für die Wartung ihres Rohrnetzes geben die deutschen Wasserversorger jährlich rund eine Milliarde Euro aus.

Die 30-jährige Reise des Wassers

Ähnlich faszinierend: Die lange Reise eines Regentropfens durch das Erdreich bis ins Wasserwerk. Auch darüber verschwendet man eher selten einen Gedanken. Dabei kann diese Reise bis zu 30 Jahre dauern. Im Boden wird das Regenwasser gefiltert und mit natürlichen Mineralien wie Calcium und Magnesium angereichert. Der Regentropfen fließt langsam in Richtung Norden und legt dabei eine Strecke von etwa einem Meter pro Tag zurück. Das Grundwasser, das in einem Brunnen ankommt, wird von den dort installierten Brunnenpumpen in das Wasserwerk gefördert. Dort wird das Wasser belüftet und die natürlich enthaltenen Metalle und Huminstoffe – diese sind Bestandteil des natürlichen Humus – werden entfernt. Das fertig gefilterte und aufbereitete Trinkwasser kann dann mit großen Pumpen verteilt werden, bis zum eigenen Wasserhahn.

Wissenswerte Fakten rund ums Thema Trinkwasser

Wasserbedarf von Menschen. Dieses Icon zeigt drei Gläser mit verschiedenem Wasserstand. Darüber befindet sich eine Karaffe, aus der ein Tropfen in ein Glas fällt.

Der Wasserbedarf des Menschen

Was passiert eigentlich, wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt? Da der menschliche Körper zu rund 75 Prozent aus Wasser besteht, ist  rinken besonders wichtig, wenn man gesund und leistungsfähig bleiben möchte. Schon der Verlust von zwei Prozent Körperflüssigkeit kann zu einer deutlich geminderten Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit führen. Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme inklusive. Es heißt nicht umsonst, dass man täglich zwei bis drei Liter Wasser trinken soll. Aber nicht nur das: Wasser ist essentiell wichtig für den Muskelaufbau. Für ein Kilo Muskelmasse braucht der Körper circa vier Kilo Wasser. Dass viel Trinken die Haut vor dem Älter werden schützt, ist dagegen leider ein Mythos. Da mag Wasser auch noch so gesund sein.

Herrlich erfrischend

Wasser hat einen feinen Geschmack. Wer diesen richtig zu schätzen lernen und vor allem Unterschiede herausschmecken will, sollte eine Weile zum Beispiel auf stark zuckerhaltige Getränke und süße Säfte verzichten. Stattdessen: kaltes, klares Wasser. So werden die Geschmacksknospen der Zunge auf ihr ursprüngliches Default-Setting zurückgesetzt. Und plötzlich schmeckt Wasser wieder intensiv – erfrischend ja sowieso.

Geschmack von Wasser. Dieses Icon zeigt ein pinkes Glas, welches zur Hälfte gefüllt ist.
Gesunde Flüssigkeitsquellen. Dieses Icon zeigt eine türkise Melone, aus der zwei Bissen herausgebissen wurden.

Gesunde Flüssigkeitsquellen

Trinken ist nicht alles. Für den menschlichen täglichen Wasserbedarf sind auch viele Gemüsesorten unentbehrlich. Gurken, Tomaten und Kohlrabi, um mal die Top 3 zu nennen, haben jeweils einen Wasseranteil von über 90 Prozent. Ähnliches gilt auch für Obst. Absoluter Spitzenreiter ist die im Sommer unerlässliche Wassermelone mit 95 Prozent Wasseranteil. Aber auch Äpfel und Bananen liegen mit 85 und 74 Prozent weit vorne und sind wichtige Flüssigkeitsquellen für den Körper.

Virtueller Wasserverbrauch

Der menschliche Wasserverbrauch endet nicht bei dem, was aus der Leitung kommt. Eine entscheidende, wenn auch auf den ersten Blick unsichtbare Rolle nimmt so genanntes virtuelles Wasser in unserem Leben ein. Denn: In jedem Lebensmittel und jedem Konsumgut versteckt sich Wasser, das für die Produktion (und den Transport) benötigt wird. Das heißt, bis der Apfel, der Kaffee, die Jeans, der Computer oder das Auto von jemandem benutzt oder konsumiert werden kann, wird eine beträchtliche Menge Wasser benötigt. Zu den 121 Litern realen Wassers, die jeder Deutsche pro Tag verbraucht, gesellen sich daher 4000 Liter virtuelles Wasser. Am Tag! Weitere wissenswerte Fakten über virtuelles Wasser finden Sie hier.

Virtueller Wasserverbrauch. Dieses Icon zeigt einen gelben Kreislauf, in dessen Mitte sich ein Wassertropfen befindet.
13. Oktober 2020
Klimaschutz
Trinkwasser

Text: Redaktion #positiveenergie. Fotos: Getty Images, Shutterstock.

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