Innovative Photovoltaikmodule für Fassaden

Immer mehr private Wohneigentümer, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen entscheiden sich für eine Solaranlage. So wollen die Betreiber nicht nur nachhaltigen grünen Solarstrom erzeugen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch ein Stück weit autark bei der Energieversorgung werden.

Derzeit werden PV-Module häufig auf Gebäudedächern von Häusern, Fabrik- und Lagerhallen oder auf Grün- und Wasserflächen in der Natur installiert. Damit der Ausbau der Solarenergie noch schneller voranschreitet, hat die Bundesregierung verschiedene Forschungsprojekte an das Fraunhofer-Institut in Auftrag gegeben, die sich mit Photovoltaikanlagen im öffentlichen Raum beschäftigen. Dazu zählen beispielsweise Projekte zu PV-Lärmschutzwänden, zu PV-Straßenüberdachungen oder auch zu Solarstraßen.

Lange Zeit hielt sich der Mythos, dass PV-Module nur auf schrägen Dachflächen und nach Süden hin ausgerichtet effizient sind. Die nach Süden ausgerichteten Anlagen mit einer Neigung von 30 Grad erzielen zwar einen maximalen Stromertrag pro Jahr, jedoch lohnen sich auch davon abweichende PV-Anlagen. So lässt sich auf Flachdächern ebenfalls grüner Sonnenstrom erwirtschaften. Eine auf Flachdächern übliche Ost-West-Aufstellung der PV-Anlage hat zwar einen um 20 bis 30 Prozent geringeren Stromertrag, erreicht allerdings eine deutlich höhere Autarkie, da sie frühmorgens und spätabends noch Strom erzeugen kann. Auch sind PV-Module an vertikalen Flächen möglich, beispielsweise an privaten, gewerblichen oder öffentlichen Gebäudefassaden.

Damit sich eine Fassaden-PV-Anlage lohnt, sollten im Vorfeld einige Voraussetzungen erfüllt sein. So ist zu prüfen, ob die Fassade vom Gebäudezustand her für eine Installation von PV-Modulen infrage kommt. Auch müssen die gewählten PV-Module für eine solche Montageart geeignet und zugelassen sein. Damit die Module ihre volle Leistung ausschöpfen können, sollten sie keiner Beschattung durch Bäume oder andere Gebäude ausgesetzt sein. Hier sollte ebenso in die Zukunft geschaut werden, ob sich eventuell durch eine Bebauung des Nachbargrundstücks die aktuelle Situation in den nächsten Jahren ändern könnte. Die Anbringung an einer Fassade ist meist dann sinnvoll, wenn das Dach keine Möglichkeit bietet, da es beispielsweise wegen der Statik nicht für eine PV-Anlage geeignet ist. Aufgrund der vertikalen Installation produzieren die PV-Module an der Fassade im Sommer weniger Strom als solche, die in einem bestimmten Neigungswinkel angebracht sind. Allerdings ist es im Winter genau umgekehrt. Dadurch, dass die Sonne in den kühlen Monaten tiefer steht, erzielt die PV-Anlage im Winter an der Fassade einen etwas höheren Stromertrag. Ob eine Fassaden-PV-Anlage an der eigenen Hauswand möglich ist und wie sie sich optisch am besten in das Gesamtbild integrieren lässt, sollte mit einem Fachmann vorab geklärt werden.