
Stromspannung & Stromstärke – das ist der Unterschied
Das Wichtigste in Kürze:
- Stromspannung (Volt, V) beschreibt den „Druck“, mit dem der elektrische Strom durch die Leitung fließt – vergleichbar mit dem Wasserdruck in einer Leitung.
- Stromstärke (Ampere, A) gibt an, wie viel Strom tatsächlich fließt – also wie viele Elektronen sich durch die Leitung bewegen.
Um den Unterschied zwischen Stromstärke und Stromspannung verstehen zu können, muss man erst einmal wissen, wie sie mit den physikalischen Einheiten Volt, Ampere und Watt zusammenhängen. Diese werden nämlich verwendet, um elektrische Größen wie Leistung, Spannung und Stromstärke zu messen und zu berechnen.
Was ist elektrische Spannung (U)?
Umgangssprachlich ist oft von Stromspannung die Rede, korrekt wäre jedoch der Begriff „elektrische Spannung“. Sie wird in Volt (V) gemessen und beschreibt vereinfacht den Druck, mit dem elektrischer Strom durch eine Leitung fließt – ähnlich wie Wasser in einem Fluss bei starkem Gefälle schneller und kraftvoller strömt. Dieser Unterschied in der elektrischen Energie zwischen zwei Punkten wird als Spannung oder Potenzialdifferenz bezeichnet.
In fast ganz Europa liegt die Netzspannung im Haushaltsbereich bei 230 Volt und zählt damit zur Niederspannung. Für den Transport großer Strommengen über weite Strecken kommen Hochspannungsleitungen zum Einsatz – meist als Freileitungen mit bis zu 380.000 Volt. Zum Vergleich: Ein Blitz kann Spannungen von über 100 Millionen Volt erreichen – ein Vielfaches dessen, was unsere leistungsstärksten Stromnetze übertragen.
Wie hoch die Netzspannungen in anderen Ländern sind und welche Steckertypen dort genutzt werden, erfahren Sie in unserem Artikel „Wie viel Volt hat eine Steckdose?“.
Mit 100% Ökostrom von enercity bekommen Sie zuverlässig Strom aus erneuerbaren Quellen.
Was ist elektrische Stromstärke (I)?
Die Stromstärke wird in Ampere (A) angegeben und beschreibt, wie viele elektrische Ladungsträger – also Elektronen – sich pro Sekunde durch einen Leiter bewegen. Zur Veranschaulichung kann man sich einen Fluss mit Papierbooten vorstellen: Bei starker Strömung (hoher Stromstärke) werden viele Boote schnell mitgerissen. Bei schwacher Strömung (niedriger Stromstärke) treiben sie langsamer und in geringerer Zahl vorbei. Kurz gesagt: Die Spannung zeigt an, wie groß der „Druck“ im Stromkreis ist, während die Stromstärke angibt, wie viel Strom tatsächlich fließt.
Was ist elektrische Leistung (P)?
Die elektrische Leistung wird in Watt (W) angegeben und beschreibt, wie viel Energie innerhalb eines bestimmten Zeitraums verbraucht oder erzeugt wird – zum Beispiel bei einer Glühbirne oder einem Solarpaneel. Berechnet wird sie durch Multiplikation von Spannung und Stromstärke:
Spannung x Stromstärke = Leistung (U x I = P)

Im Haushalt erkennt man die Bedeutung an den Sicherungen im Stromkasten. Diese sind meist auf 16 Ampere ausgelegt. Multipliziert mit der Netzspannung von 230 Volt ergibt sich eine maximale Leistung von 3680 Watt:
230 Volt x 16 Ampere = 3680 Watt
Wird diese Maximallast überschritten, weil etwa zu viele Geräte auf einmal eingeschaltet sind, löst die Sicherung aus und unterbricht den Stromkreis. Daher sollten Geräte mit einer hohen Anschlussleistung wie Geschirrspüler, Wasserkocher, Herd und Backofen nicht über einen, sondern über mehrere Stromkreise und Sicherungsschalter angeschlossen werden.
Ein oft genutzter Begriff ist in diesem Zusammenhang die Kilowattstunde (kWh), also die Energiemenge, die ein elektrisches Gerät mit einer Leistung von 1000 Watt in einer Stunde verbraucht oder erzeugt. Eine Kilowattstunde reicht beispielsweise aus, um 70 Tassen Kaffee zu kochen oder 15 Hemden zu bügeln. In unserem Artikel „Fakten über Strom“ finden Sie weitere spannende Infos.
In unseren FAQs beantworten wir noch mehr Fragen zur Stromspannung:
Sie möchten regelmäßig über innovative Technologien und spannende Fakten rund um die Themen Energie und Klimaschutz informiert werden? Dann abonnieren Sie den Newsletter unseres Energiemagazins #positiveenergie!