
13. November 2025enercity PresseGrüne WärmeErneuerbare Energien
Premiere in der Hamburger HafenCity: Klimaneutrale Wärme für kühle Köpfe
- Industrieabwärme von Aurubis wird erstmals für klimafreundliche Kälteversorgung eingesetzt
- Neues Präventionszentrum zweier Berufsgenossenschaften profitiert von innovativer Technologie von enercity
- Kälte aus Fernwärme benötigt deutlicher weniger Energie als konventionelle Kälteerzeugung

Im Sommer schön kühl, im Winter angenehm warm - und stets mit nachhaltiger Energie: In der östlichen HafenCity bezieht nun das erste Gebäude neben klimaneutraler Wärme auch nachhaltige Kälte von enercity contracting. Es ist die gelungene Umsetzung des innovativen Gebäudeklima-Konzepts für das gemeinsame Schulungs- und Präventionszentrum „PREVIER“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in der Hamburger HafenCity.
In dem modernen Neubau werden etwa 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Berufsgenossenschaften dauerhaft arbeiten sowie jährlich bis zu 50.000 Seminar- und Veranstaltungsgäste Bildungsangebote wahrnehmen. Die interaktiven Mitmach-Ausstellungen können auch von der Öffentlichkeit besucht werden. In dem über 60 Meter hohen Turmbau ist außerdem ein Hotel für Seminargäste integriert.
Neue Komponente für Energiekonzept der HafenCity
Die Grundlage der klimafreundlichen Wärme- und Kälteversorgung ist die nahezu CO2-freie industrielle Abwärme des Multimetallproduzenten Aurubis. Durch den ganzjährigen Fernwärmebezug wird diese Wärmequelle bestmöglich genutzt.
Das anspruchsvolle Gesamtenergiekonzept des nachhaltigen Stadtteils HafenCity wird damit um eine weitere technische Komponente bereichert. Zunehmende und immer längere Hitzeperioden aufgrund des Klimawandels werden für Städte und die dort lebenden und arbeitenden Menschen zu einem drängenden Problem. Nachhaltige Konzepte zur CO2-freien Kühlung im Sommer sind daher auch in Deutschland ein gefragtes Thema. Nach der Premiere für das PREVIER arbeitet enercity contracting daran, auch für weitere Bauvorhaben in der HafenCity grüne Kältelösungen umzusetzen.
Energieeffiziente Kälteerzeugung
Durch den Einsatz einer sogenannten Absorptionskälteanlage, die die klimafreundliche Fernwärme in Kälte umwandelt, ist deutlicher weniger Energie notwendig im Vergleich zu anderen Kälteerzeugungskonzepten. Der Strombedarf fällt um mindestens 50 Prozent geringer aus. Denn beim enercity-Konzept entstehen 80 Prozent der Kälte aus unvermeidbarer Abwärme sowie durch freie Kühlung, die kalte Umgebungsluft nutzt. Lediglich rund 20 Prozent Spitzenlastbedarf stammt aus einer Kompressionskälteanlage.
„Industriewärme steht das ganze Jahr zur Verfügung. Sie wird aber meist nur als Wärme zum Heizen und für Warmwasser insbesondere in den kalten Jahreszeiten genutzt. Die für das Präventionszentrum eingesetzte Absorptionskältemaschine kann die stetig anfallende Wärme in Kälte umwandeln, sodass wir die industrielle Abwärme somit auch im Sommer sinnvoll nutzen können“, sagt Sascha Brandt, Vertriebsleiter der in Hamburg ansässigen enercity contracting.
Im Gegensatz zu einem elektrisch betriebenen Kompressor wird bei einer Absorptionskälteanlage Wärme eingesetzt, um das Kältemittel zu verdampfen. Konventionelle Kältebereitstellung erfolgt selbst in Neubauten allein durch Kompressionskälteanlagen und benötigt deutlich mehr elektrische Energie. In dem Neubau der beiden Berufsgenossenschaften in der HafenCity kommt eine innovative Absorptionskälteanlage vom Typ „Hummel“ zum Einsatz, die sich bei enercity contracting bereits anderenorts bewährt hat (siehe Foto mit gelb-schwarzer Anlage).
Technische Daten Kälteanlage
Kälteanschlussleistung:
941 kW
Voraussichtlicher Kältebedarf:
480 MWh/a
Einsatz Fernwärme für Kälteerzeugung:
483 MWh/a
Absorptionskältemaschine
Fabrikat Baelz, Typ Hummel




