„Das Grüne nach oben!“: Bäume pflanzen für einen gesunden Wald
Auch Wind und Wetter können sie nicht aufhalten: Rund 150 enercity-Mitarbeiter:innen haben sich an einem trüben Novembersamstag in einem Waldstück nördlich von Hannover versammelt, um frische Setzlinge in die nasse Erde zu bringen.
Hier im Fuhrberger Feld ist enercity für die Entwicklung und Bewirtschaftung von insgesamt rund 2000 Hektar Wald zuständig – das Unternehmen ist einer der größten privatwirtschaftlichen Waldbesitzer Niedersachsens.
Das Augenmerk der enercity-eigenen Forstwirtschaft liegt insbesondere auf dem Grundwasserschutz: Im Fuhrberger Feld wird ein großer Teil des Trinkwassers für die Einwohner:innen Hannovers sowie des Umlands gewonnen. Mit rund 30.400 Hektar Fläche ist das Fuhrberger Feld das größte zusammenhängende Grundwasserschutzgebiet Norddeutschlands.
Wenn das Wetter für uns schlecht ist, ist es für die Bäume prima – das haben wir heute gelernt.
Die Aufgabe der enercity-Mitarbeiter:innen und ihrer Familien an diesem Samstag ist klar: Das Grüne muss nach oben, die Wurzeln in die Erde – an diesem Tag sollen möglichst viele Setzlinge in die feuchte Erde ausgebracht werden. “Wenn das Wetter für uns schlecht ist, ist es für die Bäume prima – das haben wir heute gelernt”, erzählt Lukas Menke, der sich zum zweiten Mal an der alljährlichen Aktion beteiligt. “Dementsprechend können wir heute also fröhlich viele Bäume pflanzen.”
Seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten betreibt enercity im Fuhrberger Feld einen groß angelegten Waldumbau, um die Grundwasserneubildung zu verbessern und die Trinkwasserversorgung für die Region Hannover langfristig zu sichern. Dazu wandeln enercity-Förster Olaf Zander und sein Team den ehemals reinen Nadelwald nach und nach in einen Laub- und Mischwald um: “Unser Ziel ist es, auf unseren Flächen eine Mischung von jeweils mindestens fünf Baumarten zu haben”, erklärt Zander. Unter den neu eingesetzten Baumarten sind viele heimische Arten wie etwa Eiche, Esskastanie, Buche oder Schwarznuss.
Vor allem im Winter fördern Laub- und Mischwälder die Grundwasserneubildung, da weniger Regen in den Baumkronen verbleibt und auf diese Weise mehr Regenwasser versickern kann. Zudem sind sie weniger anfällig für Schädlinge wie etwa den Borkenkäfer - er befällt nur bestimmte Baumarten und kann sich in Mischwäldern weniger schnell ausbreiten.
“Die neuen Bäume binden CO₂, produzieren Sauerstoff und sichern unser Trinkwasser. Ich denke, wir tun heute also was Gutes”, lacht Stephan Schröter, der dieses Jahr zum ersten Mal an der Aktion teilnimmt. Mittlerweile geht die Mitarbeitenden-Pflanzaktion, die traditionell am dritten Samstag des Novembers stattfindet, schon in ihr 28. Jahr: 45.000 Bäume sind allein durch die Belegschaft bei diesen Aktionen gepflanzt worden. Auch heute werden die Kolleg:innen im Schnitt 40 Bäume pro Person pflanzen. Dabei packen nicht nur die Großen, sondern auch die Kleinen mit an, denn viele von ihnen haben ihren Nachwuchs dabei.
“Die Baumpflanzaktionen sind mehr als ein schöner Tag im Wald – sie sind ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und zur Sicherung unserer Trinkwasserversorgung”, fasst Zander zusammen. Jeder gepflanzte Baum helfe dabei, CO₂ zu binden, die Biodiversität zu fördern und die Wälder widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse zu machen.
In diesem Jahr besonders im Fokus: Die Hochwasserschäden, die im Jahr 2024 in der Region Hannover entstanden sind. Starke Regenfälle und Überschwemmungen verwandelten große Waldstücke in Kahlflächen, da die sensiblen Wurzeln der dort gewachsenen Kiefern dem Wasser nicht standhalten konnten. Seitdem werden in den betroffenen Gebieten stattdessen robuste Auwald-Baumarten gepflanzt, die besser für feuchte Böden geeignet und somit widerstandsfähiger bei Hochwasser sind.
Der Einsatz der tatkräftigen Helfer:innen wird am Ende des Tages durch ein gemütliches Lagerfeuer und einen Teller heiße Suppe belohnt. Sowohl Stephan Schröter als auch Lukas Menke blicken zufrieden auf ihr Tagwerk zurück - nicht nur auf die vielen neuen Bäume, die einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Wald und zum Grundwasserschutz im Fuhrberger Feld beitragen, sondern auch auf ein tolles Miteinander. Für beide ist klar: Bei der Baumpflanzaktion im nächsten Jahr wollen sie wieder mit dabei sein.
Alles Wissenswerte rund um das Fuhrberger Feld und den Wald der Zukunft finden Sie in unserem Magazin.
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