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Auf ein Wort

„Es war mir eine Ehre, enercity auf diesem Weg zu begleiten“

Ende 2023 wird Dr. Susanna Zapreva nach acht Jahren als Vorstandsvorsitzende von enercity die Leitung des Energiedienstleisters abgeben. Ein guter Moment, um Bilanz zu ziehen.

Frau Dr. Zapreva, seit Sie vor acht Jahren zu enercity gekommen sind, hat das Unternehmen eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Wie sehen Sie das?

Ja, in der Tat bin ich sehr stolz auf die Entwicklungen, die wir bei enercity in der Zeit hingelegt haben. Es ist uns gelungen, für unsere Stakeholder, nämlich unsere Kunden, unsere Eigentümer, für unsere Beschäftigten, aber auch für die Gesellschaft einen signifikanten Beitrag zu leisten. Den Umsatz haben wir von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 8,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr vervierfacht. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 27 Prozent. Das Ergebnis konnten wir im vergleichbaren Zeitraum von 83 Millionen Euro auf 219 Millionen Euro fast verdreifachen und erwarten dieses Jahr mehr als 400 Millionen Euro. Kein anderes Energieunternehmen in Deutschland hat eine derartige Entwicklung genommen.

4,7
Milliarden Euro
betrug der Umsatz von enercity im ersten Halbjahr 2023. Das beste Halbjahresergebnis in der Unternehmensgeschichte.

Was war das Schwierigste in dieser Zeit?

Das war mit Abstand die Veränderung der Kultur und die Aufstellung der Führungsmannschaft. Aus der Verwaltung und dem Monopoldenken kommend sich in Richtung Kundenorientierung und Unternehmertum aufzumachen, ist nicht einfach. Ich traue mich mittlerweile zu sagen, dass jede und jeder bei enercity den Anspruch hat, enercity zum kundenfreundlichsten Unternehmen Deutschlands zu machen. Ich bin richtig stolz auf unser Team.

Glauben Sie, dass enercity schon heute das kundenfreundlichste Unternehmen Deutschlands ist?

Ich glaube im Vergleich innerhalb der Energiewirtschaft: Ja. Beim Vergleich mit anderen Branchen noch nicht. Das Wichtigste ist aber, dass die Mannschaft weiß, was es dafür braucht und wie sie es schafft. Wenn das klar ist, schafft man auch das Ziel. Aus meiner Sicht wird diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen.

Was waren die anderen wichtigen Themen in dieser Zeit? 

Da gibt es viel. Ein Meilenstein war sicher die Ausgründung der Netzgesellschaft, aber auch die Fortschritte in Richtung Klimaneutralität waren richtig groß. Wir haben gezeigt, wie Wärmewende funktionieren kann, haben aber auch bei dem Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion Großartiges geleistet. Wir haben es von null auf ein Gigawatt installierte Leistung in kürzester Zeit geschafft und uns damit zum größten Windkraftbetreiber Deutschlands an Land entwickelt. Unsere Pipeline an Projekten ist so groß, dass wir in den nächsten Jahren die installierte Leistung der Stromproduktion auf das Siebenfache erhöhen können und weiterhin zu den führenden Onshore-Windkraftbetreibern in Deutschland zählen. Wir werden bis 2030 rund 7,6 Milliarden Euro in unsere Klimaneutralität investieren.

Das klingt nach einem rasanten Tempo und immensen Anstrengungen. Ist das zu schaffen?

Ja, das Unternehmen ist darauf ausgerichtet und unsere Gesellschaft braucht das Tempo. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie wir an globaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren, und die Auswirkungen unseres Handelns auf die nächsten Generationen schieben. Wir müssen das Fortschreiten des Klimawandels stoppen und die Energiepreise in Deutschland wettbewerbsfähig gestalten. Da hat enercity eine wichtige Rolle und muss einen Beitrag leisten.

Dr. Susanna Zapreva
„Ich habe die Impulse, die ich setzen konnte, gesetzt“, sagt die scheidende enercity-Konzernchefin Dr. Susanna Zapreva.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Sie enercity Ende 2023 verlassen und in Ihre Heimatstadt Wien zurückkehren werden. Warum gehen Sie jetzt?

In den vergangenen acht Jahren haben wir enercity konsequent so aufgestellt, dass der Konzern richtig wegweisend für die ganze Branche agiert. Das Unternehmen hat eine sehr gute strategische Ausrichtung. Ich glaube auch, dass enercity mittlerweile eine Gewinnerkultur entwickelt hat und stolz darauf ist. Damit ist meine Arbeit getan. Die nächsten Jahre werden von der Umsetzung geprägt sein und da besteht enercity aus richtigen Profis. Mich braucht es dafür nicht mehr. Ich habe die Impulse, die ich setzen konnte, gesetzt und es war mir eine Ehre, enercity auf diesem Weg zu begleiten.

14. Dezember 2023
Erneuerbare Energien
Hannover

Interview: Redaktion #positive energie. Fotos: Shutterstock, Franz Bischof.

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