
Fünf Gründe, warum Energiesparen wichtig bleibt
Die guten Nachrichten der Bundesnetzagentur verdanken wir nicht nur der Tatsache, dass es der Bundesregierung gelungen ist, Ersatz für die im Sommer gestoppten russischen Gaslieferungen zu finden. Oder den vergleichsweise milden Außentemperaturen der vergangenen Monate. Auch die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Industrie, die ihren Gasverbrauch deutlich reduzierten, haben erheblich zur zunächst einmal entspannten Lage beigetragen. Laut aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sanken der monatliche Erdgasverbrauch in Deutschland 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent und der monatliche Stromverbrauch um drei Prozent.
Wer nun aber denkt, er könne problemlos in alte Muster zurückfallen und es mit dem Energiesparen erst einmal wieder gut sein lassen, der irrt. Hier kommen fünf gute Gründe, warum Energiesparen wichtig bleibt:
1. Nach dem Winter ist vor dem Winter
Auch wenn keine Gasmangellage im Winter 22/23 eingetreten ist, droht die Gefahr im nächsten Winter erneut. Wie unter anderem die Internationale Energieagentur (IEA) mitteilte, müsse sich die Europäische Union (EU) im nächsten Winter auf eine Gasknappheit einstellen. Die Situation könne im Winter 23/24 sehr viel schwieriger werden als im Winter 22/23, denn die Umstände, die es EU-Ländern erlaubt hätten, ihre Speicher vor dem Winter 22/23 zu füllen, könnten im nächsten Jahr eventuell wegfallen.
So sei es beispielsweise möglich, dass Russland auch seine restlichen Lieferungen einstellen könnte. Dazu käme, dass das globale Angebot an Flüssiggas (LNG) knapp werden könnte – insbesondere, wenn die Nachfrage in China wieder ansteige. Außerdem könne man sich nicht auf ähnlich milde Temperaturen wie in dieser Saison verlassen. Insgesamt könnten den EU-Staaten dadurch laut der IEA rund 30 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen. Energiesparen ist also auch 2023 das Gebot der Stunde.

2. Energiesparen hilft uns, energiepolitisch unabhängiger zu werden
Im Jahr 2022 haben wir – und andere Länder Europas – erlebt, wie gefährlich es ist, von einem Energielieferanten abhängig zu sein. Bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Deutschland einen großen Teil fossiler Energien aus Russland importiert, und der plötzliche Exportstopp der Russen im August 2022 hat uns in ernste Bedrängnis gebracht. Deswegen ist es wichtig, dass wir so schnell wie möglich Energiesouveränität erlangen.
Dieses Ziel erreichen wir, indem wir die Energiewende beschleunigen. Mit erneuerbaren Energien wird uns langfristig eine günstige, unabhängige und sichere Energieversorgung gelingen. Die Bundesregierung hat daher die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 verankert. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis dahin ist und bleibt ein niedriger Energieverbrauch der effizienteste Beitrag zu mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten.
3. Die Energiepreise können auch 2023 wieder steigen
Zwar hat die Bundesregierung Verbraucherinnen und Verbraucher mit den sogenannten Gas- und Strompreisbremsen entlastet. Die Preisbremsen deckeln jedoch nur 80 Prozent des Verbrauchs. Für die restlichen 20 Prozent gelten die normalen Marktpreise – und die werden Energieexperten zufolge weiter steigen.
Das Beratungsunternehmen Prognos etwa prognostizierte, dass die Strompreise an der Börse 2023 im Jahresdurchschnitt deutlich anziehen werden. Um wie viel genau, vermag niemand vorauszusagen. Dafür schwanken die Preise im Stromgroßhandel – dem sogenannten Spotmarkt – derzeit zu stark. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Strompreise vor dem Jahr 2024 langfristig fallen werden. Und auch für Erdgas werden Verbraucher nach Einschätzung der Bundesnetzagentur im Jahr 2023 deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als zuvor. Trotz Strom- und Gaspreisbremse ist der Anreiz zum Energiesparen also weiterhin hoch – schließlich bedeutet jede eingesparte Kilowattstunde bares Geld.

4. Energiesparen ist gut fürs Klima
Ein bewusster Umgang mit Energie schont nicht nur das eigene Portemonnaie. Auch die Umwelt profitiert von jeder Energieeinsparung. Schließlich verursachen nicht erneuerbare Primärenergieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas einen erheblichen Teil der Umwelt- und Klimabelastungen. Die bei ihrer Verbrennung entstehenden Treibhausgase, darunter auch CO2, tragen maßgeblich zum Treibhauseffekt und damit zum Klimawandel bei. In Sachen Klimaschutz gilt daher: Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen. Wir müssen unsere Verbrauchsmuster also langfristig ändern. In unserer „Übersicht: Energiesparen zu Hause, im Büro und unterwegs“ erfahren Sie, wie jeder ganz einfach dazu beitragen kann, Strom, Gas und Wasser zu sparen.
5. Wer in Energieeffizienz investiert, investiert in die Zukunft
Hausbesitzer, die das Klima schützen und zugleich Energie sparen möchten, sollten in die energetische Sanierung ihrer Immobilie investieren. Erhebungen des Umweltbundesamtes zufolge werden in Deutschland allein durch die Produktion von Heizwärme und Warmwasser rund 120 Millionen Tonnen CO2 produziert. Wer den Energiebedarf seines Hauses mit gezielten Maßnahmen senkt – etwa durch die Dämmung von Dach und Fassade, durch neue Fenster oder den Einbau einer neuen Heizung –, spart nicht nur viel Geld und wertet seine Immobilie auf. Er kann zudem erheblich dazu beitragen, dass Deutschlands Energieversorgung sicherer und das Klima nachhaltig geschützt wird. Im Artikel „Energiekosten senken durch energetische Sanierung“ lesen Sie alles Wichtige zum Thema energieeffizientes Wohnen.
Energie sparen und in die Zukunft investieren!
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