
Warum der Umstieg aufs E-Auto immer attraktiver wird
Warum ist die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland so stark angestiegen?
Die aktuelle Beliebtheit von Elektroautos in Deutschland lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Zum einen hat die Modellvielfalt erheblich zugenommen: Automobilhersteller bieten mittlerweile eine breite Auswahl an reinen Elektrofahrzeugen in verschiedenen Preissegmenten an. Die Zahl der verfügbaren Modellversionen ist inzwischen auf 300 gestiegen – darunter sind kompakte Stadtflitzer ebenso wie geräumige SUV zu finden.
Ein zusätzlicher wichtiger Treiber ist die Annäherung der Preise zwischen Elektroautos und vergleichbaren Verbrennern. Viele Stromer, insbesondere im Klein- und Kompaktwagensegment, sind derzeit nur noch wenige Tausend Euro teurer als vergleichbare Benzinfahrzeuge; sie sind teils sogar günstiger, wenn laufende Betriebskosten oder Vergünstigungen miteinbezogen werden. Denn einige Hersteller geben Rabatte oder haben günstige Leasingangebote.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die verbesserte Ladeinfrastruktur. In den letzten Jahren wurden Ladepunkte flächendeckend ausgebaut, was die Vorbehalte der Verbraucher:innen in Bezug auf die Reichweite verringert haben dürfte.

Was spricht für Elektroautos im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen?
Kurzum: Reine Elektroautos sind umweltfreundlicher. Während der Fahrt stoßen sie keine schädlichen Emissionen wie CO₂, Stickoxide oder Feinstaub aus. Die positive Bilanz wird weiter verstärkt, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Auch wenn die Produktion von Elektrofahrzeugen zunächst mehr CO₂-Emissionen verursacht, besonders wegen der Batterie, so liegen sie in der Gesamtbilanz nach 45.000 bis 60.000 Kilometern deutlich unter den Emissionswerten von Benzin- und Dieselfahrzeugen.
Außerdem haben reine Elektroautos weniger verschleißanfällige Teile als Verbrenner. So entfällt beispielsweise der Ölwechsel, und es gibt keine Abgasanlage. Beim sogenannten regenerativen Bremsen wirkt der Elektromotor als Generator: Er wandelt Bewegungsenergie in Strom um, der in der Batterie gespeichert wird (Rekuperation). Dadurch werden die mechanischen Bremsen seltener gebraucht, was ihren Verschleiß reduziert und ihre Lebensdauer potenziell verlängert.
Ein weiterer Vorteil von Elektroautos ist ihre höhere Effizienz. Der Elektromotor wandelt einen deutlich größeren Anteil der eingesetzten Energie in Bewegungsenergie um. Während der Benziner nur einen Wirkungsgrad von etwa 35 Prozent erreicht und das Dieselfahrzeug 45 Prozent, kommt das Elektroauto auf 65 Prozent.
Mehr zur Funktionsweise von Elektromotoren lesen Sie im Artikel „Wie funktioniert eigentlich ein Elektromotor?“
Wie konsequent wird die Ladesäuleninfrastruktur ausgebaut?
Das Angebot an Ladesäulen für Elektroautos hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. So gab es zum 1. Januar 2025 in Deutschland laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) insgesamt rund 160.000 Ladepunkte, was einem Zuwachs von 30.000 Ladepunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein weiterer Fortschritt ist der Ausbau der Schnell- und Ultraschnellladetechnologie: An einer Schnellladesäule mit 50 bis 150 Kilowatt (kW) Leistung können Elektroautos zum Teil in weniger als 30 Minuten auf 80 Prozent ihrer Batteriekapazität aufgeladen werden, an einer Ultraschnellladesäule mit bis zu 350 kW Leistung sogar bisweilen in unter 20 Minuten. Dadurch werden längere Fahrten viel stressfreier, da keine ausufernden Pausen mehr nötig sind. Im Jahr 2024 wurden deutschlandweit 8000 neue Ultraschnellladepunkte errichtet.
Darüber hinaus gibt es inzwischen zahlreiche Ladesäulenbetreiber, und die Zahlungsmethoden sind flexibler denn je. Nutzende können über Apps oder sogar direkt mit der Kreditkarte an den Ladesäulen bezahlen. Auch enercity bietet mit der easyGo-App eine Lösung, die alle wichtigen Funktionen in nur einer App vereint. So können enercity-Kund:innen mit ihr nicht nur die Verfügbarkeit von mehr als 100.000 Ladepunkten in ganz Deutschland abrufen. Sie erhalten zudem auch in Echtzeit Informationen über die Ladeleistung und die jeweilig gültigen Tarife.
Günstig bei niedriger Nachfrage, teurer in Spitzenzeiten: Dynamische Ladestromtarife passen sich an die Nachfrage an. Durch intelligentes Laden, zum Beispiel in der Nacht, können Sie Kosten sparen – ganz einfach per App!
Als erstes Unternehmen in Deutschland führte enercity in Zusammenarbeit mit dem Technologiepartner ev-pay im August 2025 außerdem dynamische Strompreise für das Ad-hoc-Laden von Elektrofahrzeugen an einer öffentlichen Ladestation ein. Das Pilotprojekt startet an zwölf öffentlichen Schnellladestationen mit 24 Ladepunkten am Cityring in Hannover und ist Wegbereiter für mehr Preistransparenz, einfacheres Laden und eine stärkere Integration erneuerbarer Energien.
Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit einer intelligenten Ladeplanung: Apps bieten Echtzeit-Statusüberprüfungen, sodass die Nutzenden jederzeit sehen können, welche Ladesäulen gerade verfügbar sind. Außerdem zeigen die Apps an, wo und wann Ladepunkte weniger frequentiert sind. So lassen sich unnötige Wartezeiten vermeiden.
Wie wird sich der Preis für Elektroautos entwickeln?
Ein zentraler Faktor für die Preisentwicklung von Elektroautos sind die Batteriekosten, die einen erheblichen Teil der Produktionskosten ausmachen. Mit den fortschreitenden Innovationen in der Batterietechnologie ist zu erwarten, dass diese Kosten weiterhin sinken werden. In den vergangenen Jahren sind die Preise für Batterien bereits deutlich gefallen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die sogenannten Skaleneffekte: Je mehr Elektroautos produziert werden, desto günstiger wird die Herstellung eines einzelnen Fahrzeugs. Dies führt zu einer Senkung der Produktionskosten pro Fahrzeug und könnte auch den Preis für die Endverbrauchenden positiv beeinflussen. Zusätzlich spielen immer strenger werdende CO₂-Grenzwerte eine Rolle, was die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen weiter anheizt und somit auch die Produktionskapazitäten erhöht.

Entscheidend für die Preisentwicklung von Elektroautos in Deutschland ist auch die Politik der Bundesregierung. Mit ihrem 8-Punkte-Plan will sie die Elektromobilität stärken. Der Plan sieht unter anderem eine Erhöhung der steuerlichen Förderung für E-Dienstwagen ebenso vor wie eine Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos, die bis zum Jahr 2035 gilt. Zudem soll ein Social-Leasing-Programm eingeführt werden, das Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität unterstützt.
Welche Zukunftsperspektiven hat die Elektromobilität weltweit?
Die Elektromobilität wächst weiter rasant: Das Jahr 2024 stellte einen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Automobilwelt dar. Weltweit wurden laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) rund 17 Millionen neue Elektro-Pkw zugelassen, was den Vorjahresrekord von 13 Millionen deutlich übertraf. Bemerkenswert ist, dass demnach mehr als jeder fünfte weltweit verkaufte Pkw bereits elektrisch betrieben wird. Dabei liegen batteriebetriebene Elektrofahrzeuge mit 10,8 Millionen Einheiten klar vor Plug-in-Hybriden oder Pkw mit Brennstoffzelle.
Der größte Markt für Elektromobilität ist China – und zwar mit deutlichem Abstand. Etwa zwei Drittel der globalen Elektro-Pkw-Zulassungen (10,8 Millionen Einheiten) entfielen 2024 auf die Volksrepublik. Die Vereinigten Staaten folgten auf Platz zwei mit 1,54 Millionen Zulassungen. Deutschland blieb der wichtigste Markt für Elektromobilität in Europa und rangierte im vergangenen Jahr international auf Platz drei. Mit 572.700 Neuzulassungen entfiel nahezu jedes fünfte in Europa verkaufte Elektroauto auf den deutschen Markt.
Die bisher vorliegenden Zahlen für 2025 zeigen eine weiterhin starke Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. In Kombination mit der fortschreitenden technologischen Entwicklung gehen Expert:innen davon aus, dass sich Elektromobilität zur dominierenden Antriebsform auf globaler Ebene entwickeln wird.
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