
Warum Unternehmen mit E-Mobilität besser fahren
E-Autos im Flottenmanagement: Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick
Ein E-Fuhrpark ist gut für die Umwelt. Die Vorteile für Unternehmen gehen jedoch weit über den Klimaschutz hinaus:
- Kosten senken: E-Autos haben meist niedrigere Wartungskosten und erzeugen pro Kilometer weniger Energiekosten als Verbrenner.
- Image stärken: Wer auf Strom statt Sprit setzt, zeigt klar Haltung in Sachen Nachhaltigkeit – gegenüber Kund:innen, Geschäftspartner:innen und dem eigenen Team.
- ESG-Ziele erfüllen: Ein E-Fuhrpark verbessert Umweltkennzahlen und unterstützt Unternehmen bei Nachhaltigkeitsberichten sowie gesetzlichen Vorgaben wie dem Energiedienstleistungsgesetz.
- Zukunft sichern: Angesichts strengerer CO₂-Regeln und steigender Spritpreise ist E-Mobilität eine zukunftsfähige Investition.
- Mitarbeitende begeistern: Moderne, leise Fahrzeuge kommen gut an – besonders, wenn auch privat von der Ladeinfrastruktur profitiert werden kann.

Schritt für Schritt: So gelingt der Start in die E-Mobilität
Die Umstellung des Fuhrparks kann – abhängig von Unternehmensgröße und Anforderungen – ein anspruchsvolles Vorhaben sein. Diese sechs Schritte bieten eine verlässliche Orientierung für einen erfolgreichen Einstieg.
Schritt 1: Bedarf analysieren
Ermitteln Sie, wie Ihre Fahrzeuge aktuell genutzt werden: Welche Strecken werden täglich zurückgelegt, welche Fahrzeugtypen kommen zum Einsatz, und welche Standorte sind relevant?
Schritt 2: Ziele definieren
Setzen Sie sich konkrete Ziele und legen Sie einen Zeitrahmen fest (z. B. eine bestimmte Anzahl elektrifizierter Fahrzeuge bis zum Jahr X).
Schritt 3: Pilotphase starten
Beginnen Sie mit einem kleinen, überschaubaren Teil der Flotte. So sammeln Sie praktische Erfahrungen, bevor Sie in die Skalierung gehen.
Schritt 4: Ladeinfrastruktur aufbauen
Planen und installieren Sie passende Ladepunkte an relevanten Standorten. Berücksichtigen Sie Ladeleistung, Lastmanagement und Zugänglichkeit.
Schritt 5: Mitarbeitende einbinden
Kommunizieren Sie offen, bieten Sie Schulungen und Testmöglichkeiten an. So fördern Sie die Akzeptanz und motivieren zur aktiven Mitgestaltung.
Schritt 6: Fördermöglichkeiten prüfen
Prüfen Sie aktuelle Fördermöglichkeiten für Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Beratung. So senken Sie die Investitionskosten deutlich.
Die richtige Ladeinfrastruktur ist entscheidend
Eine funktionierende Ladeinfrastruktur ist das Rückgrat jedes elektrifizierten Fuhrparks. Unternehmen sollten die Planung in verschiedene Teilbereiche gliedern:
Standortwahl
Ladepunkte sollten strategisch dort installiert werden, wo Fahrzeuge ohnehin parken – etwa auf Firmenparkplätzen, in Tiefgaragen oder bei Außendienstmitarbeitenden zu Hause. Die Nutzung vorhandener Stellflächen spart Kosten und erhöht die Ladebereitschaft.
Arten von Ladestationen
Wallboxen mit Wechselstrom (AC) eignen sich für das Laden über Nacht oder während der Arbeitszeit. Bei hoher Auslastung und engem Zeitplan können Schnellladestationen mit Gleichstrom

Lastmanagement
Ein intelligentes Ladesystem verteilt die vorhandene Netzleistung effizient auf mehrere Fahrzeuge. Dadurch werden Stromspitzen vermieden und unnötige Investitionen in Netzanschlüsse reduziert. Wichtig ist hierbei auch die Integration ins betriebliche Energiemanagement.
Zugänglichkeit und Nutzergruppen
Es sollte festgelegt werden, ob die Ladeinfrastruktur ausschließlich intern genutzt wird oder auch für Kund:innen, Gäste oder die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Dies beeinflusst sowohl das technische Konzept als auch die Abrechnungssysteme.
Netzanbindung und Genehmigungen
Je nach geplanter Ladeleistung kann eine Abstimmung mit dem Netzbetreiber erforderlich sein. Ab einer bestimmten Größenordnung ist gegebenenfalls eine baurechtliche Genehmigung notwendig. Diese Punkte sollten frühzeitig geklärt werden, um Verzögerungen zu vermeiden.
Verbrauchserfassung und Abrechnung
Transparente Nutzung setzt geeignete Systeme zur Verbrauchserfassung, zur Nutzeridentifikation und zur automatisierten Abrechnung voraus. Diese können zentral verwaltet werden und ermöglichen auch die Integration von Heimladepunkten für Dienstfahrzeuge.
Jedes Unternehmen hat ganz eigene Anforderungen und Rahmenbedingungen. Daher ist es sinnvoll, bei der Planung und Umsetzung Ihrer Ladeinfrastruktur auf einen erfahrenen Partner zu setzen. Unsere Expert:innen unterstützen Sie dabei, die optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.
Förderungen und steuerliche Vorteile in Deutschland
Derzeit gibt es keine bundesweite Förderung von Ladeinfrastruktur für Unternehmen. Doch noch für 2025 haben Union und SPD neue Kaufanreize angekündigt. Bis dahin empfiehlt sich ein Blick in die lokalen Förderprogramme auf Landesebene oder kommunaler Ebene. Eine regelmäßige Prüfung der aktuellen Förderkulisse lohnt sich, da sich Förderbedingungen immer wieder ändern.

Ein Beispiel für eine länderspezifische Förderung ist das Programm progres.nrw – Förderung von nicht öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Hier werden Ladestationen einschließlich Netzanschluss gefördert. Antragsberechtigt sind alle in NRW ansässigen Unternehmen. Die Fördersätze betragen bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten pro Ladepunkt.
Zusätzlich zu den Förderprogrammen profitieren Unternehmen von zinsgünstigen Krediten. Hervorzuheben sind hier der KfW-Investitionskredit 268 und das KfW-Programm 293. Im Artikel „Neue Anreize in der Diskussion – 2025: Förderungen für Elektroautos“ lesen Sie mehr.
Für rein elektrische Dienstfahrzeuge bietet der Gesetzgeber zudem attraktive steuerliche Anreize. So sind Elektroautos, die bis zum 31. Dezember 2025 erstmals zugelassen werden, bis Ende 2030 vollständig von der Kfz-Steuer befreit. Auch bei der Dienstwagenbesteuerung profitieren Unternehmen erheblich: Für E-Fahrzeuge mit einem Bruttolistenpreis von bis zu 70.000 Euro fällt bei privater Nutzung lediglich ein geldwerter Vorteil von 0,25 Prozent des Listenpreises an – im Vergleich zu einem Prozent bei herkömmlichen Verbrennern. Für teurere Elektroautos gilt ein reduzierter Satz von 0,5 Prozent.
Zusätzlich können Unternehmen jährlich Einnahmen über die sogenannte Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) generieren. Für jedes rein elektrische Fahrzeug lassen sich – abhängig vom Marktpreis – derzeit etwa 100 bis 300 Euro pro Jahr erzielen. Voraussetzungen hierfür sind eine Registrierung sowie der Nachweis über einen zertifizierten Dienstleister.
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