Eine Frau mit dem Staubsauger im Wohnzimmer
Gut zu wissen

Das kann man alles mit einer Kilowattstunde Strom machen

Energiesparen ist gut fürs Klima und gut für den eigenen Geldbeutel. Wir erklären, wofür wir in Küche, Bad und Co. eine Kilowattstunde Strom verbrauchen – und wo das meiste Energiesparpotenzial liegt.

Ob Ofen, Bügeleisen oder Elektrozahnbürste: Im Schnitt finden sich heute in jedem Haushalt in Deutschland mehr als 70 Elektrogeräte, die Strom verbrauchen – eine ganze Menge. Klar ist: Wer gut mit ihnen haushaltet, schont Geldbeutel und Umwelt. Dabei sind moderne Geräte oftmals deutlich sparsamer als ihre Vorgänger. So hat etwa ein alter Staubsauger mit einer Nennleistung von 2000 Watt nach 30-minütigem Saugen bereits eine Kilowattstunde (kWh) verbraucht. Ein neueres Modell mit gleicher Saugkraft könnte dafür hingegen viermal so lange im Einsatz sein. Genauso ist es auch bei anderen Geräten, die sich in unseren vier Wänden tummeln.

Was ist eigentlich eine Kilowattstunde Strom?

Eine Kilowattstunde (kWh) Strom meint die Energiemenge, die bei einer Leistung von einem Kilowatt innerhalb von einer Stunde umgesetzt wird. Im Schnitt fallen in einem Zweipersonenhaushalt insgesamt zwischen 2000 und 3500 Kilowattstunden pro Jahr an. Wie hoch dieser Wert tatsächlich ist, hängt beispielsweise davon ab, ob es sich um ein Haus oder eine Mietwohnung handelt – und wie sparsam die Bewohner:innen sind. Wie viele Kilowattstunden ein einzelnes Gerät innerhalb einer Stunde verbraucht, lässt sich ganz leicht selbst mit der folgenden Formel herausfinden:

Leistung des Geräts (in Watt) x 1 (für eine Stunde) : 1000 = Stromverbrauch des Geräts

Grafik Stromverbrauch

Beispiel: Ein Staubsauger hat 2000 Watt. Multipliziert man diesen Wert mit eins und teilt ihn wieder durch 1000, ergibt das zwei. Heißt: Ein Staubsauger mit 2000 Watt verbraucht zwei Kilowattstunden Strom, wenn er eine Stunde im Einsatz ist.

Was kann man mit einer Kilowattstunde Strom alles machen? Und wo steckt Energiesparpotenzial?

 

  • Toaster: Mit einer Kilowattstunde Strom lassen sich bis zu 160 Brotscheiben oder Brötchenhälften toasten. Im Vergleich zu Aufbackbrötchen ist getoastetes Brot damit ein absoluter Energiespartipp. Denn ein sparsamer Backofen verbraucht zwar genau wie ein Toaster etwa 1000 Watt. Aber um ein Brötchen aufzubacken, benötigt ein Ofen rund 15 Minuten. Ein Toaster schafft das in gut drei Minuten – das heißt, er würde fünf Einsätze schaffen, während ein Toaster 160 Toastvorgänge mit einer Kilowattstunde Strom meistert.
  • Wasserkocher: In einem Wasserkocher mit einem Fassungsvermögen von zwei Litern, der 2000 Watt Leistung hat, lässt sich für eine Kilowattstunde Strom bis zu zehnmal Wasser zum Kochen bringen. Wer stattdessen zwei Liter Wasser auf dem Herd erhitzt, verbraucht doppelt so viel Energie.

 

  • Durchlauferhitzer: Einfach mal unbedarft den Wasserhahn laufen lassen? Besser nicht. Ein Durchlauferhitzer verbraucht schon in drei Minuten eine Kilowattstunde Strom – vom unnötigen Trinkwasserverbrauch ganz zu schweigen. Wie beim elektrischen Durchlauferhitzer bares Geld gespart werden kann, haben wir hier zusammengefasst.
Ein Mann gießt Wasser aus einem Wasserkocher in einen Kaffeebecher
Nicht vergessen: Wasserkocher sollten regelmäßig entkalkt werden, denn bei einem stark verkalkten Gerät erhöht sich der Energieverbrauch um bis zu zehn Prozent.
  • Föhn: Moderne Haartrockner haben in der Regel mindestens 2000 Watt. Das heißt: Nach 30 Minuten ist eine Kilowattstunde Strom verbraucht. Mit einem Lockenstab oder Glätteisen mit je 45 Watt Leistung könnte frau sich dagegen 66-mal 20 Minuten lang die Haare stylen, ehe eine Kilowattstunde Strom aufgebraucht ist.

 

  • Elektrozahnbürste: Elektrische Zahnbürsten sind besonders energieeffizient. Bis zu 1500-mal Zähneputzen ist mit ihnen drin, bevor eine Kilowattstunde Strom anfällt. Bei zweimal täglichem Zähneputzen reicht die Leistung also ganze zwei Jahre.
Ein Vater befüllt eine Waschmaschine und trägt dabei seinen Sohn huckepack
Wichtig: Mindestens einmal im Monat sollte eine 60-Grad-Wäsche mit pulverförmigem Vollwaschmittel durchlaufen. Nur so werden alle in der Maschine entstandenen Keime beseitigt.
  • Waschmaschine: Für den Verbrauch von einer Kilowattstunde Strom kann die Waschmaschine je nach Modell getrost ein- bis zweimal bei 30 Grad durchlaufen. Im Vergleich zu einem 60-Grad-Programm können dabei mehr als 40 Prozent Energie eingespart werden. Und die 30-Grad-Wäsche reicht vollkommen aus, denn marktübliche Waschmittel sind heute so zusammengesetzt, dass höhere Temperaturen in der Regel überflüssig sind. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Waschmaschine ausreichend beladen ist. Im Artikel Nachhaltig & umweltfreundlich Wäsche waschen: So einfach ist es!“ erhalten Sie weitere Tipps zum nachhaltigen Waschen.

 

  • Bügeleisen: Klar – bügeln will gelernt sein. Man muss es außerdem auch wollen. Wer es tatsächlich will, kann mit einer Kilowattstunde Strom 15 Hemden knitter- und faltenfrei bekommen.

 

  • Lampen: Mit modernen LED-Lampen (zehn Watt) kann ein Raum bis zu 100 Stunden mit nur einer Kilowattstunde Strom ausgeleuchtet werden. Damit verbrauchen sie mehr als 80 Prozent weniger Strom als eine gewöhnliche Glühlampe. Ein Leuchtmittelwechsel lohnt sich also!

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4. Juli 2023
Energiespartipps
Klimaschutz
Ökostrom

Text: Sophie Makkus. Fotos: Getty Images.

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