
enercity macht Hannover zum Leuchtturm der Wärmewende
Fast 40 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland entstehen im Wärmemarkt. Die Wärmewende spielt daher eine zentrale Rolle, um in Deutschland die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Auch die Landeshauptstadt Hannover setzt auf konkrete Maßnahmen, um die Klimaziele zu erreichen. Dabei fokussiert sich enercity als regionaler Energieversorger insbesondere auf den Ausbau klimafreundlicher Fernwärme – mit einem ambitionierten Zeitplan, milliardenschweren Investitionen und dem Ausbau von erneuerbaren, heimischen Energieträgern.
Bis 2030 investiert enercity mehrere Milliarden Euro in die Energie- und Wärmewende der Landeshauptstadt. Das stärkt die Region – von neuen Arbeitsplätzen im Handwerk bis zu Aufträgen im Rohrleitungs- und Tiefbau. So entsteht eine nachhaltige Wertschöpfung, die weit über den Klimaschutz hinausgeht. Das Ziel für die Zukunft ist klar definiert: eine nachhaltige, bezahlbare und zukunftssichere Wärmelösung für die Menschen in Hannover.
Mit dem beispielhaften Gesamtkonzept für eine künftig klimaneutrale Wärmeversorgung ist Hannover bundesweit ein Leuchtturm der Wärmewende. „Schon in drei Jahren soll die Wärme bis zu 75 Prozent grün sein – und zukünftig sogar vollständig klimaneutral“, sagt enercity-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Marc Hansmann.

Frühzeitiger Kohleausstieg in Hannover
Bereits 2017 hat sich enercity für den Ausstieg aus der Kohle entschieden. Das frühzeitige Engagement zahlt sich nun aus. Während bundesweit für den Kohleausstieg noch über ein mögliches Enddatum im Jahr 2038 diskutiert wird, setzt enercity in Hannover landesweit Maßstäbe: Spätestens nach der Heizperiode im Winter 2027/2028 soll das Steinkohlekraftwerk in Hannover-Stöcken abgeschaltet werden.
Um jederzeit eine sichere Wärmeversorgung für die Menschen in der Leinestadt zu gewährleisten, wird der Kohleausstieg schrittweise erfolgen:
- Block I des Kraftwerks Stöcken geht Ende 2025 in die Reserve und wird am 31. März 2026 offiziell stillgelegt. Parallel dazu nimmt ein neues Biomasse-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme aus nicht recycelbarem Altholz gewinnt, am Standort Stöcken den Betrieb auf.
- Block II des Kraftwerks Stöcken folgt nach der Heizsaison des Winters 2027/2028.

Damit das Steinkohlekraftwerk endgültig ersetzt werden kann, baut enercity bis zu 14 neue Anlagen zur erneuerbaren Wärmeerzeugung. Bei allen Anlagen handelt es sich um dezentrale Versorgungslösungen, die vor allem auf regionale Ressourcen wie Altholz, Abwärme, Biomethan, Klärschlamm und Geothermie setzen – und die Region mit dem Einsatz unterschiedlicher Brennstoffe und einem innovativen Technologiemix unabhängig machen von fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Kohle. Besonders ressourcenschonend wird die Produktion von grüner Wärme durch regionale Kreislaufwirtschaft wie zum Beispiel bei der Klärschlammverwertungsanlage in Hannover-Lahe oder dem Biomasse-Heizkraftwerk in Stöcken.
Heizkraftwerk Linden fit für Wasserstoff
Auch bestehende Anlagen werden fit für die Zukunft gemacht: Das mit Erdgas betriebene Heizkraftwerk Linden wird bis 2036 H2-ready. Die modernisierten Turbinen könnten dann mit grünem Wasserstoff betrieben werden – ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Der zentrale Handlungsansatz zur Senkung der Emissionen des Wärmesektors ist die sogenannte kommunale Wärmeplanung. Und auch hier geht enercity voran: Als erste Kommune in Niedersachsen hat die Landeshauptstadt ihre Wärmeplanung bereits im Dezember 2023 an das Land übermittelt – weit vor dem Inkrafttreten gesetzlicher Pflichten, die gemäß Wärmeplanungsgesetz (WPG) für Kommunen mit über 100.000 Einwohnern für den 30. Juni 2026 und für kleinere Kommunen für den 30. Juni 2028 festgelegt wurden.
Grüne Fernwärme als Gamechanger
Die gemeinsame kommunale Wärmeplanung ist bereits im März 2025 zwischen der Stadt Hannover und enercity beschlossen worden. Sie legt fest, wie eine Kommune ihre Wärmeversorgung langfristig klimaneutral, effizient und bedarfsgerecht gestaltet. Dabei wurde auch geprüft, welche Haushalte künftig mit grüner Energie durch Fern- oder Nahwärmenetze oder dezentrale Wärmelösungen wie beispielsweise Wärmepumpen versorgt werden können.
Planungen gehen davon aus, dass bis 2035 etwa 36 Prozent des städtischen Wärmebedarfs durch dezentrale Wärmepumpen gedeckt werden. Außerdem sollen künftig neun Prozent über Nahwärme und ganze 56 Prozent des Wärmebedarfs über klimaneutrale Fernwärme abgedeckt werden. Damit wird grüne Fernwärme zum zentralen Baustein für eine sichere und saubere Energieversorgung in Hannover.
Um diese ambitionierten Ziele erreichen zu können, wird derzeit die Infrastruktur angepasst: Das Leitungsnetz in Hannover will enercity nahezu verdoppeln. Konkret bedeutet das, dass das Fernwärmenetz bis 2040 auf etwa 550 Kilometer ausgebaut werden soll. Die Anzahl der aktuell rund 3750 angeschlossenen Gebäude will enercity bis 2040 verfünffachen.
„Diese große Aufgabe ist nicht von heute auf morgen bewältigt: Sie verlangt Geduld und Verständnis von Menschen, vor deren Haustüre zum Beispiel gerade eine Baumaßnahme dafür stattfindet“, betont enercity-Vorstandsmitglied Hansmann. „Aber es wird sich lohnen: Am Ende wird Hannover davon sehr profitieren.“
Weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung in Hannover gibt es im Artikel „Kommunale Wärmeplanung: Für wen ist sie wichtig? “.
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