E-Auto laden Sonnenuntergang
Gut zu wissen

E-Auto laden: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wie lade ich ein E-Auto? Wie bezahlt man an der Ladesäule? Und wo findet man die nächste Ladestation? Solche und ähnliche Fragen stellt man sich meist, wenn man über den Umstieg auf Elektromobilität nachdenkt. Wir geben Antworten auf die häufigsten Fragen.

1. Wie funktioniert das Laden eines E-Autos?

Wenn der eingebaute Akku eines E-Autos leer ist, muss er wieder geladen werden – ähnlich wie der Benzintank eines Verbrenners wieder aufgefüllt werden muss. Dafür stellen Sie den Motor ab und verbinden das Auto per Kabel mit einer Ladestation. Hat die Ladestation kein eigenes Kabel, dann schließen Sie ein mitgebrachtes Kabel zuerst am Ladepunkt an, danach am Auto. Der Ladevorgang beginnt an der heimischen Wallbox normalerweise automatisch beziehungsweise nach der Autorisierung via Schlüssel, Karte oder PIN, sofern man die Anlage gegen unbefugten Zugriff durch Dritte gesichert hat. Gleichermaßen startet der Ladeprozess an öffentlichen Ladepunkten und ist damit vergleichbar mit Selbstbedienungstankstellen, bei denen man vor dem Tankvorgang die Autorisierung oder die Bezahlung hinterlegt. Ist der gewünschte Ladestand Ihres Elektroautos erreicht, entriegeln Sie den Stecker fahrzeugseitig (herstellerabhängig) und ziehen den oder die Stecker wieder ab – und weiter geht die Fahrt.

Ansicht eines Autos das unter einem mit Solarpaneelen gedeckten Carport einparkt aus der Vogelperspektive
An immer mehr Autobahnraststätten in Europa kann man inzwischen Solarstrom tanken.

2. Wie teuer ist es, ein E-Auto zu laden?

Das hängt davon ab, welche Ladekapazität der Akku hat, wie schnell das E-Auto geladen werden soll – und an welchem Ort. So ist an öffentlichen Ladesäulen langsames Laden mit Wechselstrom (AC: 3,7 bis 22 kW) günstiger als schnelles Laden mit Gleichstrom (DC: 50 bis 350 kW). Außerdem beeinflusst der Ladetarif den Preis, der je nach Anbieter variieren kann. Hier können Sie vorab durch den Vertragsschluss mit einem deutschland- oder sogar europaweiten Anbieter Geld sparen und Planbarkeit schaffen.

Noch günstiger ist das Laden über eine Wallbox daheim, was sich ebenfalls über die Wahl des Stromtarifs oder über die Nutzung der eigenen Photovoltaikanlage beeinflussen lässt.

Einige Verbrauchermärkte bieten sogar kostenlose Lademöglichkeiten an ihren Standorten an. Grundsätzlich lässt sich sagen: Obwohl sich die Strompreise seit Herbst 2022 auf einem hohen Niveau bewegen, ist das Laden von Strom preisgünstiger als das Tanken von Benzin.

20
Minuten
dauert das Laden eines E-Autos an einer DC-Ladesäule.

3. Wie lange dauert das Laden eines E-Autos?

Das hängt nicht nur vom Automodell und der Akkukapazität ab, sondern auch von der verwendeten Ladetechnik und Leistung einer Ladesäule. Je höher die Ladeleistung, desto schneller ist der Ladevorgang abgeschlossen. So variiert die Ladezeit für eine 58-kW-Batterie zwischen 15,7 Stunden an einer AC-Ladesäule mit 3,7 kW und nur ca. 20 Minuten an einer 350-kW-DC-Ladesäule (siehe Frage 7).

Als Faustregel gilt: Ladedauer = Kapazität des Akkus (in kWh) ÷ Ladeleistung (in kWh)

4. Wie kann man ein E-Auto zu Hause laden?

In der eigenen Garage oder am Stellplatz in der Tiefgarage lassen sich E-Autos praktischerweise laden, wenn man sowieso zu Hause ist – am besten an einer speziellen Wallbox für den Heimgebrauch. Idealerweise wird die Wallbox mit einer Photovoltaikanlage kombiniert und so mit Solarstrom vom eigenen Dach gespeist.

Im Artikel „E-Auto zu Hause laden: Kosten und Installation“ erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie planen, Ihr E-Auto zu Hause zu laden und sich dafür eine eigene Ladestation installieren zu lassen.

Eine Frau lädt ein Elektroauto an einer privaten Ladestation
Besonders bequem: das Laden des E-Autos an der eigenen Wallbox.

5. Kann man ein E-Auto auch an einer Steckdose laden?

Davon raten Expert:innen ab. Es ist zwar möglich, E-Autos an haushaltsüblichen Schuko-Steckdosen zu laden – das sollte allerdings nur in absoluten Notfällen geschehen. Denn herkömmliche Steckdosen können einen maximalen Stromfluss von 16 Ampere verarbeiten. Moderne Elektroautoakkus haben jedoch Kapazitäten zwischen 20 und 100 kWh. Dadurch kommt eine normale Haushaltssteckdose bereits mit der geringsten Akkukapazität eines Elektroautos an ihre Belastungsgrenze. Die Gefahr eines Schadens durch einen Kurzschluss, Funkensprung oder Brand ist also hoch!

6. Welche Arten von öffentlichen Ladesäulen gibt es?

Es gibt an öffentlichen Parkplätzen zwei Varianten von Ladesäulen: AC- und DC-Ladesäulen. Worin genau sich diese voneinander unterscheiden, erfahren Sie im Artikel „Welche Ladesäulentypen für E-Autos gibt es?“.

Für E-Mobilist:innen zentral: Die Ladezeiten an DC-Säulen sind viel kürzer, weshalb sie auch Schnellladestationen genannt werden. Damit das Anschließen reibungslos klappt, sollte natürlich der Stecker an der Station zum Auto passen. Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen: Mit dem Aufkommen der E-Mobilität gab es zwar anfänglich noch unterschiedliche Stecker-Typen. Mittlerweile sind die gängigen E-Autos aber kompatibel mit Stecker-Typ 2 (AC-Säulen) und CCS-Steckern an DC-Schnellladestationen.

Gut zu wissen: AC-Ladesäulen haben normalerweise nur eine Anschlussbuchse, Autofahrer:innen müssen darum ein eigenes Kabel mitbringen. An den schnelleren DC-Ladesäulen sind Kabel fest montiert.

Eine Frau ein Mann und ein Kind schauen in ein Laptop
Hilfreich: Auf speziellen Websites lässt sich leicht herausfinden, wo sich die nächste öffentliche Ladestation befindet – und oft sogar auch, ob diese gerade frei ist.

7. Wie findet man die nächste Ladestation?

E-Autos lassen sich zu Hause laden – oder an öffentlichen Ladesäulen, die an Orten wie Lebensmittelgeschäften, Einkaufszentren, Tankstellen, Raststätten, in Parkhäusern oder neben Parkplätzen mitten in der Stadt stehen können. Zudem stellen immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen Ladestationen zur Verfügung, damit diese am Arbeitsplatz laden und Standzeiten produktiv nutzen können. In fast allen Regionen Deutschlands sind die Ladepunkte im öffentlichen Raum in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden. In Apps von Fahrzeugherstellern und Ladesäulenbetreibern, durch das bordeigene Multimediasystem oder über Onlineangebote wie dem Stromtankstellenverzeichnis von GoingElectric oder im Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur lässt sich leicht herausfinden, wo sich die nächste öffentliche Ladestation befindet – und oft auch, ob diese gerade frei ist.

Übrigens: Im Ranking der deutschen Großstädte mit der besten Ladesäulendichte liegt die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ganz vorn. Hier gibt es pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner so viele Ladepunkte wie in keiner anderen deutschen Großstadt.

8. Wie bezahlt man das Laden eines E-Autos?

An immer mehr Ladestationen können Verbraucher:innen per Kredit- oder Debitkarte zahlen, wie sie es von Tankstellen gewohnt sind. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass alle Ladesäulen, die ab dem 01.07.2023 in Betrieb genommen werden, mindestens eine kontaktlose Zahlungsmöglichkeit mittels gängiger Kredit- oder Debitkarte anbieten müssen. Die meisten Ladestationen arbeiten mit Ladekarten, die es von rund 300 unterschiedlichen Anbietern gibt. Teils eignen sich die Karten auch zum sogenannten E-Roaming an den Ladesäulen unterschiedlicher Betreiber. Häufig lässt sich die Rechnung per Smartphone-App und QR-Code an der Ladesäule begleichen. Seltener funktioniert dies mit einer SMS und einem Prepaidguthaben. Als Fahrstromkundin oder -kunde von enercity autorisieren Sie sich an den enercity-Ladestationen einfach über Ihre Ladekarte. Es gilt dann der enercity-Fahrstrompreis, und die Abrechnung erfolgt quartalsweise. Weitere Infos gibt es in unserem Ratgeber „Bezahlen an öffentlichen E-Ladesäulen“.

9. Bis wie viel Prozent sollte man ein E-Auto laden?

Idealerweise liegt der Ladezustand von herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus stets nicht unter 20 und nicht über 80 Prozent. Es ist nicht ratsam, ein E-Auto zu 100 Prozent zu laden, denn das verkürzt die Lebensdauer des Akkus. Zudem nehmen die letzten 20 Prozent einer Ladung überproportional viel Ladezeit in Anspruch, da ab einem Akkustand von 80 Prozent die Ladegeschwindigkeit reduziert wird. Auch ein komplettes Tiefenentleeren auf null Prozent ist nicht zu empfehlen, da dies ebenfalls dem Akku schadet. Viele Hersteller blenden bei besonders hohen oder niedrigen Ladeständen Warnungen im Display des Fahrzeugs oder der zugehörigen App ein. Auch der angestrebte Ladestand lässt sich auf diesen Wegen meist komfortabel einstellen.

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24. Oktober 2023
Elektromobilität
Solar
Klimaschutz

Text: Florian Sievers. Fotos: Getty Images.

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