Heizkörper reinigen
Gut vorbereitet in die Heizsaison

Heizkörper reinigen: So sparen Sie Energie und Kosten

Putzen macht den wenigsten Menschen Spaß, und Heizkörper werden dabei besonders gerne vernachlässigt. Wir erklären Ihnen, warum sich die Arbeit lohnt, worauf Sie bei den verschiedenen Heizkörpertypen achten müssen und mit welchen Reinigungsmitteln Sie am effektivsten arbeiten.

Warum sollte man Heizkörper reinigen?

Über Monate und Jahre hinweg kann sich eine dicke Staubschicht auf und im Heizkörper ansammeln. Das ist nicht nur unhygienisch, sondern beeinträchtigt auch die Effizienz der Heizleistung: Bis zu 25 Prozent weniger Heizleistung können verstaubte Heizkörper bringen. Das bedeutet höhere Heizkosten und ein schlechteres Raumklima. Zudem wirbelt aufsteigende warme Luft Staubpartikel und Allergene im Raum auf. Das ist besonders für Allergiker problematisch.

Im Artikel „Richtig heizen und dabei sparen – mit 10 effektiven Tipps“ erfahren Sie mehr darüber, welche Faktoren das Sparpotenzial beim Heizen beeinflussen.

Heizkörper reinigen
Verschmutzte Heizkörper verlieren bis zu 25 Prozent Leistung.

Wann sollte man Heizkörper reinigen?

Die ideale Zeit für eine gründliche Reinigung ist vor Beginn der Heizsaison – also im Spätsommer oder frühen Herbst. So starten Sie mit sauberen Heizkörpern in die kalte Jahreszeit. Zusätzlich empfiehlt sich eine Reinigung nach dem Winter, um die während der Heizperiode angesammelten Staubmengen zu entfernen.

Im Artikel „Ab wann sollte man anfangen zu heizen?“ lesen Sie, wann die Heizung ein- beziehungsweise abgeschaltet werden sollte.

Wie oft sollte man Heizkörper reinigen?

Eine grobe Reinigung sollte etwa alle zwei bis drei Monate erfolgen, insbesondere in der Heizperiode. Während dieser empfiehlt es sich zusätzlich, regelmäßig den sichtbaren Staub zu entfernen – etwa alle vier bis sechs Wochen.

Welche Arten von Heizkörpern gibt es?

Die meisten üblichen Heizkörper nutzen Wasser, das die Heizungsanlage aufheizt. Es wird zwischen Glieder-, Röhren-, Platten- und Niedertemperaturheizkörpern unterschieden:

Gliederheizkörper, auch Rippenheizkörper genannt, wurden primär in Altbauten genutzt und sind die ältesten verbreiteten Heizkörper. Durch die aneinandergereihten Bauelemente aus Stahlblech lassen sie sich mit ihrer offenen Bauweise recht einfach reinigen.

Ein ähnliches Bauprinzip gibt es bei Röhrenheizkörpern. Diese sind auch als Handtuchheizkörper bekannt und werden vor allem in Badezimmern verbaut.

Ein modernerer Heizkörper ist der Plattenheizkörper. Er wird auch Flachheizkörper genannt und kommt vermehrt in Neubauten oder sanierten Wohnobjekten zum Einsatz. Dieser Heizkörpertyp ist platzsparend und im Inneren mit lamellenartigen Konvektionsblechen ausgestattet. Nach außen präsentiert er sich jedoch mit einer geschlossenen Oberfläche. Für eine gründliche Reinigung muss man sämtliche abnehmbaren Gitterelemente entfernen.

Niedertemperaturheizkörper sind besonders gut für den Einsatz mit Wärmepumpen geeignet, da sie bereits bei niedrigen Vorlauftemperaturen von unter 40 Grad Celsius effizient arbeiten. Durch ihre Konstruktion mit mehreren Platten und Lamellen verfügen Niedertemperaturheizkörper über eine große Oberfläche, über die die Wärme des Heizwassers durch Strahlungswärme abgegeben wird.

Mehr dazu lesen Sie im Artikel „Welche Heizkörper eignen sich optimal für Wärmepumpen?“.

Außerdem gibt es Konvektorheizkörper. Sie nutzen kein Wasser und funktionieren rein elektrisch. Deshalb sollten sie von Laiinnen und Laien nur von außen gereinigt werden, da im Inneren Strom fließt. Dieser Heizkörpertyp kommt aber eher in öffentlichen Gebäuden oder hohen Büroräumen zum Einsatz – weniger in klassischen Wohnbauten.

Wie reinigt man Heizkörper richtig?

Je nach Heizkörpertyp unterscheidet sich die Reinigung leicht. Hier zeigen wir Ihnen die passende Anleitung für die gängigsten Heizkörperarten.

Gliederheizkörper

Gliederheizkörper/Rippenheizkörper

Merkmale: oft ältere Modelle mit vielen schmalen Zwischenräumen.

Reinigung:

Vorbereitung: Schalten Sie den Heizkörper aus und lassen Sie ihn abkühlen. Legen Sie unter den Heizkörper eine Zeitung oder ein Tuch.

Außenreinigung: Entfernen Sie mit einem Staubsauger (schmaler Bürstenaufsatz) den gröbsten Staub.

Innenreinigung: Verwenden Sie eine Heizkörperbürste oder eine Flaschenbürste, um zwischen die Rippen zu gelangen.

Tiefenreinigung: Mit Druckluftspray oder einem Föhn (Kaltluftstufe) können Sie Staub von innen nach außen pusten.

Feuchtreinigung: Wenn der komplette Staub entfernt ist, wischen Sie abschließend mit einem feuchten Mikrofasertuch nach.

Röhrenheizkörper/Handtuchheizkörper

Merkmale: Diese Art wird oft in Badezimmern verbaut und besteht aus waagerechten Rohren.

Reinigung:

Außenflächen: Wischen Sie außen alles mit einem Staubwedel oder Mikrofasertuch gründlich ab.

Zwischenräume: Mit Heizkörperbürste oder Staubwedel erreichen Sie den Staub hier am effektivsten.

Feuchte Reinigung: Abschließend können Sie den Heizkörper mit Wasser und etwas Essig oder Spülmittel abwischen.

Tipp: Ein Dampfreiniger mit Bürstenaufsatz kann bei hartnäckigen Ablagerungen helfen. Dies sollten Sie aber nur bei guter Belüftung tun.

 

Handtuchheizkörper
Plattenheizkörper

Plattenheizkörper

Merkmale: moderne, flache Heizkörper mit seitlicher oder oberer Abdeckung und innen oft mit Konvektionslamellen.

Reinigung:

Abdeckung abnehmen: Die obere Abdeckung ist meist nur eingeklickt, Sie können sie einfach mit leichtem Druck abheben.

Seitenteile entfernen: Je nach Modell lassen sich diese mit einem Schraubendreher oder durch vorsichtiges Ziehen beseitigen. Achtung: keine Gewalt anwenden!

Innenreinigung: Gehen Sie mit einer Heizkörperbürste oder einem Staubsauger mit schmalem Aufsatz zwischen die Lamellen.

Druckluft oder Föhn: Tief sitzender Staub lässt sich so oft gut herauspusten.

Außenflächen: Wischen Sie zum Schluss mit einem feuchten Tuch und mildem Reinigungsmittel alles ab.

Niedertemperaturheizkörper

Merkmale: ähnlich aufgebaut wie Plattenheizkörper, größere Oberfläche für bessere Wärmeabgabe, integrierte Lüfter zur Luftzirkulation.

Vorbereitung: Heizkörper ausschalten, abkühlen lassen, gegebenenfalls Sicherung trennen, wenn elektrische Komponenten wie Lüfter verbaut sind.

Reinigung: wie bei Plattenheizkörpern außen mit einem Mikrofasertuch den Staub aufwischen, innen mit Staubsauger oder einer langen Heizkörperbürste zwischen die Lamellen gelangen oder per Föhn den Staub herausblasen.

Lüfter: Integrierte Lüfter sind besonders staubanfällig. Die Lüftungsschlitze vorsichtig mit einem weichen Pinsel oder Staubsauger mit Bürstenaufsatz reinigen. Achtung: keine Feuchtigkeit in elektronische Komponenten bringen!

Elektronische Bauteile: Elektrik wie Steuerung und Thermostat nur trocken oder mit einem leicht feuchten Tuch abwischen. Dabei keine Reinigungsmittel direkt aufs Display oder das Steuergerät sprühen.

Niedertemperaturheizkörper

Welche Reinigungsmittel eignen sich für Heizkörper?

Um alles sauber zu bekommen, sind milde, haushaltsübliche Reinigungsmittel vollkommen ausreichend. Ziel ist es, Staub, leichte Verschmutzungen und gegebenenfalls Fettfilme (zum Beispiel in der Küche) zu entfernen – ohne dabei das Material anzugreifen oder empfindliche Beschichtungen zu beschädigen. 

Geeignete Reinigungsmittel und Hilfsmittel:

Lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel: Dies reicht für die meisten Anwendungen aus.

Mikrofasertücher: Sie entfernen effektiv Staub und Schmutz, ohne zu zerkratzen.

Essig-Wasser-Mischung (1:1): Dies ist der Klassiker, der effizient gegen Kalkflecken hilft, beispielsweise bei Badezimmerheizkörpern.

Staubwedel oder Heizkörperbürsten: Nutzen Sie spezielle Heizkörperbürsten mit langem, flexiblem Stiel, um an schwer erreichbare Stellen zu gelangen, besonders zwischen Lamellen oder Rohren.

Druckluftspray oder Föhn (Kaltluftstufe): Damit lässt sich der Staub aus dem Inneren herausblasen, besonders bei Plattenheizkörpern.

Feuchte Reinigungstücher oder Staubwedel: für die tägliche oder schnelle Reinigung zwischendurch.

Übrigens: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs Nachfüllen von Heizungswasser gibt es im Artikel „Heizungswasser nachfüllen – so geht’s “. Wie Sie einen Heizkörper richtig entlüften, lesen Sie im Artikel „Heizung entlüften – so gehen Sie vor “.

Kann man den Heizkörper mit Wasser durchspülen?

Das Durchspülen mit Wasser (auch als „Spülen des Heizkörpers“ bekannt) ist möglich, empfiehlt sich aber nicht zur normalen Reinigung. Wenn überhaupt, sollte es nur in Ausnahmefällen und mit Fachwissen durchgeführt werden. Denn: Dafür muss der Heizkörper entleert, abmontiert und an einer geeigneten Stelle mit Wasser durchgespült werden. Diese Maßnahme ist nur sinnvoll, wenn der Heizkörper stark verschlammt oder innen verstopft ist – definitiv ein Fall für den Heizungsfachbetrieb.

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4. September 2025
Energiespartipps
Heizen

Text: Benjamin Doerfel. Fotos: Getty Images, Shutterstock.

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